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Diebstahl Erneuter Schock für Harzklub Wernigerode

Randale im Wald und kein Ende: Beim Wernigeröder Harzklub kocht die Wut fast über wegen gestohlenen und zerstörten Schildern.

Von Holger Manigk 23.02.2021, 00:01

Wernigerode l Jetzt reicht es den Wanderfreunden und Wegepflegern vom Harzklub Wernigerode endgültig. Diesmal hat es ihr Vereinsheim am Schmiedeberg in Hasserode erwischt: Unbekannte Langfinger haben beide Tafeln am Eingang des Grundstücks mit den Aufschriften „Harzklub“ und „Klöppelstübchen“ gestohlen.

„Das ist eine neue Qualität des sinnlosen Vandalismus‘, ein Angriff auf unser Firmenschild, unser Herz“, zeigt sich Zweigvereinschef Volker Friedrich fassungslos. Den Schaden hätte Wegewart Helmut Pook am Sonntag bemerkt, sofort Alarm geschlagen. „Wegen der Corona-Pandemie und des Wintereinbruchs war die Hütte mehrere Tage lang unbeaufsichtigt – das wird uns nicht noch einmal passieren“, kündigt Friedrich Konsequenzen an.

Zumal der Diebstahl am Vereinsdomzil lange nicht alles sei, was ihn und die anderen ehrenamtlichen Harzklubler auf die Palme bringt: „In den vergangenen zwei Wochen sind vier weitere Schilder geklaut worden – am Bahnhof Steinerne Renne, bei Benzingerode und in der Nähe des Drängetals.“ Weitere, etwa an der Triangelhütte am Fenstermacherberg, seien abgerissen, verbogen, beschmiert und mit Aufklebern verschandelt worden.

Die Schilder-Diebe müssen Werkzeug dabei haben, vermutet der Vorsitzende des Wernigeröder Zweigvereins. „Inzwischen schrauben wir die Wegweiser-Tafeln im Wald größtenteils mit Unterlegscheiben fest. Dennoch scheint das kein Problem für die Langfinger zu sein“, sagt Friedrich.

Für seine Mitstreiter – erst vor Kurzem hatte Nicole Friedrich in mühevoller Handarbeit Ende 2020 gestohlene und zerstörte Wegweiser-Tafeln ersetzt – gleiche die Erneuerung der Schilder „einem Kampf gegen Windmühlen.“ Dennoch gibt es sich trotzig: „Wir geben nicht auf. Diesen Triumph gönnen wir den Chaoten auf keinen Fall.“

Eine ähnliche Vandalismus-Serie im Wald rund um Wernigerode habe er in seinen mehr als 20 Jahren als Harzklub-Chef noch nicht erlebt. Im November waren Wegweiser samt Pfosten aus dem Waldboden gerissen worden, einige sogar samt Betonplombe am Fuß. Einer der Schild-Bäume sei später in der Ringstraße nahe des Westerntors wiedergefunden worden, berichtet Volker Friedrich. Seine Anzeige bei der Polizei habe bislang keinen Erfolg gebracht.

Trotzdem hofft er weiter, dass sich Wanderer melden, die Verdächtige im Wald bemerken – am besten per E-Mail an harzklub-wernigerode@t-online.de. Außer dem Harzklub-Wegewart und einigen weiteren Vereinsmitgliedern habe sich niemand an den Wegweisern zu schaffen zu machen. Im Falle des Diebstahls am Vereinsheim setze er auf Hinweise aus der Nachbarschaft.

„Wir sind stinksauer, aber wild entschlossen, den oder die Täter zu finden. Denn so geht man nicht mit unserer Hingabe für die wunderschöne Natur vor der Haustür um“, schließt Friedrich. Wernigerodes Harzklubler kümmern sich um mehr als 100 Wanderwege auf über 200 Kilometern Länge mit gut 800 Hinweistafeln.