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Corona Mutations-Nachweise im Landkreis Stendal

Nach einer Corona-Mutation in Seehausen berichtet der Landkreis Stendal von weiteren Nachweisen der britischen Variante.

Von Karina Hoppe 19.02.2021, 02:00

Stendal l Die Mutationen sind auf dem Vormarsch. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat erst am Mittwoch darüber berichtet, dass die britische Mutation des Coronavirus, genannt B.1.1.7, in Deutschland vermehrt nachgewiesen wird. Waren noch vor zwei Wochen sechs Prozent der positiv getesteten Personen mit der ansteckenderen Variante infiziert, mache der Anteil mittlerweile mehr als 20 Prozent aus, so Spahn.

Einen nachgewiesen, jedoch noch sehr kleinen Anteil an dieser Steigerung hat der Landkreis Stendal. Ein Ehepaar ist im Krankenhaus Seehausen Ende Januar positiv auf die britische Variante getestet worden. Nun vermeldet der Landkreis Stendal auf Nachfrage der Volksstimme weitere Fälle von Mutations-Nachweisen. So wurde laut Kreissprecherin Angela Vogel in der zweiten Februar-Woche „bei einem Pärchen jeweils eine dieser Mutation nachgewiesen, welche für die britische Variante spricht“.

Die Frau hatte während ihrer Inkubationszeit in einer Physiotherapie in einem anderen Landkreis gearbeitet. Das Gesundheitsamt fischte aus den Kontaktpersonen des genannten Pärchens eine weitere Person heraus, deren positiver Test „Hinweise einer Mutation“ enthielt, erklärt Angela Vogel und fügt weitere Erläuterungen hinzu. Eine sogenannte Sequenzierung des Abstrichs sei angestrebt, „das Ergebnis steht noch aus“, sagte die Kreissprecherin am Mittwoch.

Grundsätzlich würden alle vom Gesundheitsamt entnommenen Proben, die einen CT-Wert (englisch: cycle-threshold, Maß für Infektiosität) über  29 haben, im Landesamt für Verbraucherschutz einer Schmelzkurvenanalyse unterzogen. „Sollte diese einen Hinweis auf eine Mutation geben, werden sie zur Sequenzierung an ein Speziallabor, in diesem Fall die Uniklinik Magdeburg, geschickt.“ Hierfür hatte laut Kreisverwaltung das Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung Sachsen-Anhalt dem Forscherteam um Prof. Dr. Achim Kaasch kurzfristig eine Förderung über 80 000 Euro zugesagt. Achim Kaasch ist Direktor des Instituts für medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene der Otto-von Guericke-Universität.

Laut Bundesgesundheitsminister Spahn muss man damit rechnen, dass die britische Corona-Variante bald auch in Deutschland die dominierende ist. Sie gelte nach Schätzungen als mindestens 35 Prozent ansteckender als die herkömmliche Coronavirus-Variante. So schwebt trotz zum Glück sinkender Covid-19-Fallzahlen über den Lockdown-Verhandlungen das Damoklesschwert von sich exponentiell verbreitenden neuen Virusvarianten.

Bei einer der drei hier erwähnten Personen aus dem Landkreis Stendal handelt es sich nach Volksstimme-Informationen um einen Mann zwischen 30 und 40 Jahren. Vier Tage, nachdem er Kontakt zu dem befreundeten Pärchen hatte, fühlte er sich niedergeschlagen, erkältet. Hinzu kamen ein „penetranter Schnupfen“ und dass der Mann überhaupt nichts mehr schmecken und riechen könne. Fieber indes hatte er bislang nicht.

Genau wie seine Freunde befindet er sich weiterhin in häuslicher Quarantäne. Er wird vom Gesundheitsamt des Landkreises Stendal betreut und täglich angerufen.