Kneipensterben im Harz Emotionaler Abschied: Wernigeröder Gastwirt sammelt Spenden bei seiner letzten Party
Nun ist Schluss. Der Wernigeröder Gerold Baake hat die „Alte Amts-Stube“, seine Wernigeröder Kneipe, für immer geschlossen. Bei seiner Abschiedsparty wurde aber nicht nur in Erinnerungen geschwelgt - sondern auch Geld für den guten Zweck gesammelt.

Wernigerode. - Nein, es ist kein einfacher Tag für ihn gewesen, gesteht Gerold Baake. Der Wernigeröder hat letztmals in seine „Alte Amts-Stube“ in Wernigerode eingeladen. Ein Ende nach 25 Jahren.
Viele Stammgäste hätten die Gelegenheit genutzt, sich von ihrem Kneipenwirt zu verabschieden und in gemeinsamen Erinnerungen zu schwelgen. „Ich war sehr, sehr überrascht, wie viele gekommen sind“, sagt der 68-Jährige. „Wir haben so richtig in Nostalgie gebadet.“
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1990 hat sich der Wernigeröder selbstständig gemacht, damals noch mit einer Videothek. Mit dem Umzug in die Pfarrstraße vor 25 Jahren folgte der Konzeptwechsel - eine Kneipe mit Event-Charakter. Dazu gehörten nicht nur Dartsturniere und Co.. „Mit einigen Stammgästen haben wir jährliche Touren zu Freizeitparks unternommen“, berichtet Baake.
Bei der Abschiedsparty unter dem Motto „Memory-Basar“ konnten sich die Gäste für eine Spende mit Fotos von diesen Ereignissen und anderen Erinnerungsstücken eindecken. Exakt 393,20 Euro sind dabei zusammengekommen. „Ich runde auf 400 Euro auf“, verspricht Baake. „Das Geld geht an die Villa Sonnenschein.“ Die Kindertagesstätte befindet sich im Stadtteil Hasserode.
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In seiner alten Kneipe laufen derweil längst die Umbauarbeiten. Sein Schwiegersohn Thomas Baake eröffnet darin ein Café.