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Wahlen Die Würfel sind gefallen

Marlies Cassuhn ist in Wolmirstedt mit 57,81 Prozent zum neuen Stadtoberhaupt gewählt worden.

Von Juliane Just 20.09.2018, 01:01

Wolmirstedt l Marlies Cassuhn hatte Grund zur Freude, als das vorläufige Ergebnis am Sonntag bekanntgegeben wurde. Nun hat sie noch einen Grund mehr, denn mit der detaillierten Aufschlüsselung der Stimmen konnte sie knapp 58 Prozent der Wolmirstedter für sich gewinnen. Die Zahlen segnete der Wahlausschuss am Mittwoch ab. Nach zweifacher Prüfung nach der Wahl sind die Ergebnisse damit offiziell.

Knapp 9700 Wolmirstedter waren zur Wahl aufgerufen, knapp 4600 nahmen dies auch wahr. Mit 65 ungültigen Stimmen schlägt vor allem die Briefwahl mit einer hohen Zahl zu Buche. „Dabei hatten die Wähler offenbar Probleme mit der etwas komplizierten Verpackung der Wahlunterlagen“, sagte Stadtwahlleiter Dirk Illgas.

Insgesamt schätzte er die Wahl als „störungsfrei“ ein, betonte aber, dass keine Wahl gänzlich ohne Komplikationen auskomme. So gab es bei einigen Wählern Irritationen um das Wahllokal. Das Wohngebiet „Zur Grube“ wurde im Vorfeld im Wählerverzeichnis falsch zugeordnet. Wählten die Wolmirstedter dieses Wohngebietes in vorangegangenen Wahlen im AWG-Treff, wurden sie am Sonntag in die Turnhalle der Harnisch-Schule gebeten. „Das ist uns zu spät aufgefallen und wir konnten diesen Fehler nicht mehr rückgängig machen“, so Illgas. Für die kommende Wahl sei dieser Fehler bereits bereinigt worden.

Auch im Vorfeld der Wahl gab es Beschwerden. Dabei standen die Werbeplakate von Felix Zietmann (AfD) in der Kritik. Für den Wahlausschuss galt es zu klären, ob die Bezeichnung „Ihr Bürgermeister für Wolmirstedt“ eine Amtsanmaßung – eine Straftat – ist oder nicht. „Wir haben das gemeinsam mit der Kommunalaufsicht überprüft und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass es sich nicht um eine Amtsanmaßung handelte“, erklärt Dirk Illgas.

Vor fünf Jahren gab es ähnliche Beschwerden zur Wahlwerbung von Gisela Gerling-Köhler (FDP). Sie unterschrieb die Plakate mit „Ihre Bürgermeisterin“ – eine missbräuchliche Verwendung des Begriffes. Sie ließ ihre Wahlplakate anschließend ändern. Im Gegensatz dazu sei der Wortlaut der Plakate von Felix Zietmann ein „hypothetischer, in die Zukunft gerichteter Hinweis“.

Die abgesegneten Wahlergebnisse werden nun noch vom Landkreis geprüft. Ab Montag, 24. September, beginnt eine zweiwöchige Frist, in der Bürger Einspruch gegen die Wahl erheben können. Sollte kein Einspruch eingehen, könnte Marlies Cassuhn (parteilos) bereits am 18. Oktober vom Stadtrat als neue Bürgermeisterin vereidigt werden.