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Volksstimme-Bürgersprechstunde bei Hanns-Michael Noll gut besucht – Kritik an Winterdienst-Einschränkung Wird "Teufelsmauer" doch geräumt?

Von Jens Müller 11.11.2010, 05:17

Die Volksstimme-Bürgersprechstunde bei Blankenburgs Bürgermeister Hanns-Michael Noll führte am Dienstag knapp ein Dutzend Einwohner mit ihren Sorgen ins Rathaus. Ihre Hauptprobleme: die abendlichen Lampenabschaltungen und die angekündigte Einstellung des Winterdienstes in ihren Straßen.

Blankenburg. "In der Straße Teufelsmauer ist maschineller Einsatz zwingend notwendig", sind sich Thomas Busack, Thomas Kassau und Martina Zimmermann einig. Alle drei sind Anwohner und sauer über einen Beitrag im Blankenburger Amtsblatt, in dem jüngst angekündigt worden war, dass auf ihrer Straße kein städtischer Winterdienst mehr angeboten werden soll. "Das wurde bislang immer hervorragend gemacht", so die drei Anlieger, die sich sehr wundern. Denn ihrer Meinung nach handelt es sich nur zu einem Teil um einen Privatweg.

"Das könnte zu einem Chaos führen, wenn nicht geräumt wird", meinte Martina Zimmermann. Denn das Räumen an sich scheitere weniger an den Bewohnern, sondern vielmehr an denen, die dort nicht wohnen, aber ein Grundstück haben. "Außerdem ist die Straße im Winter ein beliebter, weil bequemer Weg von Touristen, die dann nicht mehr die Stufen am Heidelberg hochkraxeln." Die Teufelsmauer-Anwohner kündigten zudem an, eine Liste mit Unterschriften im Rathaus abzugeben, in der sie ihren Unmut äußern und den Winterdienst für diese öffentliche Straße einfordern.

Bürgermeister Hanns-Michael Noll versicherte den Anliegern, das Problem ernst zu nehmen und mit dem Technischen Eigenbetrieb (TEB) zu besprechen. "Wir werden gemeinsam eine Lösung finden", sagte er, appellierte aber an die Anlieger, ihren Pflichten auch persönlich nachzukommen.

"Wir möchten als Fußgänger sicher vor die Tür gehen können", beschwerten sich Sonja Bassy, ihr Schwiegersohn Marco Kröger-Bassy und Nachbar Marco Pfeiffer darüber, dass an der Westerhäuser Landstraße die Straßenlaternen abgeschaltet wurden. Hanns-Michael Noll hatte sich die Situation bereits am Montagabend selbst angesehen. Er unterbreitete deshalb den Vorschlag, die Laternen nur in der Zeit von 23 bis 5 Uhr abzuschalten. "Das ist technisch realisierbar", so der Bürgermeister, der damit auf breite Zustimmung bei den Anwohnern stieß.

<6>Ganz im Dunkeln steht seit geraumer Zeit Kioskbesitzer Uwe Wegener aus der Oesig. Nachdem ihm die Laterne hinter seinem Laden abgeschaltet wurde, sei bereits dreimal bei ihm eingebrochen worden. Nun bleibe abends sogar noch die Laterne vor seinem Kiosk dunkel. "Zweimal ist der Zeitungslieferant schon gegen die Stufen gefahren", beschwerte sich Wegener. Noll sicherte ihm zu, unbürokratisch zu helfen.

<7>Nur wenige Meter von der Waldfriedenstraße entfernt, ärgern Klaus-Dieter Gennrich parkende Autos. Dadurch sei kein richtiger Winterdienst möglich. Er schlug ein Halteverbot während der Räumzeiten auf der Fußwegseite vor. Seiner Meinung nach könnten die Pkws auf den jeweiligen Grundstücken oder auf der gegenüberliegenden Straßenseite abgestellt werden. Gemeinsam mit dem TEB soll nun eine Lösung gefunden werden, erklärte Noll.

Bernhard Wilke aus Cattenstedt hätte gern, dass der Fußweg zwischen Blankenburg und dem Ortsteil beleuchtet wird, da sowohl Schüler, als auch ältere Bürger ihn gern nutzen. "Nun wird es schneller dunkel, und die Nächte sind länger. Da wäre eine Beleuchtung angebracht", meinte er. Der Bürgermeister gab zu bedenken, dass für die Bundesstraße der Bund zuständig ist, nahm die Anregung aber auf.

Noll bedankte sich darüber hinaus bei allen für die konstruktiven und vor allem sachlich vorgebrachten Kritiken.