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Denkmalstag Zusammen kann viel erreicht werden

Unter dem Motto „Gemeinsam Denkmale erhalten“ wurden in Stendal und den Ortsteilen zahlreiche historische Gebäude geöffnet.

Von Donald Lyko 11.09.2016, 18:53

Stendal l Es war das Geläut der Marienkirche, das deutlich hörbar für die Hansestadt Stendal den Tag des offenen Denkmals einläutete. Im Inneren der Kirche hatten sich zu diesem Zeitpunkt schon viele Vertreter ganz unterschiedlicher Vereine und Firmen versammelt, die eines eint – das Bemühen, Denkmale zu erhalten. „Sie alle machen das im Ehrenamt. Es ist ein hohes Gut, was in unserer Stadt für die Erhaltung von Gebäuden und Anlagen geleistet wird“, sagte Oberbürgermeister Klaus Schmotz (CDU). Vor dem Ehrenamt könne man „nicht oft und tief genug den Hut ziehen“.

Um für künftige Generationen Denkmale zu erhalten, bedarf es auch weiterhin gemeinsamer Anstrengungen, sagte Schmotz, aber: „Es muss uns nicht gelingen, alle Denkmale auf alle Zeit zu erhalten.“ Zum Beispiel dann nicht, wenn sie verfallen, weil sich kein Nutzer findet oder die Sicherungsmaßnahmen nicht mehr wirtschaftlich sind. Als Beispiele für Denkmale, die in den vergangenen Jahren abgerissen wurden, nannte Schmotz die alte Brauerei und den Ber­tramschen Speicher. „An diesen Stellen ist aber Neues entstanden, was in hundert Jahren vielleicht selbst als Denkmal gilt“, sagte der Oberbürgermeister. Er hatte zusammen mit Detlef Frobel, Vorsitzender des Gemeindekirchenrates der evangelischen Stadtgemeinde, und Pfarrer Joachim Kähler die Besucher in der Marienkirche begrüßt. „Zusammen können wir sehr viel erreichen“, sagte der Pfarrer in seiner kurzen Andacht und bezog dies auf gesellschaftliche Aufgaben ebenso wie auf das Engagement für Denkmale. „So kann man den Erhalt bewerkstelligen, wenn ganz viele mitwirken“, sagte Kähler.

Im Anschluss an die Eröffnungsworte waren alle eingeladen, sich an den 13 Ständen zu informieren und miteinander ins Gespräch zu kommen. Über ihre Arbeit berichteten das 10. Husarenregiment i. Tr. Stendal, der Verein zur Förderung der Freiwilligen Feuerwehr Stendal, die Feuerwehrhistorik Stendal, der Förderverein Glocken St. Marien, der Förderkreis Dom St. Nikolaus zu Stendal, die Nordwall Classic Garage, der Aero-Club Stendal, der Förderverein Kirche Welle sowie der Glockenförderverein St. Leonhard Möringen. Sie alle öffneten später noch die Denkmale, um die sie sich kümmern. Restauratoren, die Zimmerei Marco Vack, die Tischlerei Schneider und die Dachdeckerei Füllgraf gaben Einblicke in die praktischen Aspekte, wie Sanierungsarbeiten an Denkmalen erfolgen. Dieses Treffen der Vereine fand erstmals im Rahmen des Tages des offenen Denkmals statt.

Zum offiziellen Programm der Hansestadt gehörten geführte Touren zum Gertraudenhospital am Uenglinger Kreisel und zum Lehmhaus im Ortsteil Wahrburg. Im Gertraudenstift führte die Fördervereinsvorsitzende Jutta Meinerts die Besucher durch die Räume, auch in den Keller. Im Lehmhaus wurden die Gäste von der Vereinsvorsitzenden Gerlinde Nahrstedt erwartet, die durch das seltene ehemalige Wohnhaus führte. Im Garten servierten Vereinsmitglieder Kaffee und Kuchen.

In Stendal selbst und in fast allen Ortsteilen hatten die Ehrenamtlichen für den Tag des offenen Denkmals etwas vorbereitet. Neben den Baudenkmalen kamen in Stendal auch historische Gefährte zu Ehren: Die restaurierte Pferdebahn war unterwegs, in der Classic Garage gab es jede Menge Oldtimer zu bestaunen.