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Tierrettung Feuerwehr rettet Schwan in Wernigerode

Happy End auf dem Wernigeröder Schreiberteich: Ein verletzter Schwan ist gerettet und auf dem Wege der Besserung.

Von Ivonne Sielaff 03.08.2018, 01:01

Wernigerode l Endlich wieder frei. Ein bisschen ängstlich ist der Schwan, als die Männer von der Tierrettung seine Transportbox öffnen. Zaghaft gleitet er ins Wasser des Schreiberteichs. Er streckt sich, schüttelt sein graues Gefieder. Erleichterung: Er schwimmt wieder.

Tagelang hatte der Schwan die Bewohner im Wernigeröder Harzblick und die Besucher des benachbarten Bürgerparks in Aufregung versetzt. Das Jungtier, das mit seiner Familie zwischen Kurtsteich und Schreiberteich zuhause ist, hatte sich in einer weggeworfenen Angelschnur verfangen.

„Die ersten Tage hat er noch versucht, mit seinen Eltern und den sieben Geschwistern Schritt zu halten“, sagt eine besorgte Anwohnerin gegenüber der Volksstimme. „Aber er ist gehumpelt.“ Zuletzt konnte er sich kaum rühren, hockte geschwächt und isoliert von den anderen Schwänen am Ufer des Triangelteichs. „Wir haben ihn nur noch kläglich piepen gehört“, so die Wernigeröderin. „Das Tier leidet. Es muss ihm doch geholfen werden.“

Als sich die Harzer Volksstimme einschaltet, geht alles ganz schnell. Am Donnerstagvormittag rücken Dietmar Schneider, Michael Spors, Stefan Schneider, Toni Winkler und Stephan Tamke von der Wachbereitschaft der Wernigeröder Feuerwehr mit Kescher, Fangnetz und Käfig aus, um den Pechvogel zu bergen. Kein alltäglicher Einsatz für die Tierretter, die für gewöhnlich freilaufende Hunde einfangen oder Katzen von hohen Bäumen holen.

Die Vogeleltern sind nicht in der Nähe, zeigt sich Feuerwehrchef Matthias Treuthardt erleichtert. Denn Schwäne können gefährlich werden, so Treuthardt, der sozusagen federführend im Einsatz ist. „Die hauen dir den Arm durch. Keine Chance“, weiß auch Dietmar Schneider.

Mit dem Kescher nähern sich die Männer dem verletzten Jungvogel. Dem schwant Böses. Er faucht, lässt sich dann aber ohne Gegenwehr einfangen. Die Tierretter bugsieren ihn vorsichtig in eine Transportbox. Mit dem Einsatzwagen geht es in Windeseile zum Tierarzt.

Nicht einmal eine Stunde später sind die Feuerwehrmänner zurück im Harzblick. Und mit ihnen der Schwan. „Es hat keine zehn Minuten gedauert“, berichtet Michael Spors, als sie das Tier am Schreiberteich aussetzen. Die Mediziner hätten den Vogel befreit. „Er hatte sich total verheddert“, so Spors. Die geflochtene Angelschnur sei um Beine und Flügel gewickelt gewesen. Glücklicherweise war kein Haken im Spiel.

Zurück im Wasser wird der Vogel von seiner Familie und von einigen Enten schnatternd begrüßt. Nachdem sich die Aufregung gelegt hat, schwimmen sie davon. Ente gut, alles gut.