In Gedenken an Sebastian Socha Musik- und Kunstschule in Stendal weiht „Bastis Bühne“ ein
Die Musik- und Kunstschule in Stendal feiert Sommerfest und tauft die neue Hofbühne in Gedenken an den verstorbenen Musikpädagogen Sebastian Socha. Sie ist Schauplatz mehrerer Konzerte.

Stendal - Stendals Innenstadt wurde am 21. Juni von Musik erfüllt. Ihr Ursprung: die Musik- und Kunstschule der Hansestadt in der Poststraße. Dort fand das traditionelle Sommerfest statt. 2025 ohne besonderes Motto, dafür aber mit einem emotionalen Moment: „Bastis Bühne“ wurde in Gedenken an den verstorbenen Musikpädagogen Sebastian Socha eingeweiht.
Dort, wo früher eine Brachfläche auf dem Hof der Musikschule zu finden war, wurde eine neue Hofbühne aus roten Klinkersteinen erbaut. Sie ist Sebastian Socha gewidmet. Der Stendaler Musikpädagoge verstarb im Jahr 2023 im Alter von 40 Jahren nach schwerer Krankheit.
„Sebastian war ein besonderer Mensch und prägender Mitarbeiter für die Schule, der viel zu früh, von uns gegangen ist“, sagt Schulleiter Benjamin Ulrich. Er taufte am Sonnabend die neue Bühne auf dem Hof mit Bier. „Sebastian hätte es sicher nicht gewollt, dass wir die Bühne mit Sekt taufen“, sagt er. Nach der Biertaufe wurde es kurz still auf dem Hof der Musikschule. In Gedanken sind in diesem Moment scheinbar alle Gäste bei Sebastian Socha.
Die Idee für das Denkmal stammt von Benjamin Ulrichs Vorgängerin Maike Schymalla. Sie konnte krankheitsbedingt nicht am Festakt teilnehmen.
Dach für „Bastis Bühne“ für 2026 geplant
Im April 2025 haben die Arbeiten an der Bühne begonnen. Die Kosten für den Bau wurden komplett aus Spenden gedeckt. „Es sind 23.000 Euro zusammengekommen“, sagt die Schatzmeisterin des Fördervereins, Silke Pidun. Besonderer Dank gilt der Familie Socha, den Lady Lions, den Stadtwerken, den Lavendelfrauen und zahlreichen Einzelspenden, die die Umsetzung des Projekts erst möglich gemacht haben. „Bastis Bühne“ ist im Vergleich zur bisherigen Bühne auf dem Hof der Musikschule größer und zudem eckig und bietet dadurch mehr Platz.

Doch was wäre eine Bühne ohne ein Dach. Das fehlt noch und soll laut Silke Pidun in Form einer Holzkonstruktion bis zum kommenden Sommerfest 2026 fertiggestellt werden, finanziert ebenfalls aus Spenden.
Sebastian Socha war leidenschaftlicher Musiker. Von 1993 bis 2003 hat er an der Musik- und Kunstschule Blechblasinstrumente und speziell das Trompetenspielen gelernt, für das er bekannt war. Er hat in verschiedenen Orchestern und Bands gespielt. Von 2003 bis 2010 war er Trompeter im Jugendjazzorchester Sachsen-Anhalt.
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Er hat von 2007 bis 2015 seine ersten Schüler an der Musikerfabrik Frank Wedel unterrichtet. Mehrere Jahre ist Sebastian Socha als freischaffender Musiker durch Sachsen-Anhalt gezogen, bis er nach Stendal zurückkehrte und 2018 begann, als Musikpädagoge an der Musik- und Kunstschule in Stendal zu arbeiten.
Er unterrichtete Früherziehung, Blechbläser und Musiktheorie, leitete das „Sinn-Phonie-Orchester“ und mehrere Ensembles. Seine Leidenschaft für die Musik hat dem Stendaler mehrere Kulturpreise der Hansestadt Stendal eingebracht. So zum Beispiel für seine Arbeit im Ensemble „Altmark Brass“ und im „Sinn-Phonie-Orchester“.
Musiker zeigen ihr Können
„Bastis Bühne“ war beim Sommerfest Schauplatz gleich mehrerer kleinerer Konzerte und Auftritte. So gab das Sinfonieorchester der Musikschule gemeinsam mit dem Gesangsquartett einige Klassik- und Jazz-Stücke zum Besten. Zudem zeigten der Kinderchor und die Tänzerinnen des Ballettstudios „La Danse“ ihr Können.
Im Konzertsaal der Schule begeisterten Musiker und Musikerinnen mit Klavier- und Streichmusik. Zudem wurde mit Holz- und Blechblasinstrumenten musiziert. Gleichzeitig konnten in der Instrumentenmesse, bei Probeunterrichten und im Kinderprogramm die musischen und künstlerischen Fächer der Musik- und Kunstschule von großen und kleinen Gästen spielerisch ausprobiert und entdeckt werden.
Der Förderkreis der Musik- und Kunstschule sorgte für das leibliche Wohl.