ERNÄHRUNGSWISSENSCHAFT Ratgeber: Ex-Wernigeröderin gibt Tipps zu Nervennahrung und psychischer Gesundheit
Ihr Abitur hat sie in Wernigerode abgelegt, inziwschen lebt Lara Opfermann in Braunschweig. Nach „Fettkiller – so geht abnehmen richtig!“ hat sie mit „Hallo Psyche, hier ist dein Darm“ ihr zweites Buch veröffentlicht. Diese Tipps gibt sie.
Wernigerode/VS - Ihr Abitur hat sie 2016 am Landesmusikgymnasium in Wernigerode geschafft, nun hat die Ernährungswissenschaftlerin und angehende Psychologin Lara Opfermann eine eigene Nervennahrungsmethode entwickelt. Über ihr neues Buch „Hallo Psyche, hier ist dein Darm“ und Tipps daraus spricht für die Volksstimme Lucie Schmidt mit der Expertin.
Gibt es Zusammenhänge zwischen Stresssituationen und den Reaktionen des Darms?Lara Opfermann: Sobald das Gehirn etwas als Stress bewertet, wird das sympathische Nervensystem aktiviert. Das führt dazu, das dem Darm die Energiezufuhr abgeknipst wird und hat nicht nur Folgen für die Verdauung: Es kann sich leider auch negativ auf die im Darm lebenden Mikroben, also Darmbakterien, auswirken. Besonders die sind für unsere psychische Gesundheit von großer Bedeutung, da sie Substanzen bilden, die vor allem im Nervensystem wichtige Aufgaben haben.
Kann eine gezielte Ernährung allein Einfluss auf die psychische Verfassung nehmen?Es ist faszinierend, wie groß der Einfluss sein kann, weshalb sie auch die Basis der Nervennahrungsmethode bildet. Allerdings spielen auch andere Faktoren eine wichtige Rolle, weshalb man sich bei psychischen Erkrankungen niemals auf eine Ernährungstherapie alleine verlassen sollte. Ein Zitat aus meinem Buch: „Medikamente oder Verhaltenstherapien haben ihren Nutzen. Dennoch deutet vieles darauf hin, dass die Wirkung der Ernährung unterschätzt wird. Sie kann andere Therapien klug ergänzen und wirkt vor allem vorbeugend.“
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Was ist dran, wenn jemand nach Nervennahrung verlangt?Jeder Mensch braucht Nervennahrung! Allerdings ist das, was die meisten darunter verstehen, das Gegenteil von dem, was tatsächlich gut tut. Woher die Floskel „Ich brauche Nervennahrung“ kommt, kann ich nicht genau sagen. Vermutlich rührt es daher, dass unter Stress das Hormon Cortisol ausgeschüttet wird, wodurch der Körper kurzfristig die Energiereserven aufbraucht und der Blutzuckerspiegel ziemlich ins Wanken geraten kann. Das begünstigt Heißhungerattacken und die Aufnahme von fettigem und kohlenhydratreichem Essen. Nervennahrung übrigens ist nicht nur etwas für die Psyche, sondern auch um Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson vorzubeugen.