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Denkmal Jetzt kann man die Gewölbe sehen

Der Um- und Ausbau des Klausurgebäudes und der Klosterkirche in Zerbst sind in vollem Gange.

Von Thomas Kirchner 17.01.2020, 00:01

Zerbst l Die Abbruch- und Rohbauarbeiten im Klausurgebäude des Klosterkomplexes auf der Breite sind in vollem Gange. „Zufällig liegt beides auch in gleicher Hand. Hier hat die Zerbster Firma Heidetor am 7. Januar mit den entsprechenden Arbeiten begonnen. „Das kam uns auch sehr entgegen, weil wir die Firma schon lange kennen und bereits mit ihr zusammengearbeitet haben“, erklärt Architekt Tilo Feldmann bei einem Treffen im Klausurgebäude.

Sieben bis acht Mitarbeiter seien täglich vor Ort. „Hier kommen wir schneller voran, als wir ursprünglich dachten“, sagt Feldmann. Alle nichttragenden Wände im Gewölbebereich seien bereits entfernt worden. „Man kann jetzt die Gewölbe schön wahrnehmen. Auch die alten Fußböden sind raus“, so Feldmann.

„Wir haben es ja hier einer massiven Feuchtigkeit im Gemäuer zu tun“, ergänzt er. Die Wände seien jetzt sowohl im Inneren als auch im Außenbereich so weit freigelegt, dass das Gemäuer nun austrocknen könne. „Wir wollen den Wänden jetzt auch genügend Zeit dafür geben, bevor wir dann die Fassadenarbeiten angehen“, erläutert Tilo Feldmann.

Im Übrigen gebe es einen ganz exakten Zeitplan für den Ablauf der Arbeiten. „Wir müssen ja bis Dezember fertig sein mit der Maßnahme und bis zum März alles abgerechnet haben“, sagt er. So sehen es die Förderbescheide vor. „Das ist verdammt eng. Dennoch sind wir guter Dinge, obwohl wir schon wissen, dass es eine große Herausforderung ist, den Zeitplan einzuhalten“, gibt der Architekt zu.

Heizungs-Sanitärarbeiten sowie Elektroarbeiten seien ebenfalls bereits vergeben – an regionale Firmen. „Die Sanitärarbeiten übernimmt eine Zerbster und die Elektroarbeiten eine Wittenberger Firma“, so Feldmann. Mit dem Denkmalschutz habe man sich am Dienstag über Fenster und Fassade des gesamten Klausurgebäudes geeinigt.

„Wir haben uns für das gesamte Klausurgebäude auf Holzfenster verständigt. Auch die Ausführungsplanung und die Farbigkeit ist besprochen und entschieden worden. Das gleiche trifft für die Fassade zu. Auch hier ist die Freigabe durch das Amt für Archäologie und Denkmalschutz zur Ausschreibung der Arbeiten erfolgt, sodass wir jetzt keine Zeitverzögerung haben und wir im Zeitplan bleiben“, erläutert der Architekt. Im Moment sehe alles gut aus und man hoffe natürlich, dass dies auch so bleibt.

„Und ganz nebenbei haben wir uns auch schon über die Klosterkirche unterhalten. Für das historische Gebäude sind Metallfenster vorgesehen. Auch in diesem Punkt haben wir uns soweit abgestimmt. So können wir jetzt im Rahmen der Städtebauförderung die entsprechenden Fördermittel abrufen“, sagt Tilo Feldmann. Parallel liefen die Ausschreibungen für den Gerüstbau und die Dacheindeckung.

Die Rohbauarbeiten, wie Entkernung, Heizung-Sanitär, Elektroarbeiten, der Einbau des Treppenhauses, das Einziehen der Geschossdecken für die höheren Lasten der Archive sollen bis Mitte, Ende März abgeschlossen sein. „Parallel soll am 6. März mit der Einrüstung und am 17. oder 18. März mit der Dacheindeckung begonnen werden“, blickt der Architekt voraus.

Feldmann weiter: „Sobald diese Arbeiten abgeschlossen sind, geht es mit der Fassadensanierung und dem Fenstereinbau weiter.“ Ende Juni, Anfang Juli werde dann abgerüstet und mit der Fundamentabdichtung begonnen. „Schon im April ist der Beginn des Innenausbaus geplant. Im September, Oktober sollen dann die Maler anrücken“, sagt Feldmann.

Auf die Frage, ob denn auch die Mittel im geplanten Rahmen bleiben antwortet Tilo Feldmann: „Ja. Ganz klar ja!“ Zwischen den Kostenschätzungen bei der Planung und der Ausführung hätte es zwar gewisse Kostenentwicklungen gegeben, diese lägen aber im erwarteten Rahmen. „Es werden keine massiven Kostensteigerungen erwartet. Leicht ja, aber nicht massiv, das kann ich so unterschreiben“, erklärt Tilo Feldmann auf die Frage, ob am Ende mit massiven Preissteigerungen zu rechnen ist.