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Löschtechnik Privater Helfer für Harzer Feuerwehren

Ein Unternehmer aus Stapelburg hat sich zum wichtigen Partner der Harzer Feuerwehren entwickelt. Sein Hobby: Er sammelt Feuerwehr-Technik.

Von Jörg Niemann 20.01.2020, 00:01

Stapelburg l Er hat ein sehr kostspieliges Hobby, kann im Ernstfall aber sogar zur Rettung von Leben beitragen. Die Rede ist vom Stapelburger Unternehmer Denis Maldet. Sein Bauunternehmen ist im gesamten Bundesgebiet aktiv, der Chef aber sehr oft zu Hause. Denn dort wird er ebenso dringend gebraucht, wie auf seinen beruflichen Standorten. Und das hängt mit dem Hobby des 44-Jährigen zusammen – er sammelt und restauriert ausrangierte Feuerwehrtechnik.

Das macht er zum einen aus Spaß, er stellt seine Arbeit aber zum anderen auch in den Dienst der Allgemeinheit. Maldet ist nicht nur seit vielen Jahren Mitglied der Einsatzgruppe der Stapelburger Ortsfeuerwehr, er leitet inzwischen auch den Förderverein der Brandschützer und stellt besagte Privattechnik für Einsätze zur Verfügung.

Bei der Beringung der ersten Weißstörche im Horst auf dem Schornstein des Landschulheims Grovesmühle stellte Maldet dem Beringer kostenfrei seine Drehleiter zur Verfügung. Die Leiter hat er nach wie vor und hält sie in Reserve.

Aktuell wird er aber mit einem anderen Fahrzeug, das er selbst konstruiert hat, öfter zu Einsätzen gerufen – einen Wagen mit Löschwasser-Reserve. Dieses Fahrzeug hat Maldet amtlich zugelassen bekommen und ist sogar in den Einsatzszenarien der Harzer Rettungsleitstelle vermerkt, wenn irgendwo dringend Löschwasser benötigt wird. Die Volksstimme begegnete Denis Maldet beim jüngsten Großbrand einer Scheune in Wasserleben. Als dort anfangs das Wasser knapp war, wurde Maldet mit seinem Fahrzeug von der Rettungsleitstelle zum Brandort gerufen.

„Benötigt wurde mein Tanker letztlich nicht, aber die Einsatzleiter sind stets froh, wenn sie mein Fahrzeug als Reserve in der Hinterhand haben“, sagt der engagierte Unternehmer, der sich schon seit Kindertages für die Feuerwehrtechnik begeistert. „Im Prinzip habe ich mir das Ganze selbst ausgedacht. Eingeflossen sind meine Erfahrungen als Feuerwehrmann und meine Überlegungen zu möglichen Einsatzvarianten“, sagt Maldet, dessen „privates Löschwasser“ für etwa eine Viertelstunde reicht.

Kernstück des Fahrzeugs ist ein 6000-Liter-Wassertank. Der ist fest auf dem Chassis verschraubt und mit mehreren Rohren ausgestattet. Diese münden in einem Verteiler, der das Anschließen mehrerer Abnehmer ermöglicht. Pumpen sorgen für den nötigen Druck und selbst an einen Teleskop-Lampenmasten hat Maldet gedacht, denn es brennt ja auch mal nachts.

„Seit etwa einem Jahr bin ich mit dem Fahrzeug in der Einsatzstruktur und wurde schon mehrfach alarmiert. Meine weiteste Reise führte mich im Sommer 2019 in die Nähe von Frose (Stadt Seeland im Salzlandkreis), weil dort eine große Strohdieme auf einem Feld brannte und auf Feldern allgemein keine Hydranten zur Verfügung stehen“, sagt Maldet. Auch zu mehreren Waldbränden sei er schon mit rausgefahren, denn auch dort sind die Löschtrupps zumeist allein auf das Wasser angewiesen, das sie selbst in ihren Tanks mitbringen. Da sind die 6000 Liter aus dem privaten Tankfahrzeug stets willkommen.

Für die Zukunft hat Denis Maldet noch einige Bastelpläne in Sachen Feuerwehrtechnik – eine private Feuerwehr strebt er allerdings nicht an, das sei dann doch eine Pflichtaufgabe jeder Kommune. Doch wenn er mit seinem Hobby helfen könne, Sachwerte und Leben zu schützen, dann tue er dies gern.