Tradition aus Napoleons Zeiten In Steckby kommen Kinder voll auf ihre Kosten - und das völlig gratis
In Steckby dreht sich seit über 100 Jahren ein Fest nur um die Kinder - ein Rückblick mit vielen Bildern.

Steckby - Der Steckbyer Lunapark verwandelte sich jetzt einmal mehr in eine riesige Spielwiese für den Nachwuchs. Bei herrlichem Sommerwetter wurde Kinderfest gefeiert, und damit eine über 100-jährige Tradition fortgeführt.
Und die Resonanz in diesem Jahr war riesig. Rasch füllte sich die von Bäumen umsäumte sonnige Lichtung mit zahlreichen Familien aus der näheren und weiteren Umgebung. Sie alle wollten sich die in der Region einzigartige Veranstaltung nicht entgehen lassen.
Nachwuchs schlüpft in die Rolle eines Polizisten

Für den Nachwuchs hatten die Steckbyer wieder einiges vorbereitet, wobei alles kostenfrei angeboten wurde. Da drehte die Kindereisenbahn Runde um Runde, während die Hüpfburg zum Herumtollen einlud. Es konnte Mini-Golf gespielt oder gekegelt werden. Entenangeln lockte genauso wie das Schnelligkeitsspiel „Fang die Maus“.
Lesen Sie auch:Spiel, Sport und schwungvolle Unterhaltung: Hohenlepter genießen geselliges Dorffest


Bei der Ortsfeuerwehr konnten sich die Mädchen und Jungen im Zielspritzen versuchen, während bei der Polizei die Möglichkeit bestand, einmal in die Schutzausrüstung der Beamten zu schlüpfen. Auch durften im Einsatzwagen mal Blaulicht und Sirene ausgelöst werden.

Nicht fehlen durfte die Schminkstation, an der reger Andrang herrschte. Die Warteschlange der Kinder, die sich ihr Gesicht schminken lassen wollten, riss nicht ab. Unterdessen sorgten auf der Bühne verschiedene Darbietungen für unterhaltsame Abwechslung. Neben dem Steutzer Kinderchor und den Tanzflöhen des Steckbyer Carneval Clubs trat die Trommelgruppe der Lebenshilfe Roßlau auf.

Steckbyer Kinderfest hat seine Wurzeln in der Schlacht von Sedan
Neben Speisen und Getränken gab es eine Tombola und nicht zu vergessen: das Glücksrad, an dem bereits mehrere Generationen gedreht haben. Denn das Steckbyer Kinderfest hat seine Wurzeln im Sedanfest, das gefeiert wure, nachdem die Deutschen bei der Schlacht in Sedan 1870 die französischen Truppen geschlagen und Napoleon gefangen genommen hatten.

Obwohl sich der Name änderte und der geschichtliche Hintergrund zunehmend in Vergessenheit geriet, hielten die Steckbyer zur Freude aller Kinder an der Tradition fest. So genoss der Nachwuchs auch diesmal Spiel und Spaß, wobei es an allen Stationen reichlich Preise zu gewinnen gab.