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Höchste Auszeichnung der Jugendfeuerwehr Junge Feuerwehrleute meistern größte Herausforderung

Beim Landeswettbewerb der Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr ist in Stendal sind drei Teams aus dem Kreis angetreten. So ist es für sie gelaufen.

Von Anna Lisa Oehlmann 26.08.2025, 08:27
Mitglieder der Jugendfeuerwehren Seehausen und Aulosen machen sich im Stendaler Leichtathletikstadion in der Disziplin Staffellauf bei der Leistungsspange des Deutschen Jugendfeuerwehrverbandes warm.
Mitglieder der Jugendfeuerwehren Seehausen und Aulosen machen sich im Stendaler Leichtathletikstadion in der Disziplin Staffellauf bei der Leistungsspange des Deutschen Jugendfeuerwehrverbandes warm. Fotos: Anna Lisa Oehlmann

Stendal - „Die Leistungsspange war eine ganz schön harte Nuss“, sagt Erik Blüthgen, Jugendwart der Freiwilligen Feuerwehr Nitzow. 19 Teams aus Sachsen-Anhalt sind am Sonnabend im Leichtathletik-Stadion in Stendal angetreten, um die höchste Auszeichnung der Jugendfeuerwehren zu erreichen. So lief es für die Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 18 Jahren aus Nitzow, der Verbandsgemeinde Seehausen und der Stadt Stendal.

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Die fünf Disziplinen Staffellauf, Kugelstoßen, Feuerwehr- und Allgemeinwissen, Löschangriff und die Schnelligkeitsübung Auslegen einer Schlauchleitung mussten in vorgegebener Zeit und Umfang absolviert werden. „Das ist eine gute Vorbereitung für die Truppmann-Ausbildung“, erzählt Erik Blüthgen.

Gefragt ist in erster Linie Teamgeist, denn die Leistungsspange erhalten alle oder keiner. Zudem haben die insgesamt rund 20 speziell ausgebildeten Wertungsrichter die persönliche Haltung, geordnetes und geschlossenes Auftreten, Schnelligkeit, Ausdauer, Körperstärke und -gewandtheit sowie Wissen bewertet.

Der Wettbewerb hat den Jugendlichen psychisch und körperlich alles abverlangt

Erik Blüthgen, Jugendwart Feuerwehr Nitzow

„Wir haben dreimal in der Woche trainiert“, erzählen die 15-jährigen Jugendfeuerwehrfrauen Hanna und Julia. Als Erstes haben sie Fragen aus dem Bereich Allgemeinwissen wie „Wer ist Bundeskanzler“ und zu Themen wie tragbare Leitern oder wasserführende Armaturen beantwortet.

Bei fast jeder Disziplin haben die Nitzower volle Punktzahl erhalten. „Insgesamt lief es sehr gut für uns“, sagt der Jugendwart. Sein Team hat 16,2 von 20 möglichen Punkten erreicht. Er ist stolz darauf, dass sich die Jugendarbeit der Nitzower Wehr auszahlt.

Vor einem Jahr wurde eine Kinderfeuerwehr mit mittlerweile zwölf Mitgliedern gegründet. Zwei von ihnen rücken bald in die Jugendwehr nach. Sieben Jugendliche sind in letzter Zeit in die Einsatzabteilung gewechselt. „Das Miteinander ist schön bei uns. Sobald Feuerwehr ist, sind die Jugendlichen ein Herz und eine Seele.“

Die Jugendfeuerwehr Nitzow von Jugendwart Erik Blüthgen (3. von links) hat erfolgreich am Wettbewerb Leistungsspange teilgenommen.
Die Jugendfeuerwehr Nitzow von Jugendwart Erik Blüthgen (3. von links) hat erfolgreich am Wettbewerb Leistungsspange teilgenommen.
Foto: Feuerwehr Nitzow

Besser als im Training lief es für die Staffel der Verbandsgemeinde Seehausen mit Jugendlichen aus Aulosen und Seehausen. Im Staffellauf erreichte das Team von Jugendwartin Ulrike Rieger mit 2:30 Minuten über 1.000 Meter zwei Punkte.

Im Löschangriff und dem Wissenstest haben sie volle vier Punkte eingefahren. Beim Kugelstoßen haben 45,99 Meter ausgereicht, um das Teamziel von 36 Metern zu übertreffen. „Kugelstoßen und Löschangriff hat bei uns schon vorher am besten funktioniert“, sagt der 18-jährige Luca Wartmann aus Aulosen.

„Das war kein Zuckerschlecken. Vorher waren alle aufgeregt, hinterher stolz auf die eigene Leistung“, sagt Ulrike Rieger. „Es haben sich zwei rivalisierende Jugendfeuerwehren zusammengerauft, um das gemeinsam zu rocken.“

Sie haben erfolgreich die Leistungsspange der Jugendfeuerwehr abgelegt: das Team der Jugendfeuerwehren der Hansestadt Stendal.
Sie haben erfolgreich die Leistungsspange der Jugendfeuerwehr abgelegt: das Team der Jugendfeuerwehren der Hansestadt Stendal.
Foto: Anna Lisa Oehlmann

Das Team der Hansestadt Stendal setzte sich aus Jugendlichen aus Stendal, Staffelde, Wahrburg und Vinzelberg/Uchtetal zusammen. Beim Löschangriff erreichten sie die volle Punktzahl. Beim Kugelstoßen reichten 60 Meter für zwei von vier Punkten.

„Schlauchschnelligkeit war die Disziplin, die alle am meisten gefürchtet haben“, berichtet Stadtjugendwartin Daniela Höfel. Zu Recht, wie die Wertungsrichter ihr erzählt haben. Einige Mannschaften mussten den zweiten Versuch nutzen, um die Zeit zu schaffen. „Bei unserer Gruppe hat es gerade für die 75 Sekunden gereicht“, erzählt sie.

Die Kids waren hinterher richtig platt

Daniela Höfel, Stendaler Stadtjugendwartin

Bei der Siegerehrung hatten alle ein stolzes Lächeln auf den Lippen. „Ein Jugendlicher hat meine Hand gar nicht losgelassen und sich entschuldigt, dass der Weg dorthin so schwer mit ihnen war“, sagt die Stendalerin.

„Das Niveau war ganz gut. Alle haben die Leistungsspange geschafft“, so der stellvertretende Landesjugendwart Klaus Hörnke. Er ist gleichzeitig Jugendwart des Kreisfeuerwehrverbandes und hat den Wettbewerb in seine Heimatstadt geholt. Und mit Unterstützung des Fördervereins der Feuerwehr Stendal sowie der Stadt, die den Platz kostenfrei zur Verfügung gestellt hat, ausgerichtet.

„Die Leistungsspange ist die höchste Auszeichnung der Jugendfeuerwehr“, sagt er. Enttäuscht ist der Kreisjugendwart, dass bei 68 Jugendfeuerwehren im Landkreis Stendal nur drei Gruppen beziehungsweise Staffeln angetreten sind. Klaus Hörnke wünscht sich mehr Einsatz für die Kameraden, die nachrücken. „Wir müssen die Jugendarbeit nach und nach aufbauen, damit es weitergeht“, sagt er.