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Seltene Tierbegegnung im Harz Mit Video: Was ein Fuchs in der Harzer Schmalspurbahn suchte

Fahrgäste und Mitarbeiter der Harzer Schmalspurbahn hatten am Wochenende ein tierisches Erlebnis.

Von Jörg Niemann Aktualisiert: 04.06.2024, 15:19
Ein Fuchs sprang in einen Zug der Harzer Schmalspurbahnen.
Ein Fuchs sprang in einen Zug der Harzer Schmalspurbahnen. Foto: Jörg Niemann

Wernigerode. - Als am frühen Sonntagnachmittag der reguläre Zug von Drei Annen Hohne zur Eisfelder Talmühle in den Zielbahnhof einrollte, war zunächst alles wie immer. Fahrgäste des ankommenden Zuges wunderten sich aber über die sehr wenigen Menschen am Bahnsteig, denn fast zeitgleich war aus anderer Richtung ein fast vollbesetzter Zug eingerollt. „Als wir näher kamen, sahen wir zwar viele Fahrgäste an den Fenstern stehen, aussteigen wollte aber keiner“, schildert ein Mitarbeiter der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) die Situation.

Fuchs auf Inspektionstour

Wenig später war das Rätsel gelöst, denn ein Rotfuchs schlich um den Triebwagen mit den ängstlichen Gästen. Als dann der Zug aus Drei Annen Hohne ankam, hatte Reinecke ein neues Ziel seiner Erkundungen gefunden: Kaum hatten ahnungslose Fahrgäste die Tür zu ihrem Waggon geöffnet – erklomm der Fuchs die Treppe und setzte ganz ungeniert und ohne Scheu seine Inspektionstour fort.

 
Ein Fuchs war in einem Zug der Harzer Schmalspurbahnen auf Entdeckungstour. (Bericht/Kamera: Jörg Niemann)

Passagiere hatten inzwischen das Zugbegleitpersonal informiert, doch so vielfältig eine Lokführerausbildung auch ist – Fuchsjagd gehört nicht dazu. Außerdem war der Besucher im roten Fell eigentlich kein Grund für Ängste, sondern sorgte vor allem für viel Heiterkeit und eine Menge Handyfotos. Nach einigen Minuten nicht ganz ernst gemeinter Fuchsjagd hatte der illegale Fahrgast offenbar gefunden, was er gesucht hatte. Ein auf einer Sitzbank stehender Rucksack hatte es dem pelzigen Besucher angetan.

Tier hat es auf die Wanderverpflegung abgesehen

Er versuchte ihn zu stibitzen, denn wie der Besitzer später gegenüber einem HSB-Mitarbeiter erklärte, war dort eine ordentliche Portion Wanderverpflegung drin. Die hätte sich sicher auch der Fuchs gern gegönnt, aber bevor der vierbeinige Dieb die Beute wegschleppen konnte, griffen die Menschen beherzt ein und drängten den ungebetenen Fahrgast nach draußen.

Der Fuchs muss nun doch in der Natur nach Futter suchen, und die Fahrgäste und HSB-Mitarbeiter hatten am Sonntagabend ihren Freunden und Angehörigen viel zu erzählen. Und wer weiß: Der Fuchs vielleicht auch ...