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Hochwasserlage in Sachsen-Anhalt Feuerwehren kämpfen im Harz gegen die Fluten

Wassermassen sorgten für zahlreiche Einsätze der Feuerwehren im Harz. Wo sich die Flut in der Region am stärksten auswirkte.

Von Katrin Schröder und Uta Elste Aktualisiert: 27.12.2023, 10:21
Hochwasser im Harz: Regenwasser ließ die Flüsse wie hier die Holtemme an der „Steinerne Renne“ anschwellen. Am Pegel „Steinerne Renne" wurde während der Feiertage auch die Hochwasserwarnstufe zwei überschritten.
Hochwasser im Harz: Regenwasser ließ die Flüsse wie hier die Holtemme an der „Steinerne Renne“ anschwellen. Am Pegel „Steinerne Renne" wurde während der Feiertage auch die Hochwasserwarnstufe zwei überschritten. Foto: dpa

Landkreis Harz. - Erst der Wind, dann das Hochwasser: Hinter vielen Feuerwehren des Landkreises Harz liegen einsatzreiche Tage.

Der Pegel in Hoppenstedt erreichte am Heiligen Abend die Alarmstufe drei, dann sanken die Wasserstände wieder. Gegenteilig die Entwicklung in Wegeleben, wo der Pegel über die Feiertage kontinuierlich bis zur roten Linie kletterte. Schon kurz vor dem 24. Dezember hatte der Pegel an der Steinernen Renne die Alarmstufe zwei überschritten, war dann jedoch wieder rückläufig.

Dabei seien die Harzer im Vergleich zu den Nachbarn in Mansfeld-Südharz und in Niedersachsen noch glimpflich davongekommen, sagt Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse. Dabei macht das Wasser vor Landesgrenzen nicht halt. Aus der randvollen Okertalsperre ist am Dienstag mehr Wasser als sonst abgelassen worden. Das werde man in Wülperode und Göddeckenrode zu spüren bekommen, so Lohse.

Hochwasser im Harz: Noch viel zu tun in Orten rund um Osterwieck

„In dem Bereich wird es für uns noch Arbeit geben“, sagt er voraus. Acht bis zehn Stunden werde es dauern, bis die Hochwasserwelle in die grenznahen Harzorte schwappe. Bis zum Nachmittag seien rund um Osterwieck, Ilsenburg und in der Verbandsgemeinde Vorharz Keller vollgelaufen, die ausgepumpt werden mussten. „Das ist für den Einzelnen nicht schön, aber für die Masse nicht gefährlich“, so Lohse.

Der kräftige Wind tat ein Übriges und hat flächendeckend im gesamten Harzkreis Bäume gefällt, welche die Feuerwehren von den Straßen geholt haben.

Für die Aktiven der zur Stadt Osterwieck gehörenden Feuerwehren hatte der Alarm in Sachen Hochwasser bereits vor dem Weihnachtsfest begonnen. „Eigentlich sind wir jetzt seit sechs Tagen im Einsatz“, bilanziert Osterwiecks Stadtwehrleiter Olaf Chrost am zweiten Weihnachtsfeiertag.

Die Wehren am Fallstein haben vier Züge gebildet und seien rotierend im Einsatz, erläutert Chrost die Verfahrensweise. Dazu haben die Osterwiecker Aktiven in der Nacht vom Montag zum Dienstag noch bei den Nachbarn im niedersächsischen Schladen ausgeholfen.

Einsatz für die Feuerwehr im Harz: Die Wehren der Stadt Osterwieck waren bereits vor Weihnachten im Einsatz gegen das Hochwasser.
Einsatz für die Feuerwehr im Harz: Die Wehren der Stadt Osterwieck waren bereits vor Weihnachten im Einsatz gegen das Hochwasser.
Foto: FF Stadt Osterwieck

Dabei waren es nicht nur die Fluten der Oker, die die Feuerwehrleute rund um Osterwieck in Atem hielten. Olaf Chrost verweist auch auf das Oberflächenwasser, das in vielen Fällen von den Gräben nicht mehr aufgenommen werden konnte. Verstopfte Durchlässe trugen ihren Teil zur langen Einsatzliste bei wie Bäume, die auf dem durchweichten Untergrund keinen Halt mehr fanden und umstürzten.

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Dass das Hochwasser ausgerechnet zu Weihnachten einsetzte, „das ist schon extrem“, resümiert der Osterwiecker Feuerwehr-Chef. Dass sich die Temperaturen weit über dem Gefrierpunkt bewegten, sei den Kameraden bei ihren Einsätzen zugutegekommen, so Olaf Chrost, der in diesem Zusammenhang auch die Arbeit der Osterwiecker Wasserwehr lobt.

Den Bürgern sei auch angeboten worden, sich mit Sandsäcken zu versorgen. „Wir haben die Lage im Blick“, so Olaf Chrost.