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Nächtliche Havarie in der Oschersleber Lazarettstraße - Acht Eigenheime betroffen Rohrbruch setzt Grundstücke unter Wasser

Von René Döring 22.11.2012, 02:19

In der Oschersleber Lazarettstraße ist am gestrigen Mittwoch gegen 4.45 Uhr eine Trinkwasser-Hauptleitung geplatzt. Das Wasser hat zuerst die Straße und dann acht Grundstücke unter Wasser gesetzt. In den Kellern stand das Wasser mitunter höher als einen Meter.

Oschersleben l Als Hans Mock gegen 5.30 Uhr von der Polizei unsanft geweckt wird, weiß er nicht so recht, wie ihm geschieht. "Ihr Garten steht unter Wasser", bekommt er zu hören. Allerdings hat der 74-Jährige gar keinen Garten. Der überschwemmte Garten gehört seinen Nachbarn Rosemarie und Jürgen Körber. Dennoch zieht sich Hans Mock sofort an und schaut, was los ist. Zuerst nimmt er nur wahr, dass die in seinem Keller installierte Pumpe angesprungen ist. Aber Wasser ist dort zu diesem Zeitpunkt nur wenig zu sehen. Das lässt jedoch nicht lange auf sich warten. Hans Mock muss machtlos zusehen, wie binnen Minuten auch sein Grundstück überflutet wird und der Keller bis in Fensterhöhe zuläuft.

Derweil werden Rosemarie und Jürgen Körber von Verwandten aus der Nachbarschaft per Telefon geweckt und gefragt, ob auch auf ihr Grundstück Wasser läuft. Jürgen Körber geht aus dem Haus in Richtung Garten und steht vor einem See.

Einige hundert Meter oberhalb der Lazarettstraße war gegen 4.40 Uhr eine Trinkwasser-Hauptleitung geplatzt, die dort nicht liegt, um die Oschersleber mit Trinkwasser zu versorgen, sondern um das aus Colbitz kommende Wasser in den westlichen Teil des Landkreises weiterzuleiten. Aber nun hat sich dieses Wasser selbstständig gemacht und fließt die Lazarettstraße hinunter, um im unteren Teil acht Grundstücke zu überschwemmen.

Da die elektronische Überwachung der zuständigen Trinkwasserversorgung Magdeburg (TWM) den Druckabfall signalisiert, wird der Schaden schnell lokalisiert und die Leitung stillgelegt. Was keine Versorgungsprobleme zur Folge hat, da das Wasser nun durch eine andere Hauptleitung durch Oschersleben fließt.

Doch die etwa 800 Kubikmeter Trinkwasser, die aus dem kaputten Rohr gesprudelt sind, die breiten sich auf den Grundstücken aus. Auch wenn außer Polizeibeamten zudem recht schnell TWM-Mitarbeiter und Oschersleber Feuerwehrleute zur Stelle sind, um für die Betroffenen Ansprechpartner zu sein und vor allem, um das Wasser von den Grundstücken und aus den Kellern zu pumpen, sind die Schäden groß, die das Wasser hinterlässt. Zumal es viele Stunden dauert, bis das Wasser weg ist.

"Ich hatte in dem einen Keller beispielsweise eine komplette Küche, einen Gasherd, Geschirr, Gartenmöbel und viele andere Dinge gelagert. Das schwimmt dort alles umher. Was davon noch zu gebrauchen ist, werde ich erst später sehen", sagt Hans Mock. Er hat zudem eine Werkstatt mit Maschinen und Werkzeug in einem Keller untergebracht. Davon ist auch kaum etwas übriggeblieben. "Das ist schon sehr traurig", sagt Mock.

Und den anderen Betroffenen geht es nicht besser. "Unser Haus ist zwar nicht unterkellert, aber wir haben eine Waschküche, die tief liegt und die wir als Keller nutzen", so Rosemarie und Jürgen Körber. Und dort waren beispielsweise Kartoffeln sowie Obst- und Gemüsekonserven genauso gelagert, wie Weinballons oder auch Blumen, die für den Winter aus dem Garten geholt worden sind. "Wir werden sehen, was aus all dem geworden ist", sagen Rosemarie und Jürgen Körber.

Während die Betroffenen ihre Grundstücke schon etwas aufräumen, vor allem aber darauf warten, dass das Wasser weg ist und sie eine Bestandsaufnahme machen können, beseitigt ein von der TWM beauftragtes Oschersleber Unternehmen den Dreck, den das Wasser auf die Straße und die Gehwege gespült hat.

Das kaputte Rohr wurde indes gestern noch nicht repariert. "Die Schadstelle muss erst abtrocknen, vorher ist kein Einsatz schwerer Technik möglich", so TWM-Pressesprecher Peter Bogel.