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Bombenabwürfe besonders in den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges Angriffe fordern hunderte Opfer

21.02.2015, 01:23

Stendal (dly) l Es war um 12.24 Uhr, als am 22. Februar 1945, einem Donnerstag wenige Wochen vor Kriegsende, der verheerendste Bombenangriff auf Stendal begann. Drei Bomberpulks mit zusammen etwa 45 Bombern warfen ihre tödliche und zerstörerische Fracht, darunter Kettenbomben, ab. Besonders der Stadtteil Röxe und das Bahnhofsgelände - an diesem Tag vermutlich das Ziel der Bomber - wurden getroffen (siehe Info-Kasten), dort wurden an der Lüderitzer Straße und der Melanchthonstraße viele Häuser zerstört. Auf dem Gelände der Schwellentränke der Rütgerswerke wurden danach nahezu 200 Bombentrichter gezählt.

Eine etwas andere Zahl zur Flugzeuganzahl findet sich auf einer Internetseite, auf der Bomber-Gruppen der Alliierten mit Protokollen an ihre Einsätze erinnern. Für den 22.Februar ist angegeben, dass für die Operation 73 B-17-Maschinen mit dem Ziel Stendal gestartet waren.

Am 8. April um 11.45 Uhr gab es einen weiteren großen Luftangriff. Davon betroffen war auch die Altstadt. Unter anderem wurden am Dom, in der Grabenstraße, in der Karlstraße und am Pulverturm Häuser zerstört. Bei den Bombenangriffen auf Stendal sollen rund 900 Wohnungen zerstört worden sein. Denn zwischen 1941 und dem 10.April 1945 hatte es mehrere kleinere Abwürfe gegeben, bei denen auch Menschen ums Leben gekommen waren. Mit dem 15.März, dem 28. März, dem 31. März und dem 10. April konzentrierten sich die Angriffe auf die letzten Kriegswochen.

Wie viele Menschen bei dem Angriffen ihr Leben verloren haben, steht nicht genau fest. In den meisten Berichten ist von zusammen 317 für die beiden schwersten Angriffe die Rede. Nach neueren Recherchen sollen während aller Bombenangriffe auf Stendal zusammen knapp 400 Menschen getötet worden sein.