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Veranstaltungen Blankenburger E-Werk weiter unter Strom

Um im Alten E-Werk Blankenburg weiter hochkarätige Konzerte veranstalten zu können, müssen bürokratische Hürden genommen werden.

25.09.2019, 02:00

Blankenburg l „Ideen haben wir viele“, sagt Michael Lüders und kommt aus dem Erzählen nicht mehr heraus. Der Chef des Fördervereins Kulturregion Blankenburg als Betreiber des Alten E-Werks hat sich einiges vorgenommen, um die traditionsreiche Stätte weiter zu beleben und als Veranstaltungsort in der Region zu etablieren. Seit der Neuausrichtung des Vorstandes mit seiner Frau Michaela als Schatzmeisterin, Isabell Köhler als seine Stellvertreterin und Astrid Wieser als Schriftführerin sind bereits bemerkenswerte Auftritte hochkarätiger Künstler dort über die Bühne gegangen. Ein absolutes Highlight für die kleine Truppe: die beiden Kabarettabende mit der Magdeburger „Zwickmühle“. „Wir waren zweimal ausverkauft“, freut sich Michael Lüders über den großen Zuspruch des Publikums zu politischem Kabarett. „Das war auch sehr gut für unser Image“, schätzt Lüders ein. Ab März, so der Vereinsvorsitzende, sind die Magdeburger wieder im E-Werk zu erleben. „Dann mit ihrem nagelneuen Programm.“

Gut angenommen würden außerdem die Rock- und Folkkonzerte sowie der Herrentag. „Wir wollen aber auch für Familienfeste interessant sein“, sagt Lüders, der darauf hofft, dass das Alte E-Werk mit seinem 120 Sitzplätze fassenden Saal samt Bühne, Großleinwand, Licht- und Tontechnik insgesamt noch mehr in den Blickpunkt rückt. Dafür soll unter anderem das Foyer farblich neu gestaltet werden. Zudem gibt es Überlegungen, den kleinen Saal noch besser mit einzubeziehen und eventuell einige noch nicht sanierte Gebäudeteile in Angriff zu nehmen. Bei der Versorgung der Besucher setzt der Verein auf Partner aus der Region - einen Blankenburger Weinhändler, Spirituosen aus Gernrode und Sudenburger Bier.

Um das große Ziel umsetzen zu können, etwa alle 14 Tage eine Veranstaltung der unterschiedlichsten Genre anzubieten, sind weitere Mitstreiter und auch Unterstützer dringend gesucht. „Angesprochen sollten sich alle fühlen, die sich mit dem alten Blankenburger E-Werk identifizieren und Lust haben, Veranstaltungen zu organisieren, sie zu betreuen, aber auch ab und zu bei Arbeitseinsätzen mitzuhelfen, sowohl im Innen- als auch im Außenbereich“, so Michael Lüders.

Für die nächsten Monate hat er mit seinen Mitstreitern bereits wieder ein attraktives Programm zusammengestellt (siehe Infokasten), das neben bekannten Namen auch einige „Newcomer“ nach Blankenburg bringt.

Alle Kinder dürften wohl bereits jetzt der musikalischen Lesung mit der Traumzauber-Poetin Monika Ehrhardt-Lakomy und dem Waldgeist Waldwuffel entgegenfiebern, die die Kleinen einladen, in ihre Geschichten einzutauchen und die phantastischen Traumblätter anzustimmen.

Besonders freut sich Michael Lüders auf den 20. November, wenn Hartmut Berge, der einstige Chef der Blankenburger Harzkaserne, wieder einmal zu Gast sein wird. Er wird an diesem Tag sein neues Kinderbuch „Finjas fantastische Reise“ vorstellen. „Wir möchten an diesem Tag allen Kindern einen kostenlosen Eintritt ermöglichen“, so Lüders, der deshalb noch Sponsoren sucht, um dem Verein dies zu ermöglichen. Neben der Lesung werde es auch eine Ausstellung mit den Original-Illustrationen aus dem Buch geben.

Nach einem Weihnachtskonzert mit Hans, die Geige und eventuell einem kleinen Wintermarkt laufen zudem bereits die Planungen für das neue Jahr. Dort ist für Anfang Mai ein Konzert mit der DDR-Legende Karussel geplant. Bis es soweit ist, sind aber auch noch einige bürokratische Hürden zu nehmen, damit solche Abendveranstaltungen auch über 22 Uhr hinaus überhaupt stattfinden können. „Unser Problem ist, dass bislang nur Veranstaltungen genehmigt werden bis 22 Uhr, aber keine Tanzveranstaltungen.“ Bis Ende des Jahres gebe es wohl noch eine Ausnahmegenehmigung.

Alles weitere entscheide sich aber erst in den kommenden Monaten. So müsse der Förderverein für die Genehmigungsverfahren ein aktuelles Lärmschutzgutachten und ein Brandschutzkonzept vorlegen. Unterstützung gebe es von der Stadtverwaltung, die inzwischen alles in die Wege geleitet hat, um den bereits seit 2013 bestehenden Bebauungsplan in dem gesamten Areal zu ändern. In den ursprünglichen Plänen waren unter anderem keine Festlegungen getroffen worden, um die Freifläche vor dem Eingang mit einzubeziehen. Dies soll nun angepasst werden. „Damit sollen die Voraussetzungen für die Erteilung der Baugenehmigung durch den Landkreis Harz für die Nutzungsänderung des alten E-Werkes zum Kunst- und Kulturzentrum erfüllt werden“, heißt es in der entsprechenden Vorlage, die vom Stadtrat in der August-Sitzung mit großer Mehrheit (zwei Enthaltungen) beschlossen wurde. Dies wiederum bilde die Grundlage für die Genehmigung weiterer Veranstaltungen nach 22 Uhr durch den Landkreis.

Infos, Kontakte und Tickets hier.