Meßdorf Arbeiten an Millionen-Baustelle im Kreis Stendal abgeschlossen - Wege sind frei
In der Gemarkung Meßdorf wurden der Triftweg und der Buchhorster Weg offiziell freigegeben. Im Rahmen der Flurneuordnung floss in den Ausbau in Betonspurbahnen die bemerkenswerte Summe von 1,4 Millionen Euro.

Meßdorf - „Die beiden Wege sind wunderbar geworden“, freuten sich am 28. Juli nicht nur die Meßdorferinnen Ingetraud Dähne, Hiltrud Banko und Doris Wolf. „Wir sind die Strecke schon mit unseren Fahrrädern mit den Sportfrauen abgefahren“, verriet Dähne. Was jetzt noch fehlt, ist der Radweg nach Büste, erklärte das Damen-Trio. Der müsste dann vom Buchhorster Weg unweit des Meßdorfer Bahnüberganges entlang der kurvenreichen Landesstraße 15 bis zum Mehriner Weg führen.
Wegen der Schließung des Bahnhaltepunktes Meßdorf im Jahr 2017 würde nur noch der Bedarf eines straßenbegleitenden Radweges von Büste bis zum Mehriner Weg bestehen, hatte das zuständige Landesministerium vor 18 Monaten der Volksstimme mitgeteilt. Mit dem Aus für den Bahnhof Meßdorf war also offensichtlich gleichzeitig auch das Aus für einen Fahrradweg zwischen Büste und Meßdorf verbunden.
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Doch damit wollen sich die drei Meßdorferinnen nicht abfinden. „Wenn ich im Lotto gewinne und eine Million Euro übrig habe, stelle ich das Geld für den Bau des Radweges von Meßdorf nach Büste zur Verfügung“, verkündete Ingetraud Dähne. Sie spielt regelmäßig „6 aus 49“ und sie meint es ernst, bestätigten Hiltrud Banko und Doris Wolf. Wenn es das Lotto-Glück gut meint und es tatsächlich zum Radwegebau kommt, solle die Fahrrad-Verbindung nach Büste dann aber auch „Ingetraud-Dähne-Gedächtnisweg“ heißen.

Mehr als eine Million Euro kostete der Ausbau von Triftweg und Buchhorster Weg. „Ausgegangen waren wir von 774000 Euro“, erzählte Ortsbürgermeister Uwe Lenz zur offiziellen Freigabe der beiden ländlichen Wege. Im Laufe der Zeit musste das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF) Altmark laut Lenz noch zweimal „einen Nachschlag“ gewähren.
Zu guter Letzt standen mehr als 1,4 Millionen Euro auf dem Zettel. Davon werden 90 Prozent im Rahmen des Bodenordnungsverfahrens Meßdorf gefördert. Die verbleibenden zehn Prozent (zirka 141000 Euro) hat die Teilnehmergemeinschaft (Grundstückseigentümer) an dem Verfahren zu tragen.
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Der Ausbau von Triftweg und Buchhorster Weg umfasste eine Strecke von 3280 Meter. Im Triftweg wurden alte Betonplatten aus DDR-Zeiten entfernt, im Buchhorster Weg Reste von Kopfsteinpflaster. Der Untergrund musste mit dem Blick auf schwere Landwirtschaftstechnik für eine entsprechende Tragfähigkeit hergestellt werden. Dafür wurde eine 40 Zentimeter starke Schotterschicht eingebracht. Die Betonspurbahnen haben eine Breite von je 1,05 Meter.

„Im Vorfeld der Baumaßnahme hatten wir die Anrainer wegen der Feldzufahrten eingeladen“, erklärte Uwe Lenz zur Freigabe. Die ausführende Baufirma hatte am 28. Juli noch mit abschließenden Arbeiten zu tun. Auch die unmittelbar betroffenen Anwohner zeigten sich mit dem Verlauf der Baumaßnahme zufrieden. „Ich habe mit den Bauarbeitern wegen der Gestaltung an meiner Grundstücksgrenze gesprochen“, erzählte Ingetraud Dähne. „Die haben da sogar noch Gras eingesät“.
Das von der Flurneuordnung betroffene Wegenetz hat eine Länge von insgesamt 24 Kilometer. Das gesamte Gebiet für das seit 2013 laufende Bodenordnungsverfahren Meßdorf umfasst eine Fläche von rund 2471 Hektar, die in den Gemarkungen Biesenthal, Meßdorf, Schönebeck und Späningen neu geordnet wird. In dem Zuge werden auch Wege ausgebaut, die es den Landwirten ermöglichen sollen, besser an ihre Flächen heranzukommen. Nach Fertigstellung und Widmung ist die Einheitsgemeinde Bismark für die Unterhaltung der Wege zuständig.