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Umweltverschmutzung Auf der Suche nach illegalen Müll-Entsorgern

Bottmersdorf und Klein Germersleben haben der illegalen Müllentsorgung in der Gemarkung den Kampf angesagt. Die Jägerschaft hilft dabei.

Von Mathias Müller 10.02.2018, 00:01

Bottmersdorf l Werner Arndt, Vorsitzender der Jägerschaft Bottmersdorf/Klein Germersleben, stellvertretender Ortsbürgermeister und Landwirt, ist richtig sauer. Wieder haben Unbekannte in den vergangenen Tagen in der Gemarkung illegal ihren Müll abgeladen. „Die Kosten für die Entsorgung tragen wir alle über unsere Steuern“, sagt Arndt am Freitag bei einem Termin am Tatort zur Volksstimme.

Die blauen Plastiksäcke mit Dämmwolle liegen in einem Gehölzschutzstreifen neben einem Acker am Petersilienweg. Das ist ein landwirtschaftlicher Weg, der Bottmersdorf mit Groß Germersleben verbindet, mitten durch die Ackerlandschaft führt und für den normalen Fahrzeugverkehr gesperrt ist. Lediglich Landwirte mit ihren Maschinen und Traktoren dürfen den Weg befahren. „Hier saniert jemand sein Haus auf Kosten der Steuerzahler“, vermutet Arndt, da es sich bei der Dämmwolle um ein Fabrikat aus heutigen Zeiten handele.

Durch den Hinweis eines Bottmersdorfer Bürgers ist die Jägerschaft auf die illegale Müllentsorgung aufmerksam geworden. Für den Hinweis seien die Jäger dem Bürger dankbar. Die Weidmänner seien für jeden Hinwies aus der Bevölkerung dankbar, der zu den Tätern führe.

Jetzt werde Arndt über das Ordnungsamt der Einheitsgemeinde Stadt Wanzleben-Börde klären lassen, wer für die Entsorgung des Mülls verantwortlich ist: der Landkreis Börde oder die Stadt Wanzleben. Egal wer, am Ende würde die Allgemeinheit diese zusätzlichen Kosten tragen müssen.

Dabei sei die Müllentsorgung in der Landschaft nicht nur illegal, sie sei nach Werner Arndts Ansicht auch obendrein völlig unnötig. Wie er durch Nachfragen beim Kreis und Abfallentsorgungsunternehmen erfahren habe, seien die Kosten für eine ordnungsgemäße Müllentsorgung unter anderem von Sperrmüll bereits in den Grundgebühren enthalten, die jeder Bürger zahlen müsse. Die Kosten für den Abtransport und die Entsorgung des illegalen Mülls würden jetzt dazu kommen. „Und das sind bei der angespannten Haushaltslage der Stadt Wanzleben-Börde völlig unnötige Mehrausgaben“, ärgert sich Arndt über den Müllskandal.

Werner Arndt war womöglich sogar Zeuge der illegalen Müllentsorgung. Zu Beginn der Woche saß er abends auf einem Traktor und pflügte ein Stück Acker um. Da fiel ihm ein weißer Transporter mit Doppelkabine und Pritsche auf, der in einen Weg im Gehölzschutzstreifen einbog. „Ich habe mich gefragt, was will der abends denn hier“, sagt Arndt. Der Transporterfahrer habe sich wahrscheinlich von dem Traktor in der Nähe mit seinen leuchtstarken Scheinwerfern gestört gefühlt und flüchtete. Arndt habe später an der Stelle nachgeschaut, wo der Transporter eingebogen sei. Müll habe der Landwirt dort nicht gefunden. Der tauchte am Tag darauf an einer anderen Stelle auf. Am Donnerstag entdeckte er dann noch an einer anderen Stelle in der Nähe weitere Säcke mit Dämmwolle. Gestern kamen andernorts Teile einer Waschmaschine hinzu.

Auch innerhalb von Bottmersdorf ist die Müllentsorgung ein Problem. Wie Arndt berichtet, würden Bürger immer wieder am Containerplatz für Altglas anderen Müll abladen, der dort nicht hingehöre. Auch dieser Abfall müsse zusätzlich entsorgt werden.