Ungebetene Gäste Wolmirsleben rüstet sich gegen die Irish Traveller
Im Sommer sorgte eine große Gruppe der "Irish Traveller" für viel Unruhe in Wolmirsleben. Wie die Gemeinde Vorfälle wie die rund um den Großen Schachtsee und Autorennen durch den Ort in Zukunft verhindern will.

Wolmirsleben - Die Irish Traveller, die im Sommer auf dem Campingplatz am Großen Schachtsee Urlaub gemacht hatten und dabei unter anderem wegen illegaler Autorennen sowie wegen des Notrufmissbrauchs für Ärger in Wolmirsleben sorgten, waren Thema in der jüngsten Gemeinderatssitzung.
Ärger mit den Irish Travellern in Wolmirsleben: Mit Schwellen gegen Autorennen
Bürgermeister Knut Kluczka (CDU) kündigte für 2023 in Anspielung auf die Autorennen im Dorf an, verkehrsberuhigende Maßnahmen vorzubereiten. So sollen zum Beispiel auf der Zufahrtsstraße am Schachtsee Schwellen aufgebracht werden, damit dort mit Tempo 30 gefahren wird. Zudem strebt das Ortsoberhaupt an, an beiden Ortseinfahrten auf der Landesstraße Verkehrsinseln schaffen zu lassen. Den Antrag werde er gleich zum Verkehrsministerium schicken, sagte Kluczka.
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Christine Gallinat (Fraktion Linke/SPD/Dorfgemeinschaftsverein) meinte: „Ich finde es ganz schlimm, dass die jungen Männer zum Teil ohne im Besitz eines Führerscheins zu sein im Dorf einfach Auto gefahren sind. Das ist eine Geschichte, die ich nicht tolerieren möchte.“
Empörung über Umgang mit Travellern in Sozialen Medien
Sie habe es jedoch als erschreckend empfunden, dass es in Wolmirsleben gegenüber den Iren so viel Hass-Kommentare in den sozialen Medien gegeben habe. Da seien diese Menschen als Viecher bezeichnet und ihnen die Prostitution vorgeworfen worden. Wenn sich die jungen Mädchen einfach mal schön machen, finde sie es als unfair, wenn man sie deshalb beschimpft habe, sagte Christine Gallinat.
Ganz schlimm sei auch gewesen, dass es Wolmirslebener gegeben habe, die mit Schlagmitteln in der Hand auf die irischen Fahrzeuge gewartet hätten. „Ich habe keinen von den Leuten, die sich abfällig geäußert hatten, am Schachtsee gesehen. Man hätte mit dem Besitzer des Campingplatzes reden sollen“, sagte Christine Gallinat.
Bürgermeister sieht den Kreis gefordert
„Wenn wir uns so im Ausland benommen hätten, wäre das grenzwertig“, sagte Tobias Maier (CDU-Fraktion). „Fahr mal nach Mallorca“, entgegnete ihm Christine Gallinat. Frank Stock (CDU) sagte: „Die können hierher kommen, müssen sich aber benehmen.“
Um dieses Problem müsse sich der Landkreis kümmern, machte der Bürgermeister deutlich. Er habe Verständnis dafür, dass die Polizei eine gewisse Vorbereitungszeit gebraucht habe, bevor sie dort kontrolliert habe.
„Der Landkreis prüft eine mögliche Überbelegung des Campingplatzes im Rahmen seiner Kapazitäten“, sagte der Bau- und Ordnungsamtsleiter Sascha Josuns. „Man muss mal nachhaken, damit wir ein Ergebnis haben“, sagte Jens Braune (Freie Wählergemeinschaft Wolmirsleben).