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Kindergarten Statt Theaterfahrt wird selber gespielt

In Kindergärten muss wegen Corona nicht auf die Weihnachtszeit verzichtet werden. Märchen und Weihnachtsprogramme gibt es trotzdem.

Von Petra Wiese 13.12.2020, 00:01

Lindau/Güterglück l Ein Höhepunkt würde normalerweise den anderen jagen. Oft genug wird gleich nach dem Martinstag mit dem Üben von Weihnachtsprogrammen in den Kindertagesstätten angefangen. Dann wurde für die Großeltern gespielt, die Eltern zur Weihnachtsfeier eingeladen, die örtlichen Seniorengruppen mit Liedern und Tänzen bedacht, Elternmärchen angeschaut. Nicht zu vergessen, fanden eigene kleine Weihnachtsmärkte in den Einrichtungen und Auftritte bei den Weihnachtsmärkten im Dorf statt. In der Regel war die Vorweihnachtszeit eher stressig bei all den Terminen.

Das ist auf jeden Fall in diesem Jahr anders. Termine gibt es nicht, keine Auftritte und leider auch keine Theaterfahrten oder Besuche beim Puppenspiel. „Wir haben überlegt, was wir trotzdem machen können“, sagte Ellen Buchert, die in der Lindauer Kita „Burggespenster“ mit Monika Fink die Gruppe der Entdecker betreut. Ein Märchen sollte auf jeden Fall her, denn Märchen gehören nun mal zu Weihnachten.

Da wurde man kreativ. Zur Melodie der Vogelhochzeit wurde das Märchen vom Wolf und den sieben Geißlein in Verse verpackt. 19 Strophen – wie etwa „Ach liebe Kinder macht doch auf! Ach leg doch erst die Pfote drauf...“ kamen dabei heraus, die die Geschichte erzählen. Die Zuckertütenkinder unter den Entdeckern waren dann gefragt, zu den einzelnen Strophen zu spielen. Das war recht hübsch anzuschauen bei der Premiere in dieser Woche. Schade eigentlich, dass kein größeres Publikum zuschauen durfte. Nur die jüngeren Kinder aus der gleichen Gruppe durften sich das Spiel ansehen. Für sie gab es sogar selbstgebastelte Eintrittskarten zur Vorstellung – ein Hauch von Theaterbesuch eben.

Derweil war man auch in der Güterglücker Kindertagesstätte „Glückskinder“ einfallsreich. Seit zweieinhalb Wochen waren Marion Tauber und Vicky Fricke mit der großen Gruppe – das sind die Wackelzähne – in Gange, um ein Programm einzuüben. Die Idee dahinter war noch eine andere. Es sollte eine Aufnahme entstehen, die die Kinder dann ihren Eltern in CD-Form als Weihnachtsgeschenk überreichen können.

Die Idee, von der auch Kita-Leiterin Susanne Thiele begeistert war, hatte Vicky Fricke, die dann auch die Kamera führte. Über Sprechfehler mussten die Erzieher am Anfang selber noch lachen, aber Filmaufnahmen können ja zum Glück gelöscht und bearbeitet werden. Die Bearbeitung wird Vicky Fricke selber vornehmen, da hat sie privat schon ein paar Versuche unternommen.

Auf jeden Fall ließen sich die Wackelzähne nicht von der mitlaufenden Kamera beeindrucken. Sie tanzten als Nikoläuse, sagten in verschiedenen Formationen Gedichte auf, spielten eine kurze Geschichte von Weihnachtsengeln und schlossen mit einem Weihnachtsrap ab. Die Eltern dürfen sich schon mal freuen. Für die Mädchen und Jungen gab es schon mal in ihren Nikolausmützen eine kleine Überraschung. Aber der Weihnachtsmann wird bestimmt auch noch in der Einrichtung vorbei schauen.

Schade, dass sich die anderen Gruppen das Programm nicht live anschauen konnten, bedauerte Susanne Thiele. Aber auch sie sollen in den Genuss kommen, wenn die CDs fertig sind. Dann können sie es sich gruppenweise in einer gemütlichen Stunde am Bildschirm anschauen.