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Rassegeflügelzuchtverein Ausleben-Beckendorf und Umgebung richtete Sonderschau aus / Die 36 Aussteller sind Gleichgesinnte: Das Herz schlägt für besondere Tauben

Von Andrea Höde 09.11.2010, 04:18

Nach der kürzlich abgehaltenen Ortsschau hatten die Mitglieder des Rassegeflügelzuchtvereins Ausleben – Beckendorf und Umgebung nur wenige Tage Zeit, den nächsten Höhepunkt in ihrem schmucken Vereinsheim vorzubereiten.

Ottleben. Am Wochenende war dort das Gurren von hunderten Tauben zu hören. Im Vereinsheim des Rassegeflügelzuchtvereins war bereits zum dritten Mal die Bundesoffene Gruppensonderschau der Arbeitsgruppe Nord-Ost der Stellerkröpferzüchter zu sehen.

Aus Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und sogar aus Dänemark kamen 36 Taubenzüchter nach Ottleben, um ihre Tiere zu präsentieren und bewerten zu lassen.

Das war bei 403 Tieren auch für die sechs Preisrichter eine echte Herausforderung. Wie vom Preisrichter-Obmann Harald Brantin aus Quedlinburg zu erfahren war, waren er und seine Kollegen am Sonnabend von 6 Uhr morgens bis mittags um 13.30 Uhr mit der Bewertung beschäftigt. Harald Brantin ist ein sehr erfahrener Preisrichter. Er züchtet selbst seit 1966 Stellerkröpfer und ist seit 1982 als Preisrichter tätig. "Wir sind mit den gezeigten Tauben sehr zufrieden", war von ihm zu hören. "Die Entwicklung der Stellerkröpfer ist bezogen auf die Farbenschläge wirklich positiv."

Nach der Bewertung wurde die Ausstellung am Sonnabendnachmittag vom 1. Vorsitzenden des Rassegeflügelzuchtvereins Steffen Falke, Bürgermeister Karlheinz Röper und dem 1. Vorsitzenden der Arbeitsgruppe Nord-Ost, Horst Brunsch, eröffnet. Steffen Falke begrüßte alle Aussteller und freut sich, dass auch zur 3. Sonderschau wieder so viele Züchter den Weg nach Ottleben gefunden haben. Er dankte allen fleißigen Helfern, die zum Gelingen der Ausstellung beigetragen, die Käfige aufgebaut und den Raum geschmückt haben. Hier sind insbesondere seine "rechte Hand" Rüdiger Heinze und Bernward Tasler sowie die Züchterfrauen zu nennen.

Bürgermeister Karlheinz Röper gratulierte den Züchtern zu dieser gelungenen Schau. "Der Rassegeflügelzuchtverein gehört einfach zum Leben in unserem Ort dazu. Nur mit Vereinen lebt ein Dorf. Sie fördern das kulturelle Leben. Dafür gebührt ihnen Dank und Anerkennung."

14 Tiere erhielten das Prädikat "vorzüglich"

"Durch die Vereinigung von Züchtern aus Ost- und Westdeutschland im Jahr 1991 zu einem gemeinsamen Sonderverein wurde auch ein neuer moderner Standard erarbeitet. In diesem schrieb man fest, dass beim Stellerkröpfer eine elegante Figur, die Farbe mit entsprechendem Glanz und das typische Wesen eine Einheit bilden sollen", so Horst Brunsch in seiner Begrüßungsansprache. "Der Stellerkröpfer findet immer mehr Liebhaber in allen Teilen Deutschlands und auch dem benachbarten Ausland. Eine solche Sonderschau ist für uns Züchter sehr wichtig. Nur so können wir den Stand der eigenen Zucht feststellen und vergleichen. Die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Freude auf das Zusammentreffen von Gleichgesinnten sind ¿kleine Sonnenstrahlen‘, die den Reichtum des Lebens ausmachen."

"Wir hoffen, dass dies nicht die letzte Ausstellung in Ottleben ist", war von ihm augenzwinkernd zu hören. Er überreichte Steffen Falke als Dankeschön für diese gelungene Ausstellung ein "Stellerband", das ab sofort das Vereinsheim zieren wird.

Insgesamt konnten 14 Tiere der Ausstellung mit dem Prädikat "vorzüglich" ausgezeichnet werden. Dabei waren auch die Züchter aus den Reihen des eigenen Vereins sehr erfolgreich. Steffen Falke konnte für eine Taube im Farbschlag "einfarbig weiß" den Landesverbandsehrenpreis und für eine Taube "schwarz-gescheckt" den Sonderverbandsehrenpreis erringen.

Der 14-jährige Manuel Heinze freute sich über den Pokal des Bürgermeisters für seine Stellerkröpfer-Taube im Farbschlag "rot". Der Schüler züchtet erst seit fünf Jahren und ist seit dieser Zeit auch Vereinsmitglied. Auslöser für die Liebe zu den Tauben und die seither sehr erfolgreiche Zucht war eine Sonderschau der Stellerkröpfer. Ein Jahr nach ihm begann auch sein Vater, Rüdiger Heinze, mit der Zucht. Gemeinsam können sie schon beachtliche Erfolge vorweisen. Vater Rüdiger freut sich über den Erfolg seines Sohnes bei der diesjährigen Sonderschau. Die Vater-Sohn-Zuchtgemeinschaft konnte bei der Schau für ihre Tiere insgesamt viermal das Prädikat "vorzüglich" verbuchen.

Nach der Bewertung ließen die Züchter den Sonnabend in gemütlicher Runde ausklingen. Dabei wurde natürlich auch ausgiebig über die Zucht gefachsimpelt.

"Solche Abende sind für den Zusammenhalt unter den Züchtern sehr wichtig", war von den Stellerkröpferzüchtern zu hören ebenso wie: "Wir kommen gern wieder nach Ottleben."