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Tourismus im Harz Unterschriften gegen Parkplätze an Talsperre

Die Stadt Oberharz und Harzdrenalin planen neue Parkplätze an der Rappbodetalsperre. Das gefällt nicht allen.

Von Burkhard Falkner 05.10.2018, 01:01

Hasselfelde/Rübeland l Eine Sammlung von Unterschriften gegen den Bau neuer Parkplätze an der  Rappbodetalsperre haben Katja Nitsche und ihr Partner Maik Breternitz gestartet. „Ich finde es unmöglich, dass für Parkplätze Bäume gefällt werden“, sagt die Hasselfelderin: „Wir wollen, dass der Parkplatz nicht gebaut wird.“ Dazu gründeten die beiden eine „Interessengemeinschaft Harzer Naturfreunde zum Erhalt von Waldflächen an der Rappbodetalsperre“ und wollen mit ihren Unterschriftenlisten nun auf die Bürger zugehen.

In einem Schreiben, das über die sozialen Medien verbreitet wurde, verweist Katja Nitsche auf bereits vorhandene Parkplätze unweit der Staumauer, die nicht ausgelastet seien. Mit dem neuen Parkplatz würde aus ihrer Sicht „einmalige Natur an der Rappbodetalsperre zuasphaltiert“, wie es heißt. Auch Belastungen durch Dieselabgase und abendliche Rennen im Tunnel werden angeführt und als nicht hinnehmbar abgelehnt. Ebenso das Parken von Autos an den Randstreifen der Zufahrtsstraßen zur Staumauer.

Hintergrund der Aktion ist der Plan der Stadt Oberharz und der Firma Harzdrenalin, den aus ihrer Sicht wiederum vor allem zu Stoßzeiten überlasteten Parkplatz am Zugang zu Staumauer, Hängeseilbrücke und Urania-Aussichtsplattform zu erweitern. Das soll ein Parkchaos wie schon oft an jener Stelle künftig verhindern helfen und auch das Parken an Randstreifen möglichst überflüssig machen.

Zu den derzeit 125 Parkflächen sollen deshalb weitere 240 hinzu kommen. Dafür werden laut Plan 9700 Quadratmeter Fläche in Anspruch genommen. Bei dem Areal handele es sich nicht um Wald, sondern um eine „Buschfläche mit einigen Bäumen“, heißt es im Ordnungsamt der Stadt. In einem Waldumwandlungsverfahren sei zudem genauso viel Fläche Wald an anderer Stelle aufzuforsten, wie an der Talsperre verbraucht wird.

Gegenwärtig ist der Bebauungsplan in Arbeit und wird noch im Stadtrat behandelt. Im Zuge dieses Verfahrens wollen Nitsche und Breternitz mit den Unterschriften das Projekt Parkplatzbau verhindern.