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Lese-Orte Zwei Vereine – eine Herzenssache

Zwei Fördervereine haben sich gefunden - und setzen sich für Kultur in Stendal ein. Vor allem in Form von Lesungen.

Von Nora Knappe 23.09.2015, 01:01

Stendal l Im vorigen Jahr fing es mit einigen wenigen Kulturveranstaltungen an – dieses Jahr werden es von März bis Ende September 17 Lesungen, Konzerte und Führungen gewesen sein, mit denen sich der Förderverein Gertraudenhospital als Veranstalter in Stendal etabliert hat. 765 Besucher zog es dieses Jahr in das restaurierte Gemäuer unweit des Uenglinger Tors.

Vorrangig Autoren und Musiker der Altmark waren in dem halben Jahr zu erleben. Dass aber auch zwei Schriftsteller aus der Landeshauptstadt darunter waren, ging auf Initiative des Fördervereins der Schriftsteller Magdeburg zurück. Und auf einen Artikel in der Stendaler Volksstimme. „Autoren suchen Leseorte in der Altmark“ hieß es am 20. Januar dieses Jahres nach einem Gespräch mit Albrecht Franke, dem Vorsitzenden des Schriftsteller-Fördervereins. Der wollte seinen Autoren gern eine Bühne auch im nördlichen Sachsen-Anhalt bieten – schließlich sind auch altmärkische Autoren im Verein vertreten. „Und auf den Artikel hin haben sich einige Veranstalter gemeldet“, sagt Franke.

Dazu gehören der Kunsthof Dahrenstedt, der Schulpsychologische Dienst des DRK in Stendal, das Tourismusbüro Arneburg – an diesen Orten gab es dieses Jahr bereits einige Lesungen. Und eben auch im Gertraudenhospital Stendal. Hier waren die Autoren, wie Albrecht Franke gern wiedergibt, „des Lobes voll über Ort, Organisation, Freundlichkeit des Empfangs und Interesse des Publikums“.

Das soll im kommenden Jahr fortgesetzt werden, sind sich beide Fördervereine einig. „Das Wichtigste ist Verlässlichkeit“, sagt Franke, „und die finden wir beim Gertraudenverein.“ Eine erste Lesung für die Saison 2016 ist schon geplant: mit Diana und Sascha Kokot.

Für Albrecht Franke ist die Hingabe des Gertraudenfördervereins bestaunenswert: „Mit welcher Betriebsamkeit und Freude die Menschen diesen kulturvollen Ort erschließen, das ist selten.“

Dieses Lob gibt Axel Junker stellvertretend für Vereinsvorsitzende Jutta Meinerts gleich weiter: „Ohne die vielen Spenden und die Unterstützung durch die Glaserei hätte das alles nicht so werden können.“ (siehe auch Beitrag unten) Aber was wäre ein restauriertes Gebäude, wenn es nicht mit Leben erfüllt würde. Zufrieden stellt er fest: „Ich sehe das Gertraudenhospital ganz klar als Leseort. Aber wir bieten auch Vorträge an, kleine Konzerte, und auch mal etwas ungewöhnlichere Formate.“

Nun geht es dem Verein darum, die bauliche und innenräumliche Qualität des Gertraudenhospitals zu erhalten. „Als Nächstes müsste die Eingangstür erneuert werden“, sagt Junker. „Aber das kostet gut 5000 Euro.“