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Schierker feiern ihren Kuhball Fest zum Rinderabtrieb lockte viele Besucher auf die Quesenbank

29.09.2013, 13:49

Schierke l "Es sind wohl mehr Touristen als Einwohner zum Fest gekommen", stellte Schierkes Ortsbürgermeisterin Christiane Hopstock (CDU) am Sonnabendvormittag am Rathaus des Brockenortes fest. Vom Balkon des Amtsgebäudes eröffnete sie gemeinsam mit der Geschäftsführerin der Wernigerode Tourismus GmbH, Erdmute Clemens, und der Kräuterkönigin Ariane I. den traditionsreichen Schierker Kuhball. Seit mehr als 100 Jahren begehen die Bewohner des Dorfes das Fest.

Ursprünglich feierten die Schierker im Mai den Auftrieb der Rinder. Mit dem Kuhball wurde seinerzeit der Beginn der warmen Jahreszeit eingeläutet.

"Seit über 20Jahren feiern wir nun aber den Abtrieb", erklärte Bürgermeisterin Hopstock den Wandel der Feier. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, sodass der Hintergrund des Festes - der Abschied vom Sommer - in Vergessenheit geriet. "Der Wettergott ist uns hold geblieben", fand auch Erdmute Clemens von der Wernigeröder Tourismusgesellschaft.

Nach der Eröffnung durch die Schierker Jagdhornfreunde übernahm der Spielmannszug Hasselfelde den musikalischen Part und führte den Umzug, an dem etwa 100 Schierker und ihre Besucher teilnahmen, über die Brockenstraße hoch zur Wiese an der Quesenbank.

Dort konnten die Gäste nicht nur Stände mit Kunsthandwerk, Rindersalami, Bier und Bratwurst entdecken. Auch der eigentliche Mittelpunkt des Kuhballs stand schon auf der Wiese bereit: Zehn Rinder der vom Aussterben bedrohten Rasse Harzer Rotes Höhenvieh.

Zeigten sich die gehörnten rotbraunen Tiere anfangs noch neugierig, wurde ihnen nach einer Weile das kleine Fest auf der Wiese offenbar zu viel.

Eine erneute Einlage des Hasselfelder Spielmannszugs gab wohl den Ausschlag, dass die Rinder eine Öffnung im Elektrozaun nutzten und sich in einen tiefergelegenen Teil der Quesenbank-Wiese zurückzogen, vermutete ein Besucher während des Kuhballs.

Ein interessanter Einblick in die Harzer Kultur war es auch für die zahlreichen Touristen, die sich der Feier auf der Quesenbank anschlossen. Selbst der stattliche Rückstau, den der Umzug auf der Brockenstraße auslöste, brachte kaum böse Gesichter hinter den Lenkrädern hervor.