Deutsche Meisterschaft in Torgau Erlebnis für Feuerwehrmann aus Buch „der absolute Wahnsinn“
Marten Riemann aus Buch erfüllt sich seinen großen Traum: Er startete bei der Deutschen Meisterschaft im Feuerwehrsport in Torgau. Wie er den Wettkampf erlebt hat.

Buch/Torgau - Marten Riemann ist überwältigt. Der freiwillige Feuerwehrmann aus Buch hat sich mit der Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft im Feuerwehrsport einen Traum erfüllt. Was ihn bei der Veranstaltung begeistert hat.
„Es war der absolute Wahnsinn. Einmalig“, beschreibt Marten Riemann, wie sehr ihn die Meisterschaft beeindruckt hat. Im Leichtathletik-Stadion im nordsächsischen Torgau galt es für den Feuerwehrmann, mit der Mannschaft aus Bollewick, in der Disziplin „Löschangriff nass“ abzuliefern. Sein Wettkampfteam aus Buch hat die Qualifikation nicht geschafft.
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Der Kontakt zu den Feuerwehrleuten aus Mecklenburg-Vorpommern entstand durch Wehrleiter, Christian Müller, erzählt Marten Riemann. Mit der Platzierung unter den ersten drei Mannschaften der Landesmeisterschaft hatte sich das Team Bollewick qualifiziert. Da vier Kameraden im Auswahlteam ihres Bundeslandes antraten, wurden ihre Plätze frei.

Sie dachten gleich an das engagierte Team der Feuerwehr Buch. Denn in einer Mannschaft dürfen auch Feuerwehrleute aus jeder anderen deutschen Wehr mitlaufen. Im gemeinsamen Training stellten sie fest: Das passt.
Am Wochenende gab es das Wiedersehen in Torgau. „Ich wurde herzlich von den Kameraden empfangen“, erzählt Marten Riemann, der die Stadtwehr Tangermünde und insbesondere die Ortswehr Buch vertreten hat. „Ich lebe den Feuerwehrsport mit Leidenschaft. Und mit 40 war ich noch lang nicht der älteste Teilnehmer“, sagt Marten Riemann.
Material für den „Löschangriff nass“ bei Deutscher Meisterschaft in Torgau gestellt
Im Gegensatz zu anderen Wettkämpfen wie dem Kreisausscheid, den die Bucher erst kürzlich ausgerichtet hatten, wird das Material für den Löschangriff gestellt: Pumpe, Schläuche, Sauglängen und Saugkorb sind für alle gleich. „So entscheidet nicht das Material, sondern die Mannschaftsleistung“, sagt Marten Riemann. Niemand kann damit vorher trainieren oder daran feilen.
Im Wettkampf hat jeder der sieben Teammitglieder eine feste Position. Der Bucher Feuerwehrmann ist als Strahlrohrläufer rechts an den Start gegangen. Er war hoch konzentriert. Bei ihm und seinen Teamkollegen hat direkt alles reibungslos funktioniert. „Nach unserem ersten Lauf haben wir uns alle in den Armen gelegten“, sagt er. Das Team hat mit einer Zeit von 24,77 Sekunden sein Trainingsergebnis bestätigt.

Im zweiten Lauf kämpften die Kameraden mit der Technik der Pumpe. Am Ende stand eine Zeit von 51,87 Sekunden auf der Uhr. Da nur der beste Lauf gewertet wird, reichte die Zeit von Durchgang eins für Rang 14 von 26 Mannschaften. „Einen Platz im Mittelfeld hatten wir uns vorgenommen“, sagt Marten Riemann. Auf die Platzierung kommt es für ihn nicht an.
Hier sind aus Kameraden Freunde geworden
Feuerwehrmann Marten Riemann aus dem Tangermünder Ortsteil Buch
Denn neben der Technik und Sportlichkeit stehe im Feuerwehrsport Zusammenhalt und Gemeinschaft im Vordergrund. Er war von der Stimmung im Stadion, das etwa so groß ist wie das von Lok Stendal, „mega beeindruckt“. „In Torgau wurde einfach nur der Feuerwehrsport gefeiert“, erzählt Marten Riemann.
Bei jedem Lauf hat das Publikum applaudiert. Es lief Musik und ein Stadionsprecher hat das Geschehen kommentiert. Als das Siegerteam der Feuerwehr Zella mit 20,4 Sekunden einen perfekten Lauf hinlegte, brandete Jubel auf. „Alle freuen sich füreinander“, sagt er.
Wettkampfrichter vom Kreisfeuerwehrverband Stendal bei Deutscher Meisterschaft
Dafür, dass alles rechtzeitig und ordnungsgemäß aufgebaut ist, hat unter anderem Ricardo Schwerin aus Eichstedt als Leiter des Aufbaus gesorgt. Auch bei der Vorbereitung der Medaillen für die Siegerehrung hat er geholfen. Vom Kreisfeuerwehrverband Stendal begleiteten ihn die ehrenamtlichen Wettkampfrichter Karsten Rottstädt aus Hassel, Olaf Günther aus Neukirchen und Marko Mälitz aus Tangermünde.
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Ricardo Schwerin ist seit 2012 regelmäßig bei Deutschen Meisterschaften und sogar der Feuerwehr-Olympiade dabei. Im Aufbauteam hatte er eine anstrengende Woche.

„Es macht ja alles Spaß, sonst würden wir das nicht machen.“ Gut gelaufen sei es auch für die drei Kampfrichter aus dem Kreis. Sie haben drei Tage lang an verschiedenen Positionen für einen reibungslosen Ablauf der Meisterschaft in den Disziplinen Löschangriff nass, Hakenleitersteigen, 100-Meter-Hindernisbahn und 4x100-Meter-Hindernisstaffel gesorgt.
„Die Wertungsrichter waren sehr streng, aber superfair“, sagt Marten Riemann. Obwohl es nur für Platz 14 gereicht hat, ging er nicht mit leeren Händen. Jeder Teilnehmer erhielt bei der zweistündigen Siegerehrung am Sonnabend eine Anstecknadel für die Feuerwehruniform. Außerdem durfte er das Trikot aus Bollewick behalten.

Ein besonderes Geschenk gab es von Ricardo Schwerin. Er erhielt für sein Engagement eine neue Saugleitung. Diese reichte er stellvertretend für das Team Buch an Marten Riemann weiter.
„Das ist ein Dankeschön dafür, dass die Bucher Kameraden in den vergangenen Jahren immer eingesprungen sind, wenn der Kreisfeuerwehrverband Unterstützung brauchte und den diesjährigen Kreisfeuerwehrtag ausgerichtet haben“, erklärt Schwerin, Fachbereichsleiter Wettkämpfe im Kreisverband.