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Coronavirus Harz-Kommunen geben Spielplätze wieder frei

Kinder in Ilsenburg und im Nordharz dürfen wieder auf Spielplätzen toben. Immer stärker nachgefragt wird Notbetreuung in Kindertagesstätten.

Von Katrin Schröder 08.05.2020, 01:01

Ilsenburg/Nordharz l Es ist ein kleiner Schritt in Richtung Normalität: Die rot-weißen Flatterbänder, mit denen Spielplätze in Ilsenburg und der Gemeinde Nordharz abgesperrt waren, verschwinden am Freitag, 8. Mai, ab 8 Uhr. Alle kommunalen Plätze werden wieder nutzbar sein, sagt Ilsenburgs Bürgermeister Denis Loeffke (CDU). Lediglich die beiden Bolzplätze in Ilsenburg und ihr Pendant in Drübeck müssen weiter geschlossen bleiben.

Auflagen gibt es dennoch: Ein Spielgerät darf nur von einem Kind genutzt werden – oder von mehreren Kindern einer Familie. Wer nicht im selben Haushalt lebt, muss weiter den Mindestabstand einhalten. Darauf müssen die Begleitpersonen achten. Die beiden Stadtjugendpfleger würden zusätzlich auf den Spielplätzen nach dem Rechten sehen. „Wir wollen niemanden anschwärzen“, betont Denis Loeffke, der nicht mit Problemen rechnet. „Es hat bisher in Ilsenburg sehr gut funktioniert. Die Leute sind verständnisvoll.“

Ähnlich sehen die Regelungen in der Gemeinde Nordharz aus. Fünf Spielplätze sind ab Freitag freigegeben, informiert Verwaltungssprecherin Vera Heinrich. Je nach Größe können sich von 8 bis 18 Uhr dort bis zu 20 Kinder und ihre Betreuer gleichzeitig aufhalten. In Abbenrode und Schmatzfeld sind zehn Kinder oder zwei Gruppen mit je fünf Kindern und einem Betreuer erlaubt, in Langeln sind es 15 Kinder in drei Gruppen, in Veckenstedt und Wasserleben vier Gruppen. Wenn der Platz voll ist, dürfen weitere Besucher ihn nicht betreten. „Die Betreuer sind für die Einhaltung der Regeln verantwortlich“, so Vera Heinrich.

Auf den Spielplätzen in Danstedt und Heudeber werde noch gebaut. Der umgestaltete Platz in Heudeber soll am Sonnabend, 16. Mai, eröffnet werden, sagt Nordharz-Bürgermeister Gerald Fröhlich (parteilos). In Danstedt soll der neue Platz zum Kindertag am 1. Juni freigegeben werden.

Derweile steige die Nachfrage nach Notbetreuung in den Kindertagesstätten, sagt der Ilsenburger Bürgermeister. Zahlreiche Eltern meldeten sich in der Stadtverwaltung oder in den Einrichtungen selbst. „Da erreichen uns Hilferufe, die ich menschlich und persönlich nachvollziehen kann“, so Loeffke. Allerdings könne nur der Landkreis Ausnahmen für Familien genehmigen, die nicht die bisher geltenden Kriterien für die Notbetreuung erfüllen.

In der städtischen Kita in Darlingerode werden derzeit 59 Kindergarten- und Hortkinder betreut. Vor der Corona-Krise waren es 232. In der Kita „Kunterbunt“ in Drübeck besuchen 21 der insgesamt 99 angemeldeten Mädchen und Jungen die Notbetreuung. Dies teilt Manuela Tönnies, Geschäftsführerin der Gemeinnützigen Paritätische Netzwerke GmbH in Schönebeck, die für die Drübecker Kita sowie zwei Ilsenburger Einrichtungen als Träger fungiert. In der Kita „Kinderland“ am Eichholz in Ilsenburg sind derzeit 31 von 203 Kindern in der Notbetreuung, im „Kinderland“-Hort sind es elf von 183. Dabei werde es nicht bleiben. „Die Tendenz ist ab Montag weiter steigend“, so Manuela Tönnies.

In der Gemeinde Nordharz sind derweil in den fünf städtischen Kindereinrichtungen 149 Mädchen und Jungen in der Notbetreuung angemeldet. In normalen Zeiten wären es 501 Kinder. Bürgermeister Fröhlich rechnet ebenfalls damit, dass die Nachfrage steigt, da Eltern, wenn Betriebe wieder anlaufen, verstärkt zur Arbeit zurückkehren müssten. „Das wird uns bei dem derzeitigen Betreuungsschlüssel aber vor große Personalprobleme stellen.“