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Weltwassertag Lindauer Grundschüler blicken hinter Kulissen des Wasserwerkes

Anlässlich des Weltwassertages kann am Sonnabend der Wasserturm in Zerbst besichtigt werden. Auch im Lindauer Wasserwerk sind Führungen auf Anfrage möglich.

Von Petra Wiese 22.03.2024, 07:00
Einblicke werden den Besuchern auch in die Leitwarte ermöglicht.
Einblicke werden den Besuchern auch in die Leitwarte ermöglicht. Foto: Trinkwasserversorgung Magdeburg

Lindau. - Am 22. März ist „Tag des Wassers“ oder auch „Weltwassertag“. Der wurde im Dezember 1992 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Dieser Tag soll auf die Notwendigkeit einer nachhaltigen Wassernutzung aufmerksam machen, damit auch die nachfolgenden Generationen die Ressource Wasser nutzen können. Deshalb haben die Jüngsten der Lindauer Grundschule eine Führung durch das Wasserwerk ihres Heimatortes bekommen.

In diesem Jahr steht der Aktionstag unter dem Motto „Wasser für den Frieden“. Die Kernbotschaften zum Weltwassertag 2024 lauten: Wasser kann Frieden schaffen oder Konflikte entfachen. Wohlstand und Frieden hängen vom Wasser ab. Wasser kann uns aus der Krise führen. Aktionen und Diskussionen rund um das Thema Wasser werden angeregt.

Wasserturm in Zerbst besuchen

Wasserversorgung war schon seit Menschengedenken ein Thema. Die meisten Städte erhielten erst im 19. Jahrhundert Wasserleitungen zur Gesamtversorgung.  Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde in Zerbst die Wasserversorgung mit öffentlichen und privaten Brunnen wegen der sich verschlechternden Wasserqualität zum Ärgernis. Ein Wasserwerk mit Rohrnetz sollte errichtet werden.

1894/94 wurde das Zerbster Wasserwerk gebaut. Der Wasserturm und die Anlagen bieten heute viel Wissenswertes über die ehemalige Funktion. Der Förderverein Wasserturm Zerbst e. V. lädt am morgigen Sonnabend, aus Anlass des Weltwassertages in der Zeit von 14 bis 17 Uhr zur Erkundung von Turm und Brunnenstuben ein.

1958 wurde der Bau eines neuen Wasserwerkes in Auftrag gegeben, da man einer sicheren und qualitätsgerechten Wasserversorgung nicht mehr gerecht werden konnte. Eine neue Wasserfassung ging 1973 in Betrieb, mit Brunnen zwischen Zerbst und Lindau. Das Brunnenwasser wurde zum alten Wasserwerk nach Zerbst befördert. Bis in der Nähe von Kuhberge eine neue Wasseraufbereitungsanlage 1983 in Betrieb genommen wurde. Durch das neue Wasserwerk konnte Zerbst 1985 außer Betrieb gehen.

Im Fläming wurden derweil die Grundwasservorkommen erschlossen und der Bau des Lindauer Wasserwerkes wurde fokussiert. Planung und Bau fiel dann in die Zeit kurz vor und nach der Wende 1990. Die Einweihung erfolgte am 12. Mai 1993.

150.000 Bürger werden mit Trinkwasser versorgt

Wasserwirtschaft ist in Lindau hautnah zu erleben. Schüler der Lindauer Grundschule nutzten gerade die Möglichkeit, dem Wasserwerk in ihrer Schulstadt einen Besuch abzustatten. Kindgerechte Führungen sind hier auf Anfrage möglich. Am Anfang steht eine Einführung in die Funktionsweise des Wasserwerkes und die Kinder erfahren, wieviele Menschen von Lindau versorgt werden und welche Bedeutung der Standort im Gesamtsystem der Trinkwasserversorgung Magdeburg (TWM) hat.

Die Kinder staunten über die Fördermengen. Zirka 150.000 Bürger kommen in den Genuss des wohlschmeckenden Trinkwassers, das einer regelmäßigen Kontrolle der Qualität durch das TWM-Trinkwasserlabor und der Gesundheitsämter unterliegt. Der Rundgang führte durch die Anlagen des Wasserwerkes. Eine Station war die Warte, welche den vollautomatischen Betrieb des Wasserwerkes an 365 Tagen eines Jahres überwacht.

Im Lindauer Wasserwerk lässt sich rund um das Thema Wasser einiges erleben. Kindgerechte Führungen sind möglich.
Im Lindauer Wasserwerk lässt sich rund um das Thema Wasser einiges erleben. Kindgerechte Führungen sind möglich.
Foto: Trinkwasserversorgung Magdeburg

Die Maschinenhalle mit den Reinwasserpumpen folgte. In der Filterhalle erfuhren die Kinder am Modell, wie die Entfernung von Eisen und Mangan funktioniert. Auf dem Weg zur Kalkanlage, wo dem Wasser sehr geringe Mengen Kalkwasser zur Regulierung des pH-Wertes beigefügt werden, ging der Blick auf die Spülwasserbehandlungsanlage. Sauberes Wasser der Anlage wird in einen nahen Graben abgeschlagen. Der Appell ging an die Kinder darauf zu achten, dass kein Müll in Wasserschutzgebieten achtlos entsorgt wird, weil Müll eine Gefahr für das saubere Trinkwasser darstellt.