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Kult-Diskothek 80er-Jahre-DJ aus Stendal stellt alte Disko-Ausrüstung für Film zur Verfügung

Die Kult-Diskothek „SMH – Schnelle Musikalische Hilfe“ ist zurück – allerdings nur in einem Film. Für den hat Helmut Groth, bekannt als DJ „Billy“, seine Disko-Ausrüstung von damals zur Verfügung gestellt.

Von Donald Lyko 22.02.2022, 16:57
In den 1980er Jahren feierte DJ Helmut „Billy“ Groth mit seiner Diskothek „SMH“ in Stendal große Erfolge. Im vorigen Jahr, zu seinem 71. Geburtstag, stellte er sich noch einmals hinters DJ-Pult.
In den 1980er Jahren feierte DJ Helmut „Billy“ Groth mit seiner Diskothek „SMH“ in Stendal große Erfolge. Im vorigen Jahr, zu seinem 71. Geburtstag, stellte er sich noch einmals hinters DJ-Pult. Foto: Klaus Grigoleit

Stendal - Im Jahr 1983 war DJ „Billy“ in Stendal mit der „SMH – Schnelle Musikalische Hilfe“ - als Schriftzug auf einem Ufo zu sehen - an den Start gegangen. Und nun, nach fast 40 Jahren, wird sie erneut zum Leben erweckt: Im Film „Ollewitz“ sind seine Originaltechnik und seine Originalrequisiten von damals zu sehen. Passend, denn der Film spielt in den 1980er Jahren im heutigen Landessüden Sachsen-Anhalts. Wie es dazu kam und worum es in dem Film geht.

Filmfirma meldet sich nach Volksstimme-Beitrag

Zur Zusammenarbeit war es nach einem Beitrag in der Stendaler Volksstimme gekommen. Die berichtete im Juli vergangenen Jahres unter der Überschrift „Er brachte den Stadtsee zum Tanzen“ über den ehemaligen DJ Helmut „Billy“ Groth, der die „SMH“ im Laufe der Jahre zu einer richtigen Marke aufgebaut hat, noch bekannter als die Vorgänger-Disko „Polarlicht“. Wie gefragt er war, zeigt ein Blick in den Kalender des Wendejahres 1989: an jedem dritten Tag eine Tanzveranstaltung. Ein paar Jahre blieb DJ „Billy“ noch am Ball, aber viele Gaststätten im Stendaler Stadtseegebiet überlebten die Wende nicht, die Tanzabende gingen bald weit über Mitternacht hinaus. Im Jahr 1993 legte Helmut Groth das letzte Mal bei einer Feier offiziell auf.

Aufgehoben hat er dennoch die Technik von damals. Zum 71. Geburtstag im vorigen Jahr, der in Tangermünde gefeiert wurde, baute er noch einmal die Disko „SMH“ auf. Dazu gab es historische Aufnahmen.

Ein Koffer mit Kassetten, ein Kassettendeck und ein DJ-Mixer gehörten zu den ausgeliehenen Requisiten.
Ein Koffer mit Kassetten, ein Kassettendeck und ein DJ-Mixer gehörten zu den ausgeliehenen Requisiten.
Foto: Luisa Simon

Zurück zum Volksstimme-Beitrag. Den lasen auch die Mitarbeiter einer Fernsehproduktionsfirma aus Leipzig. Sie meldeten sich bei Helmut Groth und fragten, ob er das alte Disko-Equipment für Dreharbeiten zur Verfügung stellen würde. Konkret ging es um die neue MDR-Web-Serie „Ollewitz“. Das tat er – und darum erwacht die „SMH“ noch einmal zu neuem Leben: Im Vereinsheim des örtlichen Fußballclubs „Ollewitz“, wo ein DJ (gespielt von Henning Peker) auflegt.

Film „Ollewitz“: Worum es geht

Der Film spielt in einer Region, die geprägt ist vom Braunkohleabbau und der Renaturierung früherer Tagebaulandschaften. Unter der Diskokugel, begleitet von der Musik der Zeit, treffen sich bei diversen Familienfeiern Jung und Alt sowie Stadt und Land. Dabei kommen auch die ein oder anderen Geheimnisse ans Licht, die eine explosive Mischung auslösen. Gedreht wurde unter der Regie von Mareike Engelhardt in Dölau, Ferropolis und Umgebung.

Die Miniserie „Ollewitz“ ist eine von drei Produktionen, die der MDR in seiner Streaming-Offensive „Mein Schwein pfeift“ zeigt. Ab dem 23. März sind sie in der ARD-Mediathek zu sehen. Mitteldeutsche, überregionale und internationale Produzentinnen und Produzenten hatten für dieses Projekt mehr als 150 Ideen eingereicht. Gesucht wurden Formate, die das ländliche Leben in Mitteldeutschland fiktional und humorvoll unter die Lupe nehmen.