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Lebenshilfe Tierische Hilfe in Harzer Kita

Neue tierische Mitarbeiter hat die Lebenshilfe-Kindertagesstätte "Spielwiese" in Wienrode. Ein Hund und zwei Hörnchen begleiten die Kinder.

Von Jens Müller 02.09.2018, 03:29

Wienrode l „Seit zehn Jahren arbeiten wir in unserer Einrichtung nun bereits mit der tiergestützten Pädagogik und konnten während dieser Zeit feststellen, welche positive und einmalige Wirkung die Tiere bei der Erziehung und Bildung der Kinder haben“, erinnert Kerstin Schrader-Liesenberg. Die Leiterin der Kindertagesstätte „Spielwiese“ - eine integrative Einrichtung der Lebenshilfe gGmbh – kann sich täglich am positiven Einfluss der tierischen Helfer erfreuen: ob Kaninchen, Meerschweinchen oder sogar eine Schildkröte: Die Kindergartenknirpse kümmern sich rührend um die Vierbeiner, füttern, beobachten und streicheln sie.

Aufgrund dieser guten Erfahrungen haben die Wienröder ihr Projekt sogar erweitert. In dieser Woche zogen die beiden Streifenhörnchen Seppl und Franz in eine eigens für sie hergerichtete Unterkunft. Stefan Voigt, ein Papa, hatte einen großen Schrank zu einem wahren Abenteuerspielplatz für die beiden agilen Nager umgebaut. Die putzigen Streifenhörnchen können nun von den Knirpsen beim Herumtollen durch Gitter in den beiden Flügeltüren und eine Seitenscheibe beobachtet werden. Über eine eingebaute Futterklappe können Obst, Körner und Wasser in den Schrank gestellt werden. Für den aufwendigen Schrankumbau danken die Erzieherinnen und die Kinder herzlich.

Darüber hinaus wurde ein weiterer „tierischer Mitarbeiter“ begrüßt: Der Australian Shepherd/Berner Sennen-Mischling Blue. Der Hund lebt bei Heilpädagogin Manja Wiese, die im Mai eine anderthalbjährige Ausbildung in Magdeburg für ein Therapiebegleithundeteam begonnen hat. Zweimal pro Woche bringt sie Blue mit in den Kindergarten. „Nach einer kurzen Eingewöhnung ist er bereits fest in unser Team integriert“, freut sich Kerstin Schrader-Liesenberg über das neue Angebot.

„Bei der Arbeit mit einem Therapiebegleithund verfolgen wir gleich verschiedene Ziele“, erläutert sie. So werde bei den Kleinen die Empathiefähigkeit, soziale Sensibilität und Wahrnehmungsfähigkeit entwickelt. Die Kinder würden Vertrautheit und Verbundenheit erleben, aber auch Ängste und Phobien abbauen oder sogar gänzlich verlieren. „Der Hund ist oft Spielkamerad, Trostspender und Gesprächspartner und regt zur Kommunikation an“, so die Kita-Chefin. Die Kinder können im Umgang mit dem Hund auch lernen, Verantwortung zu übernehmen. Zudem hat die Arbeit mit Blue einen weiteren Nebeneffekt: „Sie hat sehr positiven Einfluss auf den Geräuschpegel.“

In der integrativen Kindertagesstätte „Spielwiese“ in Wienrode werden aktuell 57 Kinder von der Krippe bis zum Hort von zehn Mitarbeitern betreut. Wie Kerstin Schrader-Liesenberg erklärte, verfügt ihre Einrichtung noch über freie Förderplätze.