Alte Rohre bereits ausgetauscht Bleileitungen: Trinkwasser nicht mehr belastet
Seit Dezember gelten in Deutschland neue Richtwerte für den Bleigehalt im Trinkwasser. Wenn Wasser durch alte Bleileitungen fließt, ist dessen Qualität beeinträchtigt. In Wernigerode ist das kein Problem mehr. Die Stadtwerke haben sämtliche Bleileitungen inzwischen ausgetauscht.
Wernigerode l Das Trinkwasser im Harz gilt gemeinhin als so klar und weich, dass man es bedenkenlos direkt aus dem Hahn trinken kann.
Wenn es durch alte Bleileitungen fließt, kann das aber die Qualität erheblich beeinträchtigen. Denn Blei im Trinkwasser kann vor allem für Schwangere und Kleinkinder gefährlich sein. Seit Dezember gelten deshalb in Deutschland neue Grenzwerte, die mit Bleileitungen im Haus nicht mehr eingehalten werden können.
Das Gift in den Rohren ist in Wernigerode kein Problem mehr, entwarnt Katja Bröker, Pressesprecherin bei den Stadtwerken. Bereits seit 1990 saniert das Unternehmen nach und nach alte Trinkwasserleitungen. "Dies wird seit 2008 intensiviert, indem wir die noch bestehenden Blei-Hausanschlussleitungen im Netzgebiet gezielt auswechseln", teilt Katja Bröker mit.
Allein in den vergangenen fünf Jahren sind so rund 700 Hausanschlüsse saniert worden.
Katja Bröker: "Dabei haben wir nicht nur die Leitungen bis zur Grundstücksgrenze erneuert, wo die Zuständigkeit der Stadtwerke laut geltendem Recht aufhört, sondern darüber hinaus auch die weiterführenden Leitungen bis zum Wasserzähler ausgetauscht - und das komplett kostenlos für unsere Kunden."
"Wir haben alle bekannten Blei-Hausanschlussleitungen ausgetauscht."
Katja Bröker, Stadtwerke-Sprecherin
Schwerpunkte haben die Stadtwerke-Mitarbeiter bei der Sanierung auf die historische Altstadt von Wernigerode sowie auf Leitungen in der Friedrichstraße, Große Dammstraße, Minslebener Straße, Kohlgartenstraße, Plemnitzstraße und Georgiistraße gelegt. "Zum heutigen Zeitpunkt können wir sagen, dass wir alle bekannten alten Blei-Hausanschlussleitungen bereits ausgetauscht haben oder deren Austausch beauftragt ist", so Bröker.
Blei ist ein Nervengift und kann zu Verhaltensstörungen, Hyperaktivität, Beeinträchtigungen der Intelligenz, der Aufmerksamkeit und der Feinmotorik führen. Bis 2003 waren noch 40 Mikrogramm Blei pro Liter zulässig. Von Dezember 2003 an galt eine Obergrenze von 25 Mikrogramm, seit 1. Dezember 2013 ist ein Höchstwert von zehn Mikrogramm pro Liter vorgeschrieben.