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Ortsentwicklung Baustellen-Marathon in Schierke

Wie geht es auf den Schierker Baustellen Feuerwehr/Bauhof/Bergwacht und Kindergarten voran? Das interessiert die Lokalpolitiker.

Von Ivonne Sielaff 14.08.2018, 01:01

Schierke l In Schierke wird gebaut – und zwar gleich auf zwei Großbaustellen parallel. Zwei Millionen Euro fließen in die Sanierung der Schierker Kindertagesstätte. 2,5 Millionen Euro lässt sich die Stadt Wernigerode einen Komplexbau für Feuerwehr, Bauhof und Bergwacht kosten. Vom Fortschritt der Arbeiten haben sich kürzlich die Mitglieder des Schierke-Ausschusses überzeugt.

Die kleine Exkursion von Lokalpolitikern, Rathaus-Mitarbeitern und Bauexperten startete auf der Fläche gegenüber der Jugendherberge. Dort hat sich in den letzten Wochen viel getan. Die Arbeiten am Rohbau für das neue Domizil der Schierker Feuerwehr schreiten voran. Für die Brandschützer und ihre Fahrzeuge sind drei Stellplätze vorgesehen, dazu Aufenthalts-, Umkleide-, Schulungs- und Abstellräume. Bauhof und Bergwacht erhalten Platz für Garagen sowie für Mitarbeiter, Umkleide, Lager, Büros und Sanitär. Die drei Bereiche seien baulich „strikt voneinander getrennt“, informierte Architektin Veronika Roth bei der Begehung. „Das war so gewünscht.“ Es sei zuerst eine „ziemliche Puzzelei“ gewesen, dass Gebäude auf dem Grundstück zu planen. „Der Nationalpark grenzt an. Zwei Bäche queren die Fläche.“ Diese seien inzwischen naturiert. und „wunderschön geworden“, so Roth.

Interessiert zeigten sich die Stadträte an den Baukosten. „Wir liegen erfreulicherweise im Kostenrahmen“, informierte Wernigerodes Baudezernent. Und das, obwohl es Probleme gebe, die Ausgaben zu justieren. „Wir haben gerade Turbulenzen bei der Preisentwicklung“, so Rudo weiter. Grund sei die gute Auftragslage in der Baubranche. „Wir haben wirklich Schwierigkeiten, geeignete Firmen zu finden.“ Aus dem Grund mussten Ausschreibungen teilweise sogar wiederholt werden. Ob die 2,5 Millionen Euro tatsächlich reichen, wird sich erst am Ende der Bauzeit zeigen. Wie Rudo auf Nachfrage informierte, seien noch nicht alle Leistungen ausgeschrieben. Mitte 2019 soll das Gebäude bezugsfertig sein. „Erfreulicherweise liegen wir im Zeitplan.“

Auch im Kindergarten wird nach anderthalbjähriger Pause emsig gebaut. Und das bereits seit Pfingsten. Zu kämpfen haben die Arbeiter derzeit mit der Statik des Hauses. Die Jahrhunderte alten Ziegelsteine der doppelschaligen Mauer sind marode, konnten die Last des tonnenschweren Daches kaum noch tragen.

Deshalb muss die Innenschale, Raum für Raum herausgebrochen, neu mit Porenbeton hochgezogen und mit der Außenwand verankert werden. Das sei teilweise schon geschehen, informierte Bauleiter Ronny Schneckner. „Inzwischen kann man da wieder von einem Gebäude reden.“ An der Raumaufteilung werde nichts verändert, so Schneckner weiter. „Das haben wir beibehalten. Anders würde es statisch auch nicht gehen.“

Ziel ist es, im Winter mit dem Innenausbau zu beginnen und den Kindergarten im Juni 2019 seiner Bestimmung zu übergeben, ergänzte Frank Beimel vom städtischen Hochbauamt. Beimel zeigte sich zudem zuversichtlich, dass die eingeplanten zwei Millionen Euro ausreichen. „Wir kommen damit aus. Die wesentlichen Leistungen sind vergeben“, so Beimel. „Wir haben sogar noch ein bisschen Reserve.“

Das sind, wenn es um die Kita Schierke geht, gute Nachrichten. Die Kosten hatten sich nämlich während der Sanierung verdoppelt. Eine Million Euro sind seit 2013 in die Beseitigung von Hausschwamm, Zimmerer-, Maurer- und Dachdeckerarbeit geflossen – zwei Drittel davon als Fördergeld vom Land.

Eine weitere Million Euro ist notwendig, um die Sanierung des mehr als 300 Jahre alten Gebäudes zu beenden. Doch das Land stellte sich 2017 erstmal quer und verweigerte weiteres Fördergeld. Die Arbeiten mussten zwangsläufig unterbrochen werden. Inzwischen hat das Land weitere 670.000 Euro bewilligt, so dass die Sanierung fortgesetzt werden kann.