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Tarifgespräche um Flächenvertrag ausgesetzt Delipapier: Neue Runde erst im Januar?

13.12.2011, 04:31

Stendal (fe) l Ernüchterung in den Tagen vor Weihnachten für die Beschäftigten der Delipapier GmbH in Arneburg: Statt einer Einigung in den Verhandlungen um eine Eingliederung in den Flächentarifvertrag der ostdeutschen Papierindustrie müssen die 281 Mitarbeiter weiter mehr Geduld als erwartet üben. Die Tarif-Gespräche der Verhandlungspartner sind bis Januar ausgesetzt worden. Dabei schien eine Lösung noch 2011 in Sicht.

"Wir haben aber Freitag-Nachmittag entscheiden, dass wir in der Frage nicht mehr zu einer Einigung kommen. Das ist schade", sagte Dirk Lehnert, Sekretär der Gewerkschaft IG Bergbau, Chemie und Energie, die an den Verhandlungen teilnimmt. Lehnert betonte zwar, man sei auf einem guten Weg, auf dem man jetzt allerdings ins Stocken geraten ist.

Als Knoten, der bislang nicht durchschlagen wurde, erweist sich dabei, wie im einzelnen die Eingeliederung jedes Mitarbetiers in den Flächentarif erfolgen soll. "Das ist Sache des Betriebsrates und der Geschäftsführung. Und da sind die Parteien doch wieder recht weit auseinander gedriftet", erläutert Lehnert. Dabei habe es bis Ende voriger Woche gut für eine Lösung ausgesehen.

Am Ende der aktuellen Verhandlungsrunde soll die Tarifangleichung bis 2014 geregelt werden, so dass spätestens zum 31.Dezember 2020 das Flächentarfivertragsniveau erreicht würde. Das zumindest steht so auf dem Plan. Die Zeitachse sieht Lehnert auch kaum in Gefahr. Allerdings: Während bereits eine Erhöhung der Löhne und Gehälter in der ostdeutschen Papierindustrie um drei Prozent vereinbart worden ist, werden die Delipapier-Beschäftigten auf mehr Geld vorerst auch länger warten müssen.

"Wir sind schon etwas geknickt, dass es zu keiner Verhandlung gekommen ist", sagte gestern Betriebsratschefin Kerstin Klieckmann der Stendaler Volksstimme. Der Rahmen dafür stünde ja bereits. Gegenwärtig beurteilt die Arbeitnehmervertreterin die Lage als "schwierig". Nicht nur im Binnenklima mit der Geschäftsführung des zur Sofidel-Gruppe gehörenden Arneburger Unternehmens, vielmehr noch wegen der Zeit, die den Verhandlern im Nacken sitzt. "Ab Januar wollen wir eigentlich weiter um den Tarifvertrag verhandeln. Bis dahin sollte aber die Eingliederung vereinbart sein", betonte Klieckmann. Noch will sie darauf dringen, in diesem Jahr die Eingeliederung der Delipapier-Beschäftigten hinzubekommen. Dabei würde sie auch auf einen Schlichter oder Mediator setzen. "Vielleicht brauchen wir Hilfe von außen", sagte Klieckmann.