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  7. Archäologische Grabung nach einem der großen Tore zum historischen Tiergarten

Drittes Parkpflegeseminar startet morgen in Wernigerode Archäologische Grabung nach einem der großen Tore zum historischen Tiergarten

Von Ingmar Mehlhose 29.10.2010, 06:18

Wernigerode. "Das Wetter wird schön. Sonnig und mild", freut sich Frank Schmidt. Beste Voraussetzungen also für das dritte Parkpflegeseminar, das morgen in Wernigerode ausgerichtet wird.

Treffpunkt ist nach Ankündigung des Gartenamtsleiters um 9 Uhr auf dem Parkplatz am Lustgarten. Die Teilnehmer sollten unbedingt Arbeitskleidung und feste Schuhe tragen. Handschuhe, Spaten und Sägen sind mitzubringen. Bei Bedarf können Werkzeuge aber auch gestellt werden. Schmidt: "Wir bilden drei Gruppen."

Deren erste wird von Lydia Seiler geleitet und widmet sich dem Bereich hinter den Garagen an der Schlosschaussee. Die stellvertretende Vorsitzende des Vereins Gartenträume: "Wir arbeiten uns den Berg hoch." Am Marienweg bis hinauf zum zuletzt freigeschnittenen Aussichtspunkt sollen Holz geräumt und Bäume ausgeästet werden. Außerdem pflanzen die Freiwilligen 100 Ginster.

"Wir arbeiten uns den Berg hoch"

Das zweite Team führt Hendrik Hass. Der Landschaftsarchitekt und seine Helfer zieht es auf die Silbertannenwiese. Der gut 3000 Quadratmeter große Flecken wird noch einmal erweitert und die mächtige Linde vom Wildwuchs befreit.

Der dritte Trupp mit Frank Schmidt an der Spitze widmet sich einem besonderen Vorhaben. "Wir nehmen gartenarchäologische Grabungen an der Tiergartenmauer vor", kündigt der Wernigeröder an. Denn: "Wir vermuten, dass sich dort eines der großen Haupteingangstore zu der Anlage befindet." Die Untere und die Obere Denkmalschutzbehörde haben die Aktion genehmigt. Bedingung: Nach der Dokumentation der Funde müssen diese wieder mit Erde abgedeckt werden.

26 Gartenfreunde hatten sich im vergangenen Jahr an dem Seminar beteiligt. Lydia Seiler und Frank Schmidt hoffen diesmal auf einen ebenso großen Zuspruch. Falls es doch weniger werden sollten, geht es in zwei Gruppen ans Werk. Die Vereinsvizechefin: "Wir können aber auch mehr beschäftigen." So zum Beispiel beim Laubharken auf den Wanderwegen oder Abfall einsammeln. Seit letzterer zweimal im Jahr von dem Gelände geräumt wird, ist das Aufkommen deutlich geringer geworden. Lydia Seiler: "Im ersten Frühjahr haben wir Lkw-weise Müll aus dem Tiergarten gefahren. Jetzt wird er nicht mehr als Deponie benutzt."

Da körperliche Tätigkeiten an der frischen Luft bekanntlich einen gesunden Appetit wecken, wird auch für das leibliche Wohl gesorgt sein. Laut Gartenamtsleiter bereiten die Organisatoren ein kleines Mittagessen und ein Kaffeetrinken auf der Silbertannenwiese vor.

Das solch eine Geste gut angenommen wird, wissen Lydia Seiler und Frank Schmidt übrigens noch aus dem letzten Jahr. Da wären einige nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung um 16 Uhr gern ein wenig länger geblieben.