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Der Kampf geht weiter Drohende Krankenhaus-Schließung: Zerbster Bürgermeister prüft kommunale Rettungslösung – Sondersitzung im Dezember geplant

Stadtrat befasst sich mit einer Minderheitsbeteiligung an einer kommunalen Trägergesellschaft für das Zerbster Helios-Krankenhaus.

Von Daniela Apel 25.11.2025, 13:39
Der Stadtrat befasst sich mit der Zukunft der Zerbster Helios-Klinik, deren stationärer Betrieb zum 19. Dezember 2025 eingestellt werden soll.
Der Stadtrat befasst sich mit der Zukunft der Zerbster Helios-Klinik, deren stationärer Betrieb zum 19. Dezember 2025 eingestellt werden soll. Foto: Thomas Kirchner

Zerbst - Um das Zerbster Krankenhaus zu retten, spielte Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) von Anfang an mit dem Gedanken, sich an einer kommunalen Trägergesellschaft zu beteiligen, und das obwohl die Stadt gesetzlich nicht dazu verpflichtet ist. Der Sicherstellungsauftrag nach dem Rückzug des privaten Betreibers Helios liegt vielmehr beim Landkreis Anhalt-Bitterfeld, mit dem jedoch an einem Strang gezogen und gemeinsam nach einer nachhaltigen, tragfähigen Lösung gesucht wird.

Bereits im Haupt- und Finanzausschuss warf Dittmann die Überlegung einer Mitgesellschafterrolle in den Raum. So klinge eine Beteiligung von 25 plus ein Prozent, bei der keine Beschlussfassung an der Stadt vorbeikomme, zwar erstmal charmant, so der Bürgermeister. „Das bedeutet aber auch, wenn das Haus mal in eine Schieflage gerät, dass wir mit einer Nachschusspflicht von 26 Prozent beteiligt werden“, gab er zu bedenken. Vor allem aber müsse der Hauptgesellschafter eine solche Beteiligung überhaupt wollen.

Stadtrat plant Mitte Dezember eine Sondersitzung zum Zerbster Krankenhaus

Derzeit lässt die Stadt eine gutachterliche Stellungnahme zu einem Weiterbetrieb des Zerbster Krankenhauses unter kommunaler Verantwortung erarbeiten. Ein erstes Zielszenario wird am 26. November im nichtöffentlichen Teil der geplanten Stadtratssitzung vorgestellt.

Darauf aufbauend und auf einer sich verfestigenden Informationsbasis wird sich der Stadtrat dann im Rahmen einer für den 10. Dezember anberaumten Sondersitzung ebenfalls in nichtöffentlicher Beratung mit der Beschlussfassung beschäftigen, sich als Minderheitsgesellschafter in eine etwaig vom Landkreis zu gründende Krankenhausträgergesellschaft Zerbst/Anhalt einzubringen. Diese Herangehensweise wurde mit Landrat Andy Grabner (CDU) abgestimmt, wenn auch die inhaltliche Vorbereitung des Beschlussentwurfs noch aussteht und aktuell erarbeitet wird, wie es in einer Pressemitteilung der Stadt heißt.

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Demnach stützt sich Dittmann bei dieser Herangehensweise „auf eine konstruktive Mitwirkung von Seiten der Helios, die sicher auch unter dem Eindruck des klaren Bekenntnisses des Landtages und der Landesregierung“ zum Erhalt des Zerbster Klinik-Standortes steht, wie formuliert ist. Zu diesem Zweck habe sich der Bürgermeister an die Helios-Geschäftsführung gewandt und für eine Intensivierung der Zusammenarbeit und auch für ein Überdenken der bisherigen Zeitplanung zum Leerlauf des stationären Betriebs am Zerbster Krankenhaus geworben. Bislang ist seitens Helios vorgesehen, den Klinikbetrieb zum 19. Dezember 2025 einzustellen.

Bereits für den 4. Dezember rufen Verdi und die Stadt Zerbst ab 16 Uhr zu einer erneuten Demonstration vor dem Krankenhaus auf. Zusammen soll Helios gezeigt werden, wie wichtig der Klinikstandort ist.