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Fußball FCM-Frauen: Ein Blatt mit lauter Trümpfen

Die Magdeburgerinnen haben in der qualitativen Breite deutlich zugelegt. Trainer Nico Koch erklärt, worauf in den kommenden Wochen sein Fokus liegt.

Von Daniel Hübner 23.07.2025, 09:00
Chantal Schmidt (r.) gehört zu den Neuzugängen, die das System stabiliseren sollen.
Chantal Schmidt (r.) gehört zu den Neuzugängen, die das System stabiliseren sollen. Eroll Popova

Magdeburg - Hohe Intensität, aggressives Zweikampfverhalten. Es braut sich was zusammen bei den Fußballerinnen des FCM. Ein qualitativ hochwertiges Spiel nämlich. Mit Tempo und Offensivdrang. Und ein großer Konkurrenzkampf steckt dahinter. Nico Koch sagt: „Wir haben die Qualität in der Breite und im Training erhöht, die Mädels haben weniger Zeit und Raum, um den Ball zu verarbeiten. Sie machen sich gegenseitig besser.“ Erstaunlich, dass man das nach zwei Wochen der Vorbereitung bereits deutlich erkennen kann. Wie beim 5:2-Sieg über dreimal 30 Minuten am vergangenen Sonntag auf Platz zwei an der Avnet Arena gegen den Niedersachsen-Oberligisten Eintracht Braunschweig.

Jede muss im System genau wissen, was sie zu tun hat.

Nico Koch, FCM-Trainer

Zehn Neuzugänge zählt Trainer Koch inzwischen in seiner Regionalliga-Mannschaft. Vier aus der eigenen U 17, sechs externe. Zuletzt haben Helene Baumann und Emilia Kanakhovska, eine ukrainische U 17-Nationalspielerin, beim FCM angeheuert. Sie liefen zuvor für die SpVg Aurich auf. „Wir haben auf den Positionen geschaut, was uns fehlt, um noch mehr PS auf die Straße zu kriegen“, berichtet der 35-jährige Coach über die Suche nach Verstärkungen. Dafür mussten „wir uns schweren Herzens von einigen Mädels trennen, die künftig in der U 23 spielen werden“. Für Koch steht die Taktik derzeit über allem: „Jede muss im System genau wissen, was sie zu tun hat. Es ist also wichtig, eine Einheit auf dem Platz zu schaffen.“

Mit den neuen Damen kam auch ein ganz neuer Konkurrenzkampf in das Team. Koch: „Das war unsere Intension.“ Keine steckt zurück, keine ruht sich aus. Auch wenn die rein spielerischen Dinge nicht immer funktionieren wie eben gegen Braunschweig, als Koch in allen Dritteln eine völlig andere Elf auf den Platz schickte. Im letzten Abschnitt schickte er indes Lena Magas und Maja Bauerschmidt auf den Rasen. Im Stil unterschiedlich, in der Qualität ihrer individuellen Stärken gleich. „Wir werden die Systeme erweitern“, so Koch. „Wir haben gesagt: Warum sollten Lena und Maja nicht nebeneinander in einer Elf stehen? Ich finde, sie ergänzen sich gut, sie sind ein gutes Match für die Offensive.“

Wir haben keine richtige Startelf, wir haben eine erste 16.

Nico Koch, FCM-Trainer

Trotz der großen Breite befürchtet Nico Koch keinesfalls, dass er mit dem scharfen Saisonstart am letzten August-Wochenende die Qual der Wahl bei der Aufstellung haben wird. „Wir haben keine richtige Startelf, wir haben eine erste 16“, erklärt er und ergänzt: „Wir können auf Ausfälle reagieren, wir können auf Formtiefs reagieren, wir können auf Gegner reagieren. Eine gewisse Stammachse ist bereits gegeben. Aber drumherum werden die Karten jede Woche neu gemischt.“ Ein Blatt mit lauter Trümpfen also.

Und die können von Test zu Test immer ein bisschen besser stechen. Die nächste Partie bestreiten die Blau-Weißen am kommenden Sonntag gegen die U 20 von Hertha BSC - und zwar in der Sportschule Lindow. Da ist es tatsächlich so einsam und so ruhig, dass sich auch die Koch-Schützlinge den ganzen Tag nur auf das runde Leder konzentrieren können. Und auf das System. Und auf den Konkurrenzkampf.