Handball Lucy Paßkönig wagt einen Neuanfang beim HSV Magdeburg
Beim HSV Magdeburg beginnt für Lucy Paßkönig ein neues Kapitel. Die Handballerin ist neu an der Elbe. Dort möchte sie auf der Platte zur alten Stärke zurückfinden.

Magdeburg - Lucy Paßkönig war kurzzeitig enttäuscht nach der 24:35 (12:19)-Niederlage ihres HSV Magdeburg in der Eike-von-Repgow-Sporthalle. Dort traf sie mit ihrem Team in der Mitteldeutschen Oberliga am Sonnabend nicht nur auf den Chemnitzer HV, sondern auch auf altbekannte Gesichter. Zum einen gab es das Wiedersehen mit Camila Flora Müller. „Wir haben bei der HSG Blomberg-Lippe zusammengespielt. Sie hat mit mir zusammen im Internat gewohnt“, sagte die 19-Jährige, die wenig später erneut in den Dialog trat – diesmal mit Hannah Mey.
„Die kenne ich noch von früher“, verriet die gebürtige Lauchhammerin, die mir ihrer Gegenspielerin vorher auf der Platte schon Diskussionsbedarf hatte. Denn Paßkönig erhielt eine Zwei-Minuten-Strafe, die sie nicht nachvollziehen konnte. „Im Spiel hatten wir uns in den Haaren gehabt“, gab Paßkönig zu. „Aber danach ist das Schnee von gestern.“ Anschließend ging es im Vier-Augen-Gespräch nicht mehr um das Ergebnis, sondern vor allem um Erinnerungen an alte Zeiten.
Neue Zeiten brechen dagegen für Paßkönig in der Elbestadt an. Die Handballerin ist in dieser Saison zum HSV gestoßen, wagt einen Neuanfang – nach zuvor zwei Kreuzbandrissen im linken Knie, die sie während ihrer Zeit in Blomberg erlitt. „Ich habe dort vier Jahre gespielt – allerdings nur die eine Saison, dann folgte die Verletzung und in der Saison danach das Aufbautraining“, blickt Paßkönig zurück. Sie kämpfte sich auch zurück. Dann trat die Verletzung erneut auf. Wieder im linken Knie. „Ich habe mir auch noch den Meniskus richtig zerschossen.“ Deshalb musste die Akteurin, die sich in der Rückraum-Mitte zu Hause fühlt, umdenken. Sie legte eine vierjährige Pause ein.
Wir sind noch so jung. Es geht auch darum, dass wir uns als Mannschaft und jeder individuell für sich weiterentwickeln.
Lucy Paßkönig (HSV Magdeburg)
Doch nun ist Magdeburgs Nummer 9, die Sportmanagement studiert, wieder auf der Platte zurück – beim HSV. „Ich bin froh, dass ich es gewagt habe“, erklärte Paßkönig, die im Alter von sieben Jahren beim SC Hoyerswerda mit dem Handball begann und mit zwölf an die Sportschule zum Frankfurter HC wechselte. Eine folgende DHB-Sichtung ebnete ihr dann den Weg nach Blomberg. „Die damalige Trainerin Barbara Hetmanek ist auf mich aufmerksam geworden“, erinnert sich Paßkönig, die jetzt mit Magdeburg in der Mitteldeutschen Oberliga durchstarten will – trotz der bisherigen Hindernisse. „Wir sind noch so jung. Es geht auch darum, dass wir uns als Mannschaft und jeder individuell für sich weiterentwickeln“, so Paßkönig, die optimistisch nachschiebt: „Dann wird das.“
Der Neuzugang ist ohnehin positiv eingestellt, schaut sich in Sachen Mentalität einiges von SC Magdeburgs Gisli Kristjansson ab. „Der ist mega“, meint Paßkönig, die neben dem Isländer auch die Norwegerinnen Stine Bredal Oftedal und Camilla Herrem zu ihren Vorbildern zählt.
Wie das Duo, möchte auch sie „das Spiel leiten“ und ihrer Mannschaft als Passgeberin helfen. Das war allerdings nicht immer so, als die 1,70-Meter-Frau früher vorwiegend als Shooterin agierte. „Bei mir hat sich etwas in den Jahren entwickelt“, stellte sie fest und hat nun vermehrt den Blick für die Mitspieler. Deshalb meint Paßkönig scherzhaft: „Passkönig passt jetzt besser.“
HSV-Tore: Sill-Beust 6, Schramm 5, Paul 4, Mrutzek 3, Köllner 2, Jahn 1, Steinmann 1