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Kita Wird Kinderbetreuung in Stendal teurer?

Die Kosten für Plätze in Krippen, Kindergärten und Horten sollen bis zu 20 Prozent steigen. Dieser Vorstoß der Stendaler Verwaltung stößt allerdings auf Widerstand bei den Mitgliedern des Ausschusses für Jugend, Frauen, Familie und Soziales. Eine Entscheidung soll Ende September fallen.

Von Leon Zeitz 07.09.2023, 18:57
Wird im Jahr 2024 die Kinderbetreuung in Stendal teurer? Der Vorschlag der Verwaltung stößt auf Widerstand.
Wird im Jahr 2024 die Kinderbetreuung in Stendal teurer? Der Vorschlag der Verwaltung stößt auf Widerstand. Symbolbild: dpa

Stendal - Werden die Kosten für die Kinderbetreuung in Krippen, Kindergärten und Horten in Stendal schon ab nächstem Jahr teurer werden? Diese Frage sorgte in der Kita „Stadtseeknirpse“ bei den Mitgliedern des Ausschusses für Jugend, Frauen, Familie und Soziales für reichlich Diskussionsstoff.

Als einen „großen Sprung“ bezeichnete Sven Meinecke (Die Linke) die möglichen Kostenerhöhungen. Seit zehn Jahre habe es keine größere Anpassung mehr an den Beiträgen in Stendal für die Kinderbetreuung gegeben.

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Nun sollen sie um zehn Prozent (Krippe), 15 Prozent (Kita) und 20 Prozent (Hort) ansteigen. Die Anpassung der Kostenbeiträge sei aufgrund ständig steigender Kosten, wie beispielsweise Sach- und Betriebskosten und Energiepreise, erforderlich, heißt es aus dem Rathaus. „Es wird den einen oder anderen treffen, vor allem im Kita-Bereich. Aber es ist eine Belastung, die vertretbar ist, vor allem mit Blick auf den angespannten Haushalt“, sagte Sven Meinecke.

Anderer Meinung ist Arno Bausemer (AfD). „Überall sind die Kosten gestiegen. Die Belastung ist nicht schulterbar für die Eltern. Stendal soll eine kinderfreundliche Kommune bleiben.“

Stadträte entscheiden Ende September

Auch Jacob Beuchel (SPD) erklärte in der Ausschusssitzung, dass er dem Antrag nicht zustimmen möchte. „Klar werden die Spielräume bei der derzeitigen Haushaltssituation immer kleiner, aber bei der Kinderbetreuung anzusetzen, ist nicht der richtige Weg“, sagte er.

Als Gast war unter anderem Janine Kaminski als Kinder- und Jugendinteressenvertretung der Hansestadt Stendal geladen. Ihre Position dazu: „Ich möchte all denen zustimmen, die gegen den Antrag sind. Kitas leisten einen großen Beitrag für die Gesellschaft, vor allem für Kinder mit Defiziten. Wenn Eltern die Kosten nicht mehr tragen können, sitzen die Kinder alleine zu Hause.“

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Xenia Schüßler (CDU) verstehe ihre Bedenken, doch „werden wir wohl nicht um die Kostensteigerung drumherum kommen“.

Am Ende der intensiven Diskussion sprach sich ein Großteil der Mitglieder gegen die mögliche Anpassung der Kosten aus. Mit insgesamt sechs Nein-Stimmen gegen nur eine Ja-Stimme für den Antrag und drei Enthaltungen wurde der Antrag von den Mitgliedern des Sozialausschusses mehrheitlich abgelehnt.

Ob die Kostenerhöhungen schlussendlich durchgesetzt wird, müssen die Mitglieder des Stadtrates am 25. September entscheiden. Mit dem Jahreswechsel am 1. Januar 2024 würden die neuen, erhöhten Kosten für die Tageseinrichtungen und Tagespflegestellen in Stendal in Kraft treten.