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Handball Gommern holt im niederländischen Franeker erneut den Turniersieg

Der Jupitercup im niederländischen Franeker bleibt für die männliche B-Jugend aus Gommern ein gutes Pflaster.

06.04.2024, 11:05
Wie im Vorjahr bejubelten die Gommeraner am Ende der zwei Tage den Turniersieg beim Jupitercup.
Wie im Vorjahr bejubelten die Gommeraner am Ende der zwei Tage den Turniersieg beim Jupitercup. Foto: SV Eintracht

Franeker/Gommern/bjr. - Das Phantomtor zwischen Frankreich und Polen im WM-Eröffnungsspiel 2023. Die fehlerhaft korrigierte Anzeigetafel im Bundesliga-Duell 2006 zwischen Kronau und Düsseldorf. Oder als Beispiel der aktuellen Spielzeit – ein inzwischen doch abgewendetes Wiederholungsspiel zwischen Leipzig und Eisenach. Die Handball-Historie ist reich an Episoden, in denen sich zeigt: Wo große Zahlen im Spiel sind, ist menschliches Versagen nur natürlich.

Ob man nun am Ostersonntag am Zeitnehmertisch aufgrund des nahenden Endes im Finale etwas zu emsig war oder bei der Übertragung ins digitale Protokoll etwas unterschlagen wurde, ließ sich im Nachgang nicht ohne Restzweifel aufklären. Doch ob nun mit 23:12 oder 22:12 war der männlichen B-Jugend des SV Eintracht Gommern herzlich egal. Wichtig war dem Sachsen-Anhalt-Ligisten im Endspiel um den Jupitercup gegen US Dammarie aus Frankreich nur, dass am Ende der Turniersieg im niederländischen Franeker stand.

Ein Aspekt stand allerdings noch über der erfolgreichen Titelverteidigung der SVE-Youngster, die 2023 noch als C-Jugend den Siegerpokal mit nach Hause brachten: „Der Teambuilding-Gedanke war ein ganz wichtiger. So ein Erlebnis formt, schweißt zusammen und ist wichtiger als alles andere“, zog Eintracht-Trainer Stefan Bußmann Bilanz nach dem zweitägigen Auftritt seines Teams, das die spielfreie Zeit in der Liga nun also mehr als erfolgreich überbrückt haben dürfte.

Dabei profitierten die Gommeraner bereits früh von ihren letztjährigen Erfahrungen. Im Auftaktspiel in einer der beiden Vorrundengruppen gab es am Samstagmorgen ein Wiedersehen mit dem Vertreter aus dem niederländischen Twist. „Das war 2023 das vorweggenommene Finale“, erinnerte sich Bußmann und sah, wie seine Schützlinge bestens aus den Startlöchern kamen. Mit guter Beinarbeit in der Abwehr und den richtigen Lösungen im Angriff rauschten die Blau-Gelben ungefährdet zum 21:14-Erfolg.

Im zweiten Match des Tages, dem ersten Aufeinandertreffen mit Dammarie, „haben wir dann allerdings die ganz falsche Einstellung aus dem ersten Spiel mitgenommen“, bedauerte der Coach. Gegen die wendigen und technisch gut ausgebildeten Franzosen tat sich Gommern schwer, wirkte zu fahrig und kassierte folgerichtig mit 15:20 einen Dämpfer. „Da haben wir gemerkt, dass wir verwundbar sind.“ Nachträglich war es wohl allerdings auch der gern zitierte Schuss vor den Bug.

Noch nicht im abschließenden Gruppenspiel gegen den vermeintlich schwächsten Gegner, die niederländische Auswahl von Jupiter ’76. In der Abwehr ohne wirklichen Zugriff und Zuordnung profitierte der SVE allerdings davon, dass es im Angriff umso besser lief. Der 25:17-Erfolg war so gewiss kein Ruhmesblatt, doch durch den zweiten Platz löste das Team wie erhofft das Ticket fürs Halbfinale.

Dieses sah am Sonntag dann die deutsch-deutsche Auseinandersetzung mit den Adlern Rauxel aus Nordrhein-Westfalen vor. Obwohl körperlich teils unterlegen, „konnte man dann gut sehen, was verschiedene Deckungssysteme im Handball ausmachen. Mit unserer offensiven Abwehr konnte der Gegner nicht viel anfangen“, resümierte Bußmann und freute sich über den 20.12-Erfolg.

So kreuzten sich erneut die Wege mit US Dammarie und die Eintracht hatte endgültig die richtigen Lehren aus dem verunglückten ersten Aufeinandertreffen gezogen. „Torhüter, Abwehr, Angriff – es lief alles rund und wir haben zum richtigen Zeitpunkt unser bestes Spiel gezeigt.“ Und ob nun mit elf oder zehn Treffern Unterschied – die Turnierkrone ging verdient nach Gommern. Eine wichtige Erkenntnis gab es obendrauf: „Rufen wir unsere Leistung konstant ab, haben wir gegen viele Gegner eine Chance.“ Sie zu nutzen ist dann auch die Devise für den kommenden Sonntag, wenn ab 14.30 Uhr das Liga-Duell in Irxleben ansteht.