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Dirk Bollmann und Sabine Borchert aus Klötze öffnen am kommenden Sonntag ihren Garten für Besucher In Klein Kanada gibt es Wasser und Tiere zuhauf

Von Markus Schulze 16.05.2013, 03:12

Zum ersten Mal machen Dirk Bollmann und Sabine Borchert aus Klötze in diesem Jahr bei der Aktion des Tourismusverbandes Altmark mit. Sie öffnen ihren Garten, genannt Klein Kanada, am Sonntag für Besucher.

Klötze l Bereits zum achten Mal lädt der Tourismusverband Altmark in diesem Jahr zu seiner Aktion "Gartenlandschaft Altmark - private Gärten öffnen" ein. Wie es der Name schon sagt, können Neugierige dabei einen Blick in private Gärten werfen. Am kommenden Sonntag ist Saisonauftakt. Erstmals mit dabei sind Dirk Bollmann und seine Frau Sabine Borchert aus Klötze.

Das Paar, wohnhaft an der Triftstraße 8, hat seinen Garten in den vergangenen Jahren in ein wahres Paradies verwandelt. Das zirka 1700 Quadratmeter große Areal verfügt über drei Brücken, einen großen Teich, einen 35 Meter langen Bachlauf mit mehreren Stufen sowie ein Natur-Holzhaus mit Kaminherd und gemütlicher Sitzecke.

"Neulich", so sagt Dirk Bollmann, "kam ich mir vor wie im Vogelpark Walsrode." Überall zwitscherte es. Kein Wunder: In seinem Garten fühlt sich so manches Gefieder pudelwohl. Amseln, Stare, Wildenten, "der Sperber holt sich hier gern mal sein Mittagessen" und gelegentlich lässt sich sogar ein Eisvogel blicken. Überhaupt: "Den Tieren scheint es hier zu gefallen", hat der 52-Jährige festgestellt. Und tatsächlich: Die Schildkröten Jogi und Krötchen genießen ihr Leben in vollen Zügen, und im Teich tummeln sich Kois sowie Graskarpfen, die nebenbei dafür sorgen, dass das Gewässer nicht zuwuchert.

Obwohl, gegen so ein bisschen Wildnis hat Dirk Bollmann im Prinzip überhaupt nichts einzuwenden. Er angelt, wandert und verbringt die Urlaube vorzugsweise in Nordamerika oder Skandinavien. Entsprechend soll auch sein Garten nicht unbedingt maßgeschneidert sein. "Es muss nicht gerade und wie mit dem Lineal gezogen aussehen. Ich mag es lieber naturbelassen." Deshalb ist sein Teich auch nicht mit Steinen umrandet, sondern schlicht mit Uferpflanzen versehen.

"Zur Freude der Nachbarn habe ich mir zehn Frösche angeschafft. Die geben im Sommer tolle Konzerte."

Dirk Bollmann findet all das wunderbar. "Manchmal schnappe ich mir meinen Schlafsack, lege mich in den Garten und lausche den Geräuschen." Verständlich: Umgeben von Birken, Ahornen, Kiefern und Kastanien plätschert Wasser und quaken Kröten. Himmlisch. "Zur Freude der Nachbarn habe ich mir vor einiger Zeit zehn Frösche angeschafft", erzählt Dirk Bollmann schmunzelnd. "Mittlerweile haben die sich vervielfacht und geben im Sommer tolle Konzerte."

Detailliert geplant hat Dirk Bollmann seinen Garten übrigens nicht. "Das hat sich eher so ergeben. Nach und nach." Ursprünglich, kurz nach der Wende, war die Fläche noch ein Acker, später eine Wiese, auf der Schafe grasten. "Irgendwann haben wir uns entschlossen, einen Kamin zu kaufen." Um Platz für Auto und Holz zu schaffen, wurde ein Carport gebaut. "Dann haben wir begonnen, rundherum alles ein bisschen zu gestalten." Doch von der jetzigen Pracht war der Garten damals noch weit entfernt. Das änderte sich merklich, als ein kleiner Teich angelegt wurde. Damit die Fische sich ausbreiten und den Winter überstehen können, folgte vor sechs Jahren ein zweiter Teich. Danach wurden die zwei getrennten Biotope via Bachlauf miteinander verbunden, wobei Dirk Bollmann sich das bestehende Gefälle auf dem Grundstück zunutze machte. Insgesamt verfügt der Teich nun über ein Volumen von zirka 150 Kubikmetern.

"Einen Swimming-Pool will ich gar nicht", betont Dirk Bollmann, aber wenn ihm doch zum Baden zumute ist, dann kann er das tun. Schließlich gibt es im Teich sogar ein 1,60 Meter tiefes Tauchbecken, groß genug, um sich abzukühlen. Doch Dirk Bollmann kann sich auch mit Wärme anfreunden und überlegt daher, eine sogenannte Fass-Sauna in den Garten zu stellen.

Einen angeborenen "grünen Daumen", so versichert der Karosseriebauer, hat er nicht. "Aber wenn man sich dafür interessiert, ist das gar nicht so schwierig. Das Fachwissen eignet man sich mit der Zeit an. Und die Arbeit im Garten macht einfach Spaß." Für Dirk Bollmann ist es eine Leidenschaft. Er liebt seinen Garten, nennt ihn Klein Kanada. Davon zeugt auch ein Fahnenmast, an dem die einstige Flagge des riesigen Landes im Wind flattert. Noch dazu sind auf dem Gelände ein Kanu und Karibu-Geweihe zu sehen.

Von all dem können sich am Sonntag auch interessierte Gäste überzeugen. Dirk Bollmann: "Ich bin schon ganz gespannt."

Klein Kanada ist am Sonntag, 19. Mai, in der Zeit von 10 bis 18 Uhr geöffnet. In der näheren Umgebung können auch der Garten von Christel Kaufmann in Mellin (Zum Wismar 57), der Park in Beetzendorf, der Bauerngarten des Museumsvereins in Böckwitz und der Schlosspark in Kunrau bestaunt werden.