Gefahr für heimische Bienen Unbedingt melden: Invasive Asiatische Hornisse erreicht den Osten Deutschlands
Die invasive Asiatische Hornisse ist erstmals in Sachsen-Anhalt gesichtet worden – und könnte zur Gefahr für heimische Insekten werden. Warum Honigbienen besonders betroffen sind und wie geholfen werden kann, die Ausbreitung zu stoppen.

Colbitz. - Immer mehr invasive Arten machen sich in Sachsen-Anhalt breit und werden zur Gefahr für unsere heimische Tier- und Pflanzenwelt. Jetzt ist in Colbitz in der Börde erstmals in Sachsen-Anhalt die ursprünglich aus Südostasien stammende Hornissenart „Vespa velutina“, die sogenannte Asiatische Hornisse gesichtet worden.
Laut einer Sprecherin des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt breitet die Hornissenart sich jedoch bereits seit 2014 in Deutschland aus. Bisher meldeten demnach vor allem südwestliche Bundesländer Funde. Doch offenbar dringt die invasive Art inzwischen auch nach Norden und Osten vor. „Bisher gab es im Osten nur einen Fund in Berlin. Der Nachweis im Landkreis Börde markiert einen neuen, bestätigten Fundort“, informiert das Ministerium.
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Wie die heimische Europäische Hornisse ernähre sich die asiatische Verwandte von zuckerhaltigen Baumflüssigkeiten und Insekten, um ihre Brut zu versorgen. „Sie greift oft Honigbienen an und schwebt daher häufig vor Bienenstöcken“, erklärt die Sprecherin. So entdeckten letztlich auch Anwohner die ersten Exemplare in Colbitz.
Hilfe bei der Suche: Um Meldungen mit Fotos wird weiterhin gebeten
Zur Unterstützung bittet das Landesamt jetzt um Meldung aller Sichtungen der Asiatischen Hornisse in Sachsen-Anhalt. „Diese Daten helfen, die Ausbreitung zu dokumentieren und Maßnahmen mit lokalen Akteuren zu koordinieren“, erklärt die Ministeriumssprecherin. Da die Art auf der Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung stehe, würden die Funde auch an die EU-Kommission übermittelt.
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Um die Asiatische Hornisse zu erkennen und Verwechslungen zu vermeiden, sind laut Umweltministerium zwei Merkmale besonders nützlich: „Die heimische Europäische Hornisse hat einen rotbraun-schwarzen Brustabschnitt und rotbraune Beine, die etwas kleinere Asiatische Hornisse einen vollständig schwarzen Brustabschnitt und schwarze Beine mit auffallend gelben Füßen.“

Das staatenbildende Insekt baue im Jahresverlauf verschiedene Nester. Im Frühjahr entstünden dabei kleine Gründungsnester an geschützten Orten wie Dachvorsprüngen, Schuppen oder Nistkästen. Ab Juli ziehe das Volk dann in ein großes, freihängendes Nest um, das meist hoch in Bäumen hänge. Vor allem hier sollte auf die Vermehrung in der Börde, insbesondere in der Elbe-Heide, geachtet werden.
Augen offen halten: Ministerium empfiehlt auch tote Tiere zu melden
Beobachtungen lebender oder toter Asiatischer Hornissen oder ihrer Nester können für Sachsen-Anhalt online über ein Portal des Landesamtes gemeldet werden. Ein Foto zur Überprüfung ist dabei zwingend erforderlich. Möglich ist das unter: lau.sachsen-anhalt.de/artenmeldung
Meldungen zu Nestern sind für das Ministerium ebenfalls wertvoll. Hier warnen die Experten: „Bürger sollten ein mutmaßliches Nest keinesfalls selbst entfernen, sondern stets die jeweiligen Naturschutzbehörden der Landkreise oder kreisfreien Städte kontaktieren.“ Nach aktuellem Wissen geht von der invasiven Art jedoch keine erhöhte Gesundheitsgefahr für den Menschen aus.