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Seniorenlernbüro Wie Schüler in Großmühlingen von Senioren lernen

In Großmühlingen läuft mit dem Seniorenlernbüro ein Projekt, bei dem Mitglieder der Volkssolidarität den Grundschülern bei ihren Hausaufgaben und beim Lernen helfen.

Von Julien Kadenbach 07.11.2023, 12:25
Frau Hoffmann und Frau Winkler helfen den Schülern bei den Hausaufgaben. Auch Schulleiter Frank Schiwek  kontrolliert.
Frau Hoffmann und Frau Winkler helfen den Schülern bei den Hausaufgaben. Auch Schulleiter Frank Schiwek kontrolliert. Foto: Louis Hantelmann

Großmühlingen. - In einer bemerkenswerten Initiative zur Förderung von Bildung und generationsübergreifendem Miteinander hat die Friedrich-Loose-Grundschule in Großmühlingen ein Seniorenlernbüro ins Leben gerufen. Die Grundidee hinter diesem Projekt ist, Kindern, denen das Lernen nicht so leichtfällt oder die einen individuellen Zuspruch benötigen, zusätzliche Unterstützung anzubieten. Angenommen werde die Betreuung hervorragend. „Entweder weisen Lehrer darauf hin, wenn ein Schüler etwas Hilfe benötigt, andererseits melden sich viele Schüler, die mitmachen möchten und freiwillig eine sechste Stunde in der Schule verbringen“, sagt Schulleiter Frank Schiwek.

Das Seniorenlernbüro, eine Herzensangelegenheit, die von der Schulleitung, dem Seniorenrat Bördeland und der Volkssolidarität der Ortsgruppe Großmühlingen ins Leben gerufen wurde, bietet den Schülern vielfältige Unterstützung. Dies reicht von Hilfe bei Hausaufgaben über die Bewältigung von Lernproblemen bis hin zu Aktivitäten wie Vorlesen und Spielen.

Spontane Bereitschaft zur Mitarbeit

Dem Voraus ging der Wunsch der Senioren, nach vielen gemeinsamen Aktionen von Volkssolidarität und Grundschule, gerne mehr mit den Schülern zu unternehmen. Die Initiative wurde ins Leben gerufen und erhielt einen vielversprechenden Start, als sie am 25. September die erste „Dienstberatung“ abhielt. Bei dieser stellten sich die engagierten Senioren und die Schule gegenseitig vor. „Es war erfreulich zu sehen, dass sich spontan elf Personen für das Projekt anmeldeten und ihre Bereitschaft zur Mitarbeit erklärten“, berichtet Frank Schiwek. Auch die Kommunikation zwischen Schule und Volkssolidarität läuft überraschend einfach: Alle verfügen über WhatsApp, sodass eine große Gruppe gegründet wurde.

Das Seniorenlernbüro verfügt über eine breite Palette von Mitgliedern, darunter ehemalige Lehrerinnen und Erzieherinnen, die über fundiertes pädagogisches Wissen und Erfahrung verfügen. Aber es sind nicht nur die Experten im Bildungsbereich, die hier aktiv sind. Auch engagierte und erfahrene Großmütter haben sich dem Projekt angeschlossen. Sie wissen aus erster Hand, wo die jüngere Generation der Schuh drückt und stellen gerne ihre Freizeit zur Verfügung, um Kindern zu helfen, die Unterstützung und Aufmerksamkeit benötigen.

Neben der Unterstützung für die Schüler ist ein weiteres wichtiges Ziel des Seniorenlernbüros, das generationsübergreifende Miteinander zu fördern. Es geht darum, Beziehungen aufzubauen und Verständnis zwischen den Generationen zu schaffen. Dies trägt auch dazu bei, Vorurteile auf beiden Seiten abzubauen.

Projekt läuft seit Oktober

Das Projekt hat bereits die Herzen der Teilnehmer erobert. Eine der Lernpaten bemerkte: „Kontakt zu Jüngeren hält selbst jung.“ Eine andere fügte hinzu: „Endlich wird man wieder gebraucht.“ Diese positiven Einstellungen spiegeln die Motivation und den Enthusiasmus der Senioren wider, die sich für diese wichtige Sache engagieren.

Der Dienstplan des Seniorenlernbüros, wer an welchen Tagen eingeteilt ist, wurde ebenfalls erarbeitet. Offizieller Start des Projektes war bereits Anfang Oktober. An jedem Werktag von Montag bis Donnerstag werden vier Lernpaten im Dienst sein, um den Schülern bei ihren schulischen Anliegen und darüber hinaus zur Seite zu stehen. Eine Testphase oder eine langfristige Planung habe es nicht gegeben, erzählt Frank Schiwek. „Wir haben einfach mit dem Projekt angefangen und es erstmal laufen lassen und schauen jetzt, wie es sich entwickelt.“

Das Seniorenlernbüro an der Friedrich-Loose-Schule ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie Bildung und zwischenmenschliche Beziehungen Hand in Hand gehen können. Es zeigt, wie die Erfahrung und Weisheit der älteren Generation dazu beitragen können, die Bildungschancen junger Menschen zu verbessern und gleichzeitig das Miteinander in unserer Gemeinschaft zu fördern.