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Lange Listen für Erneuerungen von Straßen, Gemeinschaftshäusern, Parks... Deichbruch richtet in Kommunen fast 80 Millionen Euro Schäden an

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 26.09.2013, 03:16

Havelbergl Die anfangs geschätzten 110 Millionen Euro Hochwasser-Schäden im kommunalen Bereich sind jetzt mit tatsächlichen Zahlen ermittelt worden: Knapp 80 Millionen Euro müssen aufgebracht werden, um die Folgen der Flut zu beseitigen.

Die lange Liste der Gebäude, Straßen, Wege und Brücken, die im Bereich der Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land Schaden durch das Hochwasser erlitten haben, liegt jetzt dem Landkreis vor. "Die einzelnen Maßnahmen in den Gemeinden werden noch in den Räten besprochen und können jederzeit ergänzt werden. Denn einige Schäden sind jetzt noch gar nicht ersichtlich", erklärt Verbandsbürgermeister Bernd Witt. Bis Mitte September musste die Verwaltung die Schadensermittlung vornehmen, Hilfe bekamen die Mitarbeiter dabei von mehreren Planungsbüros.

In Schönhausen sind die Schäden am größten: 23 Millionen Euro. Allein die Straße zum Damm samt Brücke schlägt mit vier Millionen Euro zu Buche. Dazu kommen die Straßen in der Märsche und im Wiesengrund, die Bahnhof- und die Breitscheidstraße. Die Turnhalle an der Sekundarschule muss abgerissen werden, das Gerätehaus der Feuerwehr bedarf umfassender Sanierung, ebenso der Park. Insgesamt sind es 54 Maßnahmen, die abzuarbeiten sind.

20,2 Millionen Euro Schaden richtete das Hochwasser in der Gemeinde Kamern an. Campingplatz, Jugendklub, Radwege, Straßen am See, Ersatzpflanzungen sind aufgelistet.

In der Gemeinde Wust-Fischbeck sind Sanierungen/Neubauten im Wert von 15,1 Millionen Euro nötig. Dazu gehören unter anderem die Dorfgemeinschaftshäuser und Gerätehäuser in Fischbeck und Kabelitz, die Nebenanlagen in der Kabelitzer Straße (die Straße selbst wird vom Landkreis neu gebaut), die Darre, die Ovelgünne, der Wuster Park.

11,6 Millionen Euro werden für die Gemeinde Klietz benötigt. Gemeindeeigene Gebäude in Neuermark-Lübars, die Badestelle in Klietz, Straßen in der Seesiedlung und die Mühlenstraße sind Beispiele für zu erneuernde Dinge.

Auch an Schollene ging das Havelhochwasser nicht spurlos vorbei. 3,5 Millionen Euro werden unter anderem im ländlichen Wegebau und für Rastplätze gebraucht. Der Boden der Turnhalle, wo Einsatzkräfte einquartiert waren, muss erneuert werden.

Für Reparaturen an Wirtschaftswegen und am Fähranleger benötigt die Stadt Sandau 1,6 Millionen Euro.

Am Eigentum der Verbandsgemeinde, zu dem unter anderem Straßen gehören, sind 3,8 Millionen Euro Schaden entstanden. Die Abarbeitung soll 2014 beginnen und wird bis 2016 dauern. In welcher Reihenfolge sie erfolgt, legen die Gemeinden fest. Zu den kommunalen Schäden kommen die im privaten Bereich (dazu demnächst mehr).