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Jubiläum Groß Ammensleber „feiern sich ein Fest“

Vom 26. bis 28. Juni feiert „nordammuneslevu“ die erste urkundliche Erwähnung vor 1050 Jahren.

Von Karl-Heinz Klappoth 24.06.2015, 01:01

Groß?Ammensleben l Die altehrwürdige Ortschaft Groß Ammensleben rückt am kommenden Wochenende verstärkt in den Fokus. Und Ortsbürgermeister Rüdiger Pfeiffer ist sich sicher, dass die Gäste zu den Feierlichkeiten vom 26. bis 28. Juni nicht nur aus der Niederen Börde kommen.

Seit einem Jahr laufen die Vorbereitungen für die 1050-Jahr-Feier der Ersterwähnung von Groß Ammensleben in einer Urkunde zwischen dem Bischof Bernhard von Halberstadt und Kaiser Otto I. Zu jener Zeit wurde der Ort in der heutigen Niederen Börde „nordammuneslevu“ genannt, ehe über „Ammensleue“ und „Groten Ammensleben“ das heutige Groß Ammensleben wurde.

Sehr bewegt ist die Geschichte der Ortschaft und ihrer Einwohner, die eng mit der Entwicklung des Benediktiner-Klosters verknüpft ist und nach der Säkularisierung 1804 mit der Domäne Groß Ammensleben verbunden wurde. Viel Geschichtliches und noch mehr Geschichten gibt es zu erzählen. Groß Ammensleben hat einen profunden Kenner, den renommierten Historiker Dr. Wilfried Lübeck. So wird er zur Eröffnung der 1050-Jahr-Feier auf der Domäne Groß Ammensleben am kommenden Freitag, 19 Uhr, auch die Festansprache halten. Er wird an diesem denkwürdigen Tag aber nicht der einzige Redner sein.

Der Ökumenische Chor Groß Ammensleben und das Instrumentalensemble unter Leitung von Michael Löderbusch sorgen während des Festaktes für das klangvolle Ambiente. Die Veranstaltung, bei der auch die Festschrift, die aus der Feder von Rüdiger Pfeiffer und Wilfried Lübeck stammt, vorgestellt wird, ist öffentlich und somit jeder herzlich willkommen.

Um 22 Uhr wird es auch noch dann eine besondere „Erleuchtung“ geben. Unter Klängen der Barleber Bläser wird der Kirchturm erstmals in Licht getaucht.

Sonnabend ist der aktionsreiche Tag für Jung und Alt. Er beginnt zünftig mit Bläsermusik zur Matinee um 10 Uhr auf der Domäne, es folgt der Kinderchor der Grundschule Dahlenwarsleben, der gemeinsam mit dem Gesangverein Deutscher Sinn von 1862 frohe Frühlingslieder singen wird und damit auf die Hauptveranstaltung einstimmt.

Denn es folgt um 13.30 Uhr das Theaterstück „Groß Ammensleben im Wandel der Zeiten“, nach dem Drehbuch von Dr. Lübeck und Eva Isensee. Was den Ortsbürgermeister besonders freut, beinahe ein ganzes Dorf steht dafür auf der Bühne. Unter der Regie von Monika Bednarz haben sich zahlreiche Theaterfreunde zum gemeinsamen Schauspiel zusammengefunden, wenn es heißt: Von der Steinzeit bis ins Hier und Heute.

Mit auf der Bühne sind auch die Kinder der Kita „Regenbogenland“ sowie Jugendliche aus dem Kreis um Jugendsozialarbeiter Steffen Niemann. Als Besonderheit wird es zum Theaterspiel ein Begleitheft geben, das Bettina Behns, Jana Bednarz und Eva Isensee detailliert zusammengestellt haben.

Ortsbürgermeister Rüdiger Pfeiffer ist sich schon heute sicher, dass das Fest lange nachhallt. Denn neben der Festschrift und dem Heft zur Theateraufführung können an allen drei Tagen Souvenirs erworben werden, die von der 1050-Jahr-Feier künden. An erster Stelle ist der Kalender für 2016 mit historischen Ansichten zu erwähnen. Das war es noch nicht am Sonnabend. So wird eine Hüpfburg aufgebaut, zahlreiche Stände den Weg vom Magdeburger Tor zur Domänencentre säumen, muss keiner Hunger leiden. Ein weiteres Highlight des Nachmittags ist die Wahl der Heidekönigin, die dieses Jahr in Groß Ammensleben gekürt wird. Vier Bewerberinnen stellen sich zur Wahl. Ist die Entscheidung gefallen, dann steigen weiße Tauben in den Himmel.

Für die Jüngsten hält der Kirchenverein Groß Ammensleben an diesem Nachmittag außerdem Interessantes bereit, die freiwillige Feuerwehr und die Jugendfeuerwehr sowie das DRK geben Einblicke in ihre auch technisch interessante Tätigkeit. Wer mit dem Auto kommt, muss keine Bange haben, Parkplätze sind im Ort und vor der Domäne ausreichend vorhanden. Der Abend klingt aus bei Tanz mit der Band Windstill, gegen 23 Uhr lässt ein Feuerwerk den Himmel über die Domäne leuchten.

Der Sonntag steht einerseits im Zeichen des 55-jährigen Bestehens der Schalmeienkapelle Groß Ammensleben mit einem Musiktreffen befreundeter Schalmeienorchester. Nach dem Einzug der Schalmeienkapellen gibt jede Kapelle ein Ständchen und dann wird – so wie bereits vor fünf Jahren auch – gemeinsam musiziert bis in den Nachmittag.

Andererseits wird das Patronatsfest St. Peter und Paul begangen. Dazu hat der Kirchenverein unter der Anleitung von Evelyn Kasper ein anspruchsvolles Programm vorbereitet. Den gemeinsamen Abschluss findet das Festwochenende mit einer von Michael Löderbusch und seinen Musikanten gestalteten ökumenischen Andacht beider Konfessionen.

Rüdiger Pfeiffer ist davon überzeugt, dass es ein buntes und turbulentes Festwochenende wird, „dass aber ohne die vielen Helfer erst gar nicht möglich wäre“. Stellvertretend für die vielen Helfer hob der Ortsbürgermeister Dieter Klaus und Eva Isensee sowie Monika Bednarz und Dr. Wilfried Lübeck hervor: „Nur wenn alle ihren Anteil leisten, kann eine Ortschaft wie Groß Ammensleben ein solches Fest organisieren und niveauvoll gestalten. Und deshalb heißt es am kommenden Wochenende auch: „Wir feiern uns ein Fest.“