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Feuerwehr-Einsatz Hasselfelde hilft nach tödlichem Brand

Nach einem Feuer mit einem Todesopfer ist die Hilfsbereitschaft in in Hasselfelde groß. Frost erschwert die Ermittlungen zur Brandursache.

Von Holger Manigk 09.02.2021, 18:26

Hasselfelde l Stundenlang haben rund 100 Einsatzkräfte in der Nacht zum Dienstag (9. Februar) gegen einen Gebäudebrand an der Blankenburger Straße in Hasselfelde gekämpft. Für einen der beiden Bewohner – laut Polizei einen 26-Jährigen, der mit seinem Vater in dem Haus lebte – kam jede Hilfe zu spät.

Vor allem die klirrende Kälte erschwerte die Löscharbeiten, berichtet Oberharz-Stadtwehrleiter Dirk Rieche. Zunächst seien die Kameraden aus Hasselfelde, Stiege und Trautenstein um 18.51 Uhr unter dem Stichwort „Mittelbrand“ alarmiert worden. Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen, „schlugen Flammen aus der Hauseingangstür und es wurde noch eine vermisste Person gemeldet“, so Rieche weiter. So sei die Ortsfeuerwehr Elbingerode mit ihrer Drehleiter nachgeordert worden.

Der Vermisste konnte „im Rahmen eines sofortigen Innenangriffs“ gefunden und dem Rettungsdienst übergeben werden. Doch alle medizinischen Rettungsversuche blieben „leider erfolglos“, ergänzt der Stadtwehrleiter.

Bei Temperaturen von 15 Grad Celsius unter dem Gefrierpunkt gestaltete sich zudem die Brandbekämpfung „äußerst schwierig: Schläuche, Strahlrohre und Pumpen froren in kürzester Zeit ein und mussten ersetzt werden. Außerdem war der Boden der gesamten Einsatzstelle mit einem dicken Eispanzer überzogen“ erläutert Dirk Rieche. Logistik-Kameraden aus Tanne versorgten die Helfer mit heißen Getränken.

Die Löscharbeiten dauerten nämlich bis 2.30 Uhr an. 100 Einsatzkräfte der Feuerwehren Hasselfelde, Stiege, Trautemnstein, Tanne, Elend, Elbingerode, Benneckenstein und Blankenburg sowie von Rettungsdienst und Polizei konnten trotz der widrigen Umstände verhindern, dass das Feuer auf ein Nachbargebäude übergriff. „Das eigentliche Brandobjekt war nicht zu retten und gilt als Totalschaden“, ergänzt Rieche. Am Dienstagvormittag seien Nachlöscharbeiten notwendig gewesen.

Der 63-jährige Vater des Todesopfers, der mit ihm das Haus bewohnt hatte, wurde zunächst mit einer Rauchgasvergiftung ins Klinikum gebracht. Inzwischen konnte er das Krankenhaus aber verlassen, berichtet eine Sprecherin des Polizeireviers Harz.

Der Überlebende habe bei dem Brand „alles verloren“ und stehe unter Schock, wie Ortsbürgermeister Heiko Kaschel (FWG) berichtet. Deshalb mache sich in Hasselfelde eine Welle der Unterstützung breit: „Pullman City stellt ihm erstmal ein Dach über dem Kopf in einer Mitarbeiter-Wohnung.“ Pfarrer Karsten Höpting nimmt am hinteren Eingang des Pfarramtes, Blumenaustraße 7, donnerstags von 9 bis 12 Uhr sowie dienstag von 9 bvis 12 Uhr und 15 bis 17 Uhr Kleider- und Sachspenden entgegen.

Wer das Brandopfer mit Geld unterstützen möchte, kann Spenden mit dem Verwendungszweck „Brandhilfe“ auf das Konto der Kirchengemeinde Hasselfelde, IBAN DE59 8105 2000 0360 3112 45 , überweisen. „Ab einem Betrag von 100 Euro verschicken wir automatisch eine Spendenbescheinigung, darunter auf Anfrage“, ergänzt Höpting.

Unterdessen dauern die Ermittlungen zum Auslöser des verheerenden Feuers und der Todesursache des 26-Jährigen an, heißt es seitens der Polizei. Das zerstörte Einfamilienhaus bleibe weiter beschlagnahmt.

Ein Spezialermittler des Harzreviers sei zwar am Dienstag in der Ruine gewesen, doch er konnte weder Spuren sichern noch nach der Brandursache forschen. Auch dabei sei die Winterwitterung hinderlich, so eine Sprecherin der Beamten: „Aufgrund des Kälteeinbruchs, es herrschten bis zu 24 Grad Minus, war der Tatort durch die Löscharbeiten gefroren.“