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Schüleraustausch Im Gymnasium trifft sich Europa

Polnische und tschechische Schüler besuchen das Wolmirstedter Gymnasium. Der Austausch dient dem Zusammenwachsen Europas.

Von Gudrun Billowie 07.04.2017, 01:01

Wolmirstedt l Wieviele grüne Eissorten gibt es derzeit bei Eis-Paul? Mit dieser und anderen Fragen im Gepäck haben sich Mädchen und Jungen des Kurfürst-Joachim-Friedrich-Gymnasiums zusammen mit ihren polnischen und tschechischen Gästen auf Spurensuche begeben. Die witzige Stadtralley durch Wolmirstedt war Programmteil des Jugendaustauschs, der unter dem Titel „Europäisches Klassenzimmer“ organisiert wurde.

Seit Montag weilen die Gäste in Deutschland. „Mit dieser Begegnung können wir Vorurteile aus der Welt schaffen, andere Kulturen kennenlernen und unser Englisch anwenden“, fasst Tim Göske zusammen. Damit umreißt der 15-jährige Gymnasiast den Zweck dieses Austauschs. Lehrerin Iris Kloß ergänzt: „Wir wollen den europäischen Gedanken mit Leben erfüllen.“

Aus der tschechischen Hauptstadt Prag waren 14 Mädchen und Jungen gekommen, 12 Jugendliche kamen aus dem polnischen Golkowice, das in Schlesien in der Nähe von Krakau liegt. Es war der erste Schüleraustausch dieser Art im Kurfürst-Gymnasium. In Zukunft sollen diese Kontakte im Sinne des europäischen Gedankens intensiviert werden. Ende Mai werden die Kurfürst-Gymnasiasten zum Gegenbesuch nach Prag beziehungsweise nach Golkowice fahren.

Die polnischen und tschechischen Jugendlichen haben die vergangene Woche in den Familien der Kurfürst-Gymnasiasten verbracht. Sie unterhielten sich zumeist auf Englisch, der Sprache, auf die sich die Jugendlichen aller drei Nationen gut einigen konnten.

Zum Programm der vergangenen Tage gehörten auch Fahrten nach Berlin, in die Autostadt Wolfsburg sowie ein Ausflug nach Magdeburg. Die Ausflugsziele hatten die Jugendlichen selbst ausgewählt.

„Inzwischen nähern sich die Jugendlichen einander an“, hat Organisatorin Iris Kloß zur Wochenmitte beobachtet. Am Anfang war Scheu spürbar, doch die gemeinsamen Erlebnisse haben Brücken gebaut. Abkapseln galt nicht, auch bei der Stadtralley wurde jedes Team aus polnischen, tschechischen und deutschen Jugendlichen zusammengesetzt. In diesen Konstellationen schossen die Jugendlichen Fotos auf der Schlossdomäne und brachten sich gegenseitig Sätze in deutsch, polnisch und tschechisch bei.

Für das europäische-Klassenzimmer-Projekt konnte sich das Gymnasium auf viele Helfer verlassen. Die Gastlehrerer konnten in Gästewohnungen der AWG übernachten, Lutz Zschäbitz gestaltete ein riesiges Banner für den Schuleingang, der Schulförderverein sowie das Deutsch-Polnische Jugendwerk unterstützten maßgeblich die Begegnung, und auch viele Mitarbeiter des Gymnasiums haben zum Gelingen der interkulturellen Woche mit beigetragen.

Die Stadtralley endete am Rathaus. Dort empfing Bürgermeister Martin Stichnoth (CDU) die Jugendlichen im Ratssaal und berichtete Wissenswertes über die Stadt. Vieles war für die Jugendlichen neu und interessant. Aber eines wussten sie besser als das Stadtoberhaupt, nämlich wieviel grüne Eissorten Eis-Paul im Angebot hat: Eine.