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Hilfe aus dem Harz Harzer Kameraden brechen zur Flutkatastrophe nach Rheinland-Pfalz auf

90 Kameraden aus den Feuerwehren des Landkreises Harz sind heute früh aufgebrochen, um in Rheinland-Pfalz zu helfen. Die Hochwasserkatastrophe dort und in Nordrhein-Westfalen hat bereits über 160 Todesopfer gefordert. Zahlreiche Menschen werden noch vermisst. 

Von Stephanie Tantius Aktualisiert: 19.07.2021, 19:54
Heute früh um 6 Uhr sind 90 Kameraden der Feuerwehren aus dem Harz nach Rheinland-Pfalz gestartet.
Heute früh um 6 Uhr sind 90 Kameraden der Feuerwehren aus dem Harz nach Rheinland-Pfalz gestartet. Foto: Feuerwehr

Blankenburg - Update: Gegen 16 Uhr sind die 90 Feuerwehrleute nach Volksstimme-Informationen am Nürburgring angekommen. Blankenburgs Ortswehrleiter Alexander Beck, Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse, sowie Blankenburgs Bürgermeister Heiko Breithaupt (CDU) sind im Laufe des Tages ebenfalls nach Rheinland-Pfalz gefahren und bereits dort angekommen. 

Die Harzer Feuerwehrleute sind in Altenahr im Landkreis Ahrweiler eingeteilt worden und bereits in der 10.000 Einwohnergemeinde im Einsatz, teilte Blankenburgs Ortswehrleiter Alexander Beck der Volksstimme mit. Der erste Eindruck: "sehr schlimm", so Beck.

In der Nacht kam der Hilferuf aus Rheinland-Pfalz

Um 3.16 Uhr ertönten die Meldeempfänger im Landkreis, sagt Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse auf Nachfrage der Volksstimme. Ein Hilfsgesuch aus Rheinland-Pfalz war der Grund. Sofort seien alle organisierten Teileinheiten des Fachdienst Brandschutz West informiert worden.

Das sei schon sportlich gewesen, berichtet Lohse. Gesammelt hätten sich dann rund 90 Kameraden aus sämtlichen Wehren des Landkreises Harz in Blankenburg.

Gegen 6 Uhr seien die Feuerwehrleute dann mit 18 Fahrzeugen zum Nürburgring in den Landkreis Ahrweiler nach Rheinland-Pfalz aufgebrochen. Dort wo die Hochwasserkatastrophe bereits mehrere Tote gefordert hat.

Heute früh um 6 Uhr sind 90 Kameraden aus den verschiedenen Wehren des Landkreises Harz nach Rheinland-Pfalz ausgerückt. Video: Feuerwehr Fachdienst Brandschutz West

Mindestens 72 Stunden sind die Kameraden vor Ort im Einsatz

Am Nürburgring sei der Bereitschaftsraum, von welchem aus die Einsätze der Wehren koordiniert werden, berichtet Lohse. Viele der Kameraden hätten bereits Erfahrung im Jahr 2002 beim Einsatz der Flutkatastrophe in Dessau-Roßlau gesammelt.

Vorgesehen sei nun 48 Stunden vor Ort in Rheinland-Pfalz zu helfen, sagt Kai-Uwe Lohse. Es könnten aber auch 72 oder 96 Stunden werden. Das müsse man nun vor Ort sehen. Für welche Aufgaben die Kameraden dort eingeteilt werden, werde ihnen im Bereitschaftsraum mitgeteilt.

Rund 500 Kilometer sind es von Blankenburg zum Nürburgring. Noch seien die Kameraden noch auf der Autobahn und voraussichtlich gegen Mittag vor Ort.

THW Quedlinburg ebenfalls nach Ahrweiler aufgebrochen

Auch vom Technischen Hilfswerk (THW) Quedlinburg sind heute früh gegen 8.30 Uhr vier Mitarbeiter zum Nürburgring aufgebrochen, wie Stefanie Berger, Sprecherin der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk mitteilt. Die Helfer würden dann im Großraum Ahrweiler in Rheinland-Pfalz eingesetzt. 

Mit Geräten, welche kleinste Veränderungen an Gebäuden, Staumauern oder Hängen feststellen könten, würden sie vor Ort unterstützen, so Berger. So könne Gefahrenpotential besser eingeschätzt und bewertet werden. Wie viel Tage die Einsatzkräfte aus Quedlinburg dann vor Ort seien, wisse sie nicht.