Karneval in Eilsleben und Harbke Rumtata auf den Rathaustreppen der Oberen Aller
Einen heiteren Vorgeschmack auf ihren bunten und garantiert stimmungsvollen Winter haben die Karnevalisten in Eilsleben und Harbke geliefert.

Eilsleben/Harbke. - Brav und folgsam haben die Bürgermeister Matthias Finke (Eilsleben) und Werner Müller (Harbke) am 11.11.2023 die Schlüsselgewalt über ihre Rathäuser ans Narrenvolk abgetreten und somit den feuchtfröhlichen Auftakt in die Fünfte Jahreszeit ermöglicht.
Feucht vor allem deshalb, da der elfte Elfte mit Nieselnässe von oben daher kam. Was dem närrischen Treiben aber letztlich keinen Abbruch tat, denn insbesondere in Harbke ist man fest wettererprobt, wenn es darum geht, den Bürgermeister um den Rathausschlüssel zu erleichtern.
Die Eilsleber Karnevalisten um Präsident Mario Neugebauer haben die Zeremonie zur Eröffnung ihrer 68. Spielzeit ins Programm gehievt, weil es terminlich gut passte. „Ausschlaggebend für uns war letztlich, dass der elfte Elfte diesmal auf einen Sonnabend fiel“, so der EKG-Oberjeck, bevor er die Stufen der Rathaustreppe erklomm und im Namen der Narretei an die Tür klopfte.
Das Startsignal war stilecht und pünktlich um elf Uhr elf mit der Konfettikanone geböllert worden. Ein Glück, wie sich kurz darauf herausstellte, da das Rohr nach nur einem Schuss zum Leidwesen von Kanonier Christian Wassermann den Dienst versagte und es trotz aller Reparaturbemühungen diesmal bei dem einen Konfettiregen bleiben musste.
Der Bürgermeister aber spurte, ließ sich nicht lange bitten und trat samt Schlüssel heraus. „Schön, dass ihr alle da seid und die Karnevalstradition hier in Eilsleben am Leben erhaltet“, reihte sich Matthias Finke in die folgende Schunkelrunde zum EKG-Haustitel „Es geht wieder rund“ ein und wünschte den Allertalern eine erfolgreiche Saison. Mario Neugebauer griff dankend zu und reimte munter drauflos: „Dieser Schlüssel gibt uns die Macht – von heute an bis Fassenacht!“ Wohingegen er sich wenig Hoffnung machte, mit dem Schlüssel auch groß plündern zu können: „In der Gemeindekasse ist doch sowieso Ebbe.“

Eilslebens Prinzenpaar trägt die Namen Anke die Zweite und Benjamin der Erste. Die beiden sind auch im wahren Leben Mann und Frau, sesshaft in Groß Santersleben. Das bedeutet: Anke und Benjamin haben ein Heimspiel, wenn die Eilsleber am 13. Januar ihre erste Prunksitzung abhalten – nämlich auswärts in Groß Santersleben. „Wir haben dorthin ja seit vielen Jahren gute Verbindungen“, erklärt Mario Neugebauer, „und bestreiten schon traditionell unsere erste Sitzung dort. Daher ist es schön, dass wir auch mal wieder ein Prinzenpaar aus Santersleben für unsere närrischen Zwecke gewinnen konnten.“

In Harbke schwingen erneut Prinzessin Diana I. (Schröder) und Prinz Kai I. (Herzberg) das Zepter der närrischen Regentschaft. Der HCV enthob Bürgermeister Werner Müller in bewährter Manier der Schlüsselmacht – und auch er ließ sich das freilich frohgemut gefallen, ist doch das Narrentum an der Wirbke ein liebgewordener Teil des kulturellen Lebens im Dorf. Vollends zum Tragen kommt die HCV-Frivolität vor Ort im Kulturhaus ab dem 19. Januar mit insgesamt fünf Sitzungen; eine Woche zuvor gastieren die Blau-Gelben in Wackersleben (13. Januar). Karten für die HCV-Veranstaltungen sind am 2. Dezember auf dem Harbker Weihnachtsmarkt erhältlich.