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Jahresbilanz des Milchkontrollvereines Gardelegen/Haldensleben/Klötze im Zichtauer Ferienpark Wegfall der Milchquote wird zum Problem

Von Anke Kohl 22.01.2015, 02:08

Der Wegfall der Milchquote im laufenden Jahr war eines der Themen bei der Jahreshauptversammlung des Milchkontrollvereines Gardelegen/Haldensleben/Klötze am Dienstag in Zichtau. Dabei blickten die Vereinsmitglieder auf ein gutes Jahr 2014 zurück.

Zichtau l Gute bis sehr gute Ergebnisse bilanzierte der Vorsitzende des Milchkontrollvereines Gardelegen/Haldensleben/Klötze, Karl-Heinz Pieper, für das zurückliegende Landwirtschaftsjahr des Vereines während der Jahreshauptversammlung gestern in Zichtau. "Aber weniger optimistisch ist der Blick in die Zukunft. Der Wegfall der Milchquote in diesem Jahr wird uns noch einige Sorgen bereiten", befürchtet er.

Das zurückliegende Geschäftsjahr per 30. September 2014 insgesamt bewertete Katharina Roitsch, Geschäftsführerin des Vereines. 60 Mitgliedsbetriebe sind im Verein organisiert und somit fünf weniger als noch im Vorjahr. "Doch nicht alle haben aufgegeben. Zwei Betriebe wurden übernommen", führte sie in ihrem Bericht aus.

Die Zahl der gehaltenen Kühe blieb relativ stabil. Insgesamt standen 13193 Kühe in den Ställen, was ein Plus von 65 Tieren ausmacht. Sie lieferten mit 8664 Kilogramm Milch genau 56 Kilo mehr als im vorangegangenen Jahr. "Die Fettprozente blieben mit 4,05 gleich, im Kilogewicht sind es lediglich zwei Kilogramm mehr", berichtete Katharina Roitsch aus der Bilanz. Auch die Eiweißprozentpunkte unterlagen im Vergleich zum Vorjahr nur geringer Schwankung.

"Es gibt Kontrollvereine, die bessere Zellzahlen vorweisen können."

Katharina Roitsch, Geschäftsführerin des Milchkontrollvereines

Sie lagen 2013 bei 3,43 und stiegen 2014 auf 3,45. In Kilogramm berechnet waren es mit 299 Kilo insgesamt 4 mehr als noch 2013. Verringert hat sich hingegen die Zellzahl in der gelieferten Milch. "Es sind 3000 weniger als im Berichtsjahr 2013. Aber bei 293000 ist sicher noch Potenzial nach unten. Es gibt Kontrollvereine, die bessere Zellzahlen vorweisen können. Im Vergleich liegen wir auf Platz 8", vollendete die Geschäftsführerin diese Aufzählung.

Die monatlichen Zellzahlen im Kontrollverein Gardelegen/Haldensleben/Klötze seien sogar in den Schwankungen nahezu deckungsgleich mit denen des Landesverbandes, fügte Katharina Roitsch hinzu. Dabei lägen einige Betriebe weit unter dem Durchschnitt von 200000. "Das ist natürlich hervorragend", betonte sie. Sechs Betriebe erreichten dieses Ergebnis. Dazu gehören unter anderem die Jübarer AG, und die Becker GbR aus Wiepke. Weitere acht Milchviehbetriebe können Zellzahlen zwischen 200000 und 250000 vorweisen. Die Zellzahl wirke sich auf die Qualität der Milch aus und führe, je höher sie liegt, zu einer Qualitätsminderung des Ausgangsproduktes Milch für die Weiterverarbeitung, erklärte Katharina Roitsch.

"2,1 Laktationen sind schlicht und ergreifend zu wenig."

Katharina Roitsch, Geschäftsführerin des Milchkontrollvereines

Als "schlicht und ergreifend zu wenig", bezeichnete Katharina Roitsch zum wiederholten Mal die Nutzungsdauer der Kühe in den Betrieben. Sie sei mit durchschnittlich 2,1 Laktationen einfach zu niedrig.

Im Vergleich der Gesamtleistung und Nutzungsdauer der Milchkühe gaben die 13530 gemeldeten Tiere 19974 Kilogramm Milch. Innerhalb des Landesverbandes waren es 20328 Kilogramm. "Der Richtwert liegt bei 25000", machte sie deutlich.

Hingegen seien 100000-Liter-Kühe auf den Höfen eine Ehrung für Tier und Halter, betonte Roitsch. "Es ist eine Auszeichnung für die Pflege, Fütterung und Haltung durch den Landwirt", sagte sie. Ausgezeichnet wurden wieder die Betriebe mit den besten Ergebnissen in der Milchleistungesprüfung mit einem Hoftorschild. Dafür vergibt der Kontrollverein Gardelegen/Haldensleben/Klötze jeweils Sterne. Je ein Drei-Sterne-Schild bekamen die GbR Jürges, die Lahmann GbR, die AG Kakerbeck, Markus Jäger, die MEG Klötze, die Jübarer AG und die Didion-De Schutter GbR.

Ein Hofschild mit vier Sternen gab es für die Ullrich GbR, die Calvörde GbR, die GbR Becker, die Beneke GbR, die APG Bösdorf und die AG Schwiesau. Fünf Sterne am Hoftor werden demnächst die besten Ergebnisse in der Milchleistungsprüfung bei der Francke GbR und bei Rainer Köthke repräsentieren. Geschäftsführerin Katharina Roitsch gratulierte allen Ausgezeichneten.